Müller Gruppe ergänzt Verpackungs- und Systemprogramm um cGMP-Behälterreinigungssysteme

Reinigung gehört im Behältergeschäft immer mit dazu“, verdeutlicht Peter Müller-Schärer, CEO der Müller-Gruppe, die Bedeutung des neuen Geschäftsfelds. Als sich im Herbst 2009 deshalb die Gelegenheit bot, in das Geschäft mit Reinigungssystemen einzusteigen, griff der für Verpackungslösungen und -systeme – in der Pharmaindustrie z.B. mit dem „Müller-Fass“ – bekannte Anbieter zu. Im September 2009 hatte der Schweizer Reinigungsanlagen-Anbieter Riobeer beschlossen, sich auf die Farben- und Lackbranche zu konzentrieren und das Geschäft für Reinigungssysteme in den Segmenten Pharma, Food und Kosmetik zu verkaufen. Als Käufer gründete daraufhin die Müller-Gruppe bereits im Oktober die Müller AG Cleaning Solutions.

„Den Fokus setzten wir auf Anlagen, die im Größenbereich ab einem Fass liegen“, verdeutlicht Ruedi Peterhans, Geschäftsführer des neuen Unternehmens. Basierend auf den Entwicklungen von Riobeer hat Müller Cleaning Solutions drei Anlagenlinien im Programm: Die Baureihe VCD wird für die Innenreinigung von Containern, Mischern und Fermentern sowie anderen Hohlkörpern mit entsprechendem Ein- und Auslass eingesetzt. Container lassen sich damit automatisiert öffnen, reinigen und wieder verschließen. Optional wird die Anlage mit Trocknungseinheit geliefert.

Bei der Baureihe PDC handelt es sich um eine Reinigungsanlage für Fässer sowie Produktionshilfsmitteln wie Anlagenteilen, Werkzeugen, Matrizenscheiben von Tablettenpressen oder anderen Systemen.
Für Container und große Reinigungsgüter bietet der Hersteller die PCC-Anlagen an, mit denen eine komplette Innen- und Außenreinigung und Trockung verschiedener Produktionshilfsmittel wie Containern, Behältern und Fässern sowie großer Anlagenteile und Paletten möglich ist.
„Allen gemeinsam ist, dass sie nach Kundenanforderung angepasst werden können und den cGMP- sowie den EHEDG-Standards entsprechen“, erklärt Peterhans. Die Anlagen werden mit einer Simatic S7-SPS gesteuert, Eingaben und Änderungen sind passwortgeschützt. Zudem werden Ereignisse 21 CFR 11-konform in einem Audit Trail aufgezeichnet. Erfordern die in den Behältern enthaltenen Produkte und Produktreste ein High Containment, werden vor- und nachgelagerte Belade- und Entnahmesysteme installiert. Solch ein System besteht aus einem fahrbaren Wagen, der von der Beschickungs- und Entladeseite angetrieben wird. Das Waschgut wird dabei automatisch in die Reinigungskammer eingezogen und nach dem Reinigungsprozess automatisch in die nächste Kammer oder zur Entnahmeseite gefördert. Das Öffnen und das Verschließen von Deckeln, Klappen oder Ventilen ist für den Reinigungsprozess automatisiert. Außerdem ist es möglich, die Waschgüter per Barcode oder RFID-Kennzeichnung automatisch zu erkennen und das entsprechende Reinigungsprogramm automatisch einzustellen.

„Basierend auf Standardanlagen können wir so eine an die Anwendung angepasste, flexible Reinigungslösung liefern, die validierbar ist“, resümiert Peter Müller-Schärer.

P+F: Den Namen Müller verbindet man im Pharmasegment vor allem mit Fässern, Containern und anderen Behältern. Warum nun auch Reinigungsanlagen?

Müller-Schärer: Die Reinigung gehört im Behältergeschäft immer dazu. Wir wurden von den Kunden auch in der Vergangenheit häufig gefragt, ob wir auch Reinigungssysteme anbieten können. Schon früher haben wir mit Anlagenanbietern wie Riobeer zusammengearbeitet.

P+F: Wie kommt es, dass Sie nun innerhalb von wenigen Monaten nach Gründung der Müller Cleaning Solutions ein ganzes Programm an Systemen anbieten können?

Müller-Schärer: Wir haben die Mitarbeiter und die Technik von Riobeer übernommen, nachdem das Unternehmen im September 2009 beschlossen hatte, das Segment für Pharma-, Lebensmittel- und Kosmetikindustrie zu verkaufen. Ich habe diese Möglichkeit sofort als Chance erkannt, um künftig ein Gesamtkonzept anbieten zu können.

P+F: Welchen Fokus legen Sie im Angebot?

Peterhans: Wir engagieren uns überall dort, wo es um die validierte Reinigung von Behältern und Anlagenteile ab der Größe eines 220-l-Fasses geht.

P+F: Warum glauben Sie, dass der Bedarf an automatisierten Reinigungssystemen zunehmen wird?

Peterhans: In der Pharma-, Lebensmittel- und Kosmetikindustrie wird immer noch sehr viel von Hand gereinigt. Solche Vorgänge sind in der Regel nicht validierbar. Und hier entsteht, insbesondere in der Pharmabranche, ein wachsender Bedarf nach validierbaren Lösungen. Und das sind in der Regel Sonderanfertigungen.

P+F: Wo sehen Sie die Synergien zum Geschäftsbereich Verpackungen und Verpackungssysteme?

Müller-Schärer:Wir können nun als Gesamtlieferant vom Fass bzw. Container über die Reinigung bis hin zum Behälterhandling auftreten und alles aus einer Hand anbieten. Das wird von Kunden gern gesehen.

„Reinigung gehört im Behältergeschäft immer mit dazu. Den Fokus setzten wir auf Anlagen im Größenbereich ab einem Fass.“

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Unternehmen

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