
Die F20i ist standardmäßig staubdicht und lässt sich mit dem passendem Containment-Paket aufrüsten. (Bild: Fette Compacting GmbH)
Was erwarten wir von der Tablettenpresse der Zukunft? Sie sollte als technologische Plattform konzipiert sein, die sich nahtlos in bestehende Prozesse integrieren und flexibel an unterschiedlichste Produktionsumgebungen anpassen lässt. Eine solche Plattform hat Fette Compacting mit der neuen i Serie entwickelt, die bislang aus dem Einfachrundläufer F10i und dem Doppelrundläufer F30i bestand. In diesem Herbst ergänzen die Solida-Spezialisten aus Schwarzenbek ihre neueste Baureihe um eine weitere Maschine: die F20i.
Als jüngstes Mitglied der neuen i Serie schließt die F20i die Volumen-Lücke zwischen ihren beiden Schwestern. Mit bis zu 475.000 Tabletten pro Stunde gilt sie damit als die Allrounderin des Trios. Optimiert für einen schnellen Rotorwechsel, eignet sie sich für ein breites Spektrum von Produkten und Chargengrößen und ermöglicht damit eine maximal flexible Herstellung von Tabletten.
Wie auch die anderen Maschinen der neuen i Serie ist die F20i generationsübergreifend systemkompatibel. So gleichen oder ähneln alle prozessbezogenen Baugruppen denen der klassischen i Serie, deren Maschinen weltweit bei zahlreichen Herstellern im Einsatz sind. Kleine Modifikationen reichen bereits aus, um die Matrizen- und Segmentrotoren aus den Tablettenpressen der früheren Generation in die Maschinen der neuen i Serie zu übernehmen.
Diese Systemkompatibilität bietet die Möglichkeit, jede Menge Kosten einzusparen. Je nach Komplexität einer neuen Anlage können Wochen und Monate vergehen, bis Validierung und Qualifizierung der Tablettenpresse abgeschlossen sind. Bisweilen entfallen gut 25 Prozent der gesamten Investitionskosten allein auf diese Projektphase. Praxiserfahrungen mit der F10i und der F30i bestätigen jedoch, dass die Kompatibilität der neuen i Serie den Aufwand für Validierung und Qualifizierung von Wochen auf Tage verkürzen kann.

Sicherheit geht vor
Sämtliche Tablettenpressen der neuen i Serie sind schon in der Standardausführung konsequent staubdicht, angefangen beim Pressraum bis hin zu den Verbindungen zwischen Maschine und Prozess-Equipment. Im Pressraum verhindert ein konstanter Unterdruck, dass Staub aus der Tablettenpresse entweichen kann. So sind die Bediener nicht nur vor toxischen Substanzen geschützt, denn die Maschine verhindert unterschiedlichste Arten von Wirkstoffexposition.
Werden auf der F20i aktive oder hochaktive Wirkstoffe verarbeitet, bietet Fette Compacting dafür die passende Containment-Option. Spezielle Sensoren überwachen die Sicherheit des Gesamtsystems und warnen frühzeitig vor Situationen, in denen Wirkstoffe aus der Maschine austreten könnten.
Für zusätzliche Bedienersicherheit sorgt der komplett automatisierte Tablettierprozess der neuen i Serie. Vom Befüllen der Maschine bis zur Entnahme der Tabletten ist es zu keinem Zeitpunkt notwendig, das Containment zu unterbrechen. Im Falle eines Maschinenstopps erreichen die Bediener den Innenraum über Handschuheingriffe in den Fensterklappen. Die Dichtigkeit von Handschuheingriffen und Fensterklappen wird von der Sicherheitssteuerung der Maschine überwacht. Ein Rapid Transfer Port (RTP) ermöglicht das sichere Ein- und Ausschleusen von Material, Werkzeug und Stempeln.
