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Merck konnte die Umsatzerlöse in Q1 2020 gegenüber dem Vorjahresquartal um 16,7 % auf 4,4 Mrd. Euro steigern. Das Ergebnis (Ebitda pre) legte um 27,2 % auf 1,2 Mrd. Euro zu. Die inzwischen zur Pandemie ausgeweitete Covid-19-Krise hat sich im Berichtszeitraum des 1. Quartals 2020 lediglich moderat ausgewirkt. In den kommenden Monaten rechnet das Unternehmen jedoch mit stärkeren Effekten und berücksichtigt dies auch in seiner Prognose für das Geschäftsjahr 2020. Für dieses Jahr erwartet Merck einen Konzernumsatz zwischen 16,8 und 17,8 Mrd. € sowie ein EBITDA pre in der Spanne von 4,35 bis 4,85 Mrd. €.

„Wesentliche Teile unseres Geschäftes sind systemrelevant“, sagt Stefan Oschmann, CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung. (Bild: Merck)

„In den vergangenen Wochen hatten viele Unternehmen aus nachvollziehbaren Gründen ihre Produktion heruntergefahren oder gar gestoppt. Wesentliche Teile unseres Geschäftes sind systemrelevant, also haben wir für uns selbstverständlich weitergemacht. Patienten, Forscher und Kunden weltweit zählen auf uns. Das gute Geschäftsergebnis im ersten Quartal zeigt, dass wir die Krise bisher erfolgreich gemeistert haben. Mit unseren drei innovationsgetriebenen Geschäften sind wir auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gut aufgestellt. Wir haben bereits 2018 begonnen, unsere indirekten Kosten anzupassen. Unsere Produkte und Lösungen tragen in vielerlei Hinsicht dazu bei, den Herausforderungen durch Covid-19 zu begegnen. Darauf sind wir stolz, und das treibt uns an“, erklärte Stefan Oschmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck.

Erhöhte Nachfrage nach Arzneimitteln

Die Covid-19-Pandemie hat sich im 1. Quartal unterschiedlich auf die Geschäfte von Merck ausgewirkt und dabei dennoch ein starkes Quartal ermöglicht. In der Geschäftseinheit General Medicine & Endokrinologie des Unternehmensbereichs Healthcare verzeichnete das Unternehmen, auch bedingt durch die Covid-19-Pandemie, eine erhöhte Nachfrage. Im Halbleitergeschäft wurde die für das Jahr 2020 prognostizierte Erholung im 1. Quartal nicht beeinträchtigt. Demgegenüber standen Rückgänge in anderen Bereichen aufgrund der schwächeren Konjunktur und weiterer pandemiebedingter Einschränkungen in zahlreichen Ländern, etwa im Geschäft mit Medikamenten zur Fruchtbarkeitsbehandlung oder in der Geschäftseinheit Surface Solutions des Unternehmensbereichs Performance Materials.

Merck engagiert sich bei der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie: Unter anderem unterstützt Merck das Jenner Institut an der Universität Oxford dabei, die industrielle Herstellung seines Covid-19-Impfstoffkandidaten vorzubereiten. Zudem sei Merck einem Konsortium aus internationalen Pharmaunternehmen und der Bill & Melinda Gates-Stiftung beigetreten, das daran arbeitet, die Entwicklung und Produktion von Covid-19-Impfstoffen zu beschleunigen. Das Unternehmen spendete zwei Millionen FFP2-Schutzmasken, unter anderem nach Deutschland, Frankreich und in die USA und stellt Merck der Weltgesundheitsorganisation 290.000 Einheiten seines Wirkstoffs Interferon beta-1a (Rebif) kostenlos für eine klinische Studie zur Verfügung.

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Prognose für das Gesamtjahr 2020 geprägt durch Covid-19-Pandemie

Angesichts der Covid-19-Pandemie geht Merck, abweichend von der ersten qualitativen Prognose von Anfang März, von einer erheblichen Belastung des weltweiten wirtschaftlichen Wachstums aus, die alle Unternehmensbereiche betrifft, insbesondere Healthcare und Performance Materials. Aufgrund der hohen Ungewissheit hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Covid-19-Pandemie erfolgt die Prognose des Unternehmens unter einer deutlich erhöhten Unsicherheit als üblich. Ihr liegen folgende Annahmen zugrunde: Für China rechnet Merck damit, dass die Covid-19-Pandemie zum Ende des 1. Quartals ihren Höhepunkt erreicht hat und sich damit ab dem 2. Quartal eine deutliche Entspannung der Lage einstellt. Für Europa sowie die USA erwartet das Unternehmen den Höhepunkt der Pandemie erst im 2. Quartal; bis zum Ende des 3. Quartals sollte sich das Ausbruchsgeschehen in diesen Märkten wieder normalisiert haben. Ferner wird in der nachstehenden Prognose keine mögliche zweite Ausbruchswelle in einer der genannten Regionen berücksichtigt.

Auf Basis dieser Annahmen erwartet Merck für das Gesamtjahr 2020 einen leichten bis moderaten organischen Anstieg der Umsatzerlöse gegenüber Vorjahr. Den Portfolioeffekt aus der Akquisition von Versum Materials, der in den ersten drei Quartalen berichtet wird, erwartet das Unternehmen unverändert im mittleren einstelligen Prozentbereich. Für das Ergebnis (Ebitda pre) im Jahr 2020 rechnet das Unternehmen 4,35 und 4,85 Mrd. Euro.

(as)

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