Bayer übernimmt OTC-Geschäft von Merck & Co. für 14,2 Mrd. Dollar
Bayer baut das vergleichsweise risikoarme OTC-Arzneimittelgeschäft mit der Übernahme des OTC-Geschäfts von Merck

Bayer baut das vergleichsweise risikoarme OTC-Arzneimittelgeschäft mit der Übernahme des OTC-Geschäfts von Merck & Co., das 2013 einen Umsatz von etwa 2,2, Mrd. US-Dollar erzielte, gezielt aus und wird die Nummer 2 weltweit (Bild: Bayer)

Aus dem Kaufpreis ergibt sich für 2013 pro forma ein Ebitda-Multiple von 21x Zum Consumer-Care-Geschäft von Merck & Co., das 2013 mit etwa 2.200 Mitarbeitern einen Umsatz von ungefähr 2,2 Mrd. US-Dollar erzielte, gehören Produkte vorwiegend in den Bereichen Erkrankungen der oberen Atemwege, Dermatologie inklusive Sonnenschutz, Fußgesundheit und Magen-Darm-Erkrankungen. Die wichtigsten Marken sind Claritin (Allergien), Coppertone (Sonnenschutz), Dr. Scholl‘s (Fußgesundheit), Miralax (Magen-Darm-Erkrankungen) und Afrin (Erkältung). Der Pro-forma-Umsatz des kombinierten Consumer-Care-Geschäfts von Bayer und Merck betrug im Jahr 2013 rund 7,4 Mrd. US-Dollar (5,5 Mrd. Euro). Das fusionierte Geschäft soll seinen Hauptsitz am bisherigen Bayer-Standort in Whippany im US-Bundesstaat New Jersey haben.

„Diese Akquisition ist ein bedeutender Meilenstein auf unserem Weg zur angestrebten globalen Marktführerschaft im attraktiven Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln“, erklärte der Vorstandsvorsitzende von Bayer, Dr. Marijn Dekkers. „Zugleich stärken wir unsere Entwicklungsmöglichkeiten im Geschäftsfeld der Herz-Kreislauf-Therapien“, ergänzte Dekkers mit Blick auf eine ebenfalls mit Merck & Co. vereinbarte weltweite Entwicklungs- und Vermarktungskooperation auf dem Gebiet der Modulation von löslicher Guanylat-Zyklase (sGC). Hierfür wird Bayer von Merck & Co., Inc. eine Vorauszahlung von 1 Mrd. US-Dollar sowie erhebliche umsatzabhängige Meilensteinzahlungen von bis zu 1,1 Mrd. US-Dollar (0,8 Mrd. Euro) erhalten.

„Mit dieser Transaktion erwerben wir führende Produktmarken, die Bayer zum OTC-Marktführer in Nord- und Lateinamerika machen. Zudem erlangen wir weltweite Top-Positionen in wichtigen OTC-Produktkategorien“, sagte Olivier Brandicourt, Vorstandsvorsitzender von Bayer Healthcare. Mit Vollzug der Akquisition erlangt Bayer die globale Spitzenposition in zwei der fünf wichtigsten Segmente der rezeptfreien Gesundheitsprodukte: Dermatologie und Magen-Darm-Erkrankungen. In der Kategorie Erkrankungen der oberen Atemwege (Erkältung/ Allergien/Nasennebenhöhlen/Grippe) steigt Bayer weltweit zur Nummer zwei auf. Im Segment Nahrungsergänzungsmittel wird das Unternehmen weiterhin den zweiten Rang belegen und in der Schmerztherapie den dritten.

Strategische Pharma-Kooperation auf dem Gebiet der sGC-Modulation
Im Rahmen einer weiteren Vereinbarung gehen Bayer und Merck & Co. eine strategische Pharma-Kooperation auf dem Gebiet der Modulation von löslicher Guanylat-Zyklase (sGC) ein. Neuartige sGC-Modulatoren bieten möglicherweise neue Therapieansätze für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Kooperation umfasst das zur Behandlung bestimmter Formen des Lungenhochdrucks zugelassene Bayer-Medikament Adempas (Riociguat) sowie dessen Entwicklung für weitere Indikationen. Ebenfalls eingeschlossen ist der Entwicklungskandidat Vericiguat zur Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz. Die Partner haben darüber hinaus vereinbart, dass weitere sGC-Modulatoren in die Kooperation aufgenommen werden können. Kosten und Erträge der sGC-Modulatoren entfallen zu gleichen Teilen auf Bayer und Merck & Co. Die Unternehmen werden eine gemeinsame Entwicklungs- und Vermarktungsstrategie erarbeiten.

(dw)

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