Modifizieren von Bestandsmaschinen
  • Es muss nicht immer neu sein: Statt auf Anfrage produzierte Anlagen zu kaufen, kann auch ein System aus dem Lager eine attraktive Alternative für Produzenten sein. Denn auch diese kann der Hersteller entsprechend der Anforderungen eines Betreibers modifizieren.
  • Ein Vorteil sind verkürzte Lieferzeiten. Im Fallbeispiel vergingen bis zur Inbetriebnahme beim Produzenten lediglich sechs Monate.

Infolge dieser erhöhten Nachfrage entschied sich das Unternehmen, die Produktion zu steigern und führte die EZ-fill-Produktlinie für sterile und füllfertige Behälter wie Vials und Karpulen ein. Um dies möglichst schnell umzusetzen, benötigte das Unternehmen einen Partner wie Bosch Packaging Services, der eine solche Anlage zeitnah liefern konnte.

Nicht von der Stange
Mit Blick auf diesen Trend erwarb der Hersteller Teile einer Bosch-Anlage, bestehend aus einer Waschmaschine RRN 3063 und einem Tunnel HQL 3680 mit Technologie für schonende Produkthandhabung. Die Anlage verkaufte der Maschinenbauer ursprünglich an einen niederländischen Kunden, der die Produktion jedoch noch vor der Markteinführung einstellte. Durch die eingesetzte Technologie zum schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Behältnissen war das Equipment für den Röhrenglas-Produzenten ideal geeignet. Ursprünglich nur für Karpulen konzipiert, mussten die Ingenieure die Anlage für das italienische Unternehmen allerdings modifizieren. Der Zeitplan für das Projekt war knapp; innerhalb von sechs Monaten sollte die Anlage sowohl Vials als auch Karpulen verarbeiten können. Nachdem die Partner die Rahmenbedingungen für das Projekt festgelegt hatten, arbeiteten die Projektteams beider Unternehmen eng zusammen.

Schrittweiser Umbau
Um zu ermöglichen, dass die Produktlinie den Standards der Pharmaindustrie entspricht, legte das Unternehmen großen Wert auf die Silikonisierung der Behälter, weshalb die Beteiligten vor dem Projektstart umfangreiche Tests durchführten. In der ersten Phase transportierten Mitarbeiter die gesamte Anlage in das Bosch-Werk. Die Experten dort zerlegten die Waschmaschine und rüsteten sie mit einer Wendestation nach, damit sie auch Vials reinigen konnte. Des Weiteren bauten sie den kompletten Einlaufbereich für eine schonende Handhabung um und entwarfen Transporthülsen, mit denen die Glasbehältnisse zerstörungsfrei in und durch die Waschmaschine gelangen können. Da der Glasverarbeiter seine füllfertigen Behälter an verschiedene Unternehmen mit unterschiedlichen Anforderungen liefert, war neben dem schnellen Wechsel zwischen Vials und Karpulen auch die Fähigkeit wichtig, verschiedene Größen verarbeiten zu können.

Zum Erreichen der erforderlichen Flexibilität für Vials in Größen bis 10R sowie 3- und 20-mm-Karpulen bestellte der Hersteller mehrere Formatsätze für die Waschmaschine und den Tunnel. Um die ordnungsgemäße Funktion des Tunnels bei allen Größen zu ermöglichen, führte der Maschinenhersteller eine mechanische Prüfung durch. Da das Abfüllen bei den Kunden des italienischen Unternehmens erfolgt, werden die Vials nicht verschlossen, sondern direkt aus dem Tunnel in eine Tub-Nesting-Maschine befördert. Für die Karpulen integrierte der Glasverarbeiter eine MRD 1010 Füll- und Verschließmaschine – jedoch ohne Abfüllstation. Die Karpulen werden vor dem Transport in die Tub-Nesting-Maschine in der MRD auf einer Seite entweder mit einem Stopfen oder einer Kappe verschlossen. Der Maschinenbauer hat das Gerät auf diese Anforderungen des Kunden angepasst.

Teamarbeit für schnellen Erfolg
Während der Abnahme lobte der Verpackungshersteller das Bosch-Team für das schnelle und erfolgreiche Implementieren dieses kundenspezifischen Projekts sowie die reibungslose Zusammenarbeit. Durch die gute Zusammenarbeit beider Teams während des gesamten Entwicklungsprozesses war das Projekt laut der Beteiligten ein voller Erfolg. Die umgebaute Anlage für mehrere Formate wurde innerhalb kurzer Zeit geliefert, sodass der Hersteller zeitnah mit der Massenproduktion auf der neuen Linie beginnen konnte.

 

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