In Kontakt mit dem verarbeiteten Wirkstoff kommen die Bediener auch beim Reinigen der Maschine. Aus diesem Grund wurde bei der F20i die Fläche der zu reinigenden Verkleidungsteile gegenüber den Vorläufermodellen der klassischen i Serie deutlich reduziert. Zusammen mit den staubdichten Verbindungen zwischen Innenraum und Prozess-Equipment stellen intelligent verbaute Kabel und Leitungen sicher, dass sich die Maschine gefahrlos und schnell vorreinigen lässt. Ein Vorteil, der sich gleich doppelt auszahlt: Einerseits minimiert es die Zeitspanne, die Bediener während der Reinigung mit dem Wirkstoff in Kontakt kommen. Andererseits verkürzt es die Gesamtzeit der Reinigung, was spürbar Kosten einspart.

Hauptsache bedienerfreundlich
Die F20i verfügt über alle technischen Voraussetzungen für den vernetzten Einsatz im modernen Produktionsumfeld. Unter anderem lässt sich das Prozess-Equipment mühelos nach dem Plug-and-Play-Prinzip integrieren. Die offenen Schnittstellen der Maschine entsprechen den üblichen Industriestandards für Automatisierung, wodurch sich die F20i sowohl in ein Manufacturing Execution System (MES) integrieren als auch an das Internet of Things (IoT) anbinden lässt.
Zudem ist die F20i – wie alle Maschinen der neuen i Serie – auf Bedienerfreundlichkeit optimiert. Moderne Software sorgt dafür, dass selbst weniger erfahrene Nutzer die Maschinen ohne Probleme bedienen können. Dabei hilft etwa ein Human Machine Interface (HMI), dessen frei im Raum positionierbares Terminal die intuitive Steuerung, Überwachung und Dokumentation von Tablettenpresse und Prozess-Equipment erlaubt.
Für die fachgerechte Handhabung der Maschine haben Bediener einen sogenannten Workflow Operation Wizard zur Verfügung, der mit leicht verständlichen Anweisungen Schritt für Schritt durch Standardprozeduren führt. Über den Wizard lassen sich auch Arbeitsschritte speichern, Prozessabfolgen definieren und Checklisten abrufen. Zusätzliche Software-Unterstützung bietet die App SmartInterface, mit der sich per mobilem Endgerät Produktionsprozesse in Echtzeit überwachen lassen.
Auf Effizienz getrimmt
Auch in puncto Hardware hat die F20i wegweisende Innovationen zu bieten: Für die neue i Serie hat Fette Compacting einen hochleistungsfähigen Multiformat-Tablettenablauf entwickelt, der sich für den Großteil der üblichen Tablettenformate eignet. Durch die spezielle Form der Weiche suchen sich die Tabletten von selbst den Weg mit dem geringsten Reibungswiderstand, was einem Materialstau aktiv vorbeugt. Der neue Tablettenablauf ist nach dem sogenannten Poka-Yoke-Prinzip konstruiert und lässt sich daher ohne Werkzeug zerlegen und wieder montieren.
Zudem hat Fette Compacting die neue i Serie mit einem optimierten Rotorwechselsystem ausgestattet. Anders als bei üblichen Maschinen lässt sich der für Produktwechsel erforderliche Ausbau des Rotors in wenigen Minuten bewerkstelligen. Nachdem der Anwender die Druckstationen in Parkposition gebracht hat, kann er den Rotor mithilfe eines Ausbauträgers wechseln. Das spart jede Menge Zeit und reduziert zugleich die körperliche Anstrengung auf ein Minimum.
Eine wichtige Rolle spielt heutzutage auch das Energiemonitoring, sowohl bei der Kostenanalyse als auch bei gezielten Maßnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit. Mit Blick auf Klimaschonung und Kosteneffizienz sind die F20i und die neue i Serie daher mit einem modernen Energiemonitoring ausgestattet. So lässt sich der Stromverbrauch in Echtzeit erfassen und zusammen mit den weiteren Produktionsdaten im Batch-Protokoll abspeichern. Nutzer können für jede Produktcharge die benötigten Kilowattstunden ermitteln und hieraus detaillierte Prognosen zum künftigen Energieaufwand ableiten.
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