Es kommt immer häufiger vor, dass auf ein und derselben Anlage eine große Vielfalt von Arzneimitteln richtlinienkonform produziert werden soll. Ein Kunde des Mühlen-Spezialisten Frewitt, der Medikamente zur Bekämpfung von Erkrankungen des Bewegungsapparats, des Herz-Kreislaufsystems, des Magen-Darmtrakts, des Nervensystems sowie zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten herstellt, sah sich der Herausforderung gestellt, seinen Betrieb in Kroatien mithilfe von bestehenden und neuen Mitteln flexibler zu gestalten.
Vorhandene Voraussetzungen für mehr Flexibilität
Die in seinem Betrieb bereits installierten modularen Frewitt Mühlen bestehen aus einem Basismodul, in dem sich ein Antrieb und die Steuerung befinden. Mittels eines Tri-Clamps lässt sich je nach Mahlprozess entweder der Mühlenkopf der Modelle Turbowitt zum Desagglomerieren und Kontrollsieben oder Coniwitt zum Homogenisieren und Kalibrieren montiert werden. Jede Mühlenkopf-Variante bildet eine eigenständige Einheit, die mittels der mobilen Hubsäule auf die richtige Höhe gehoben und dort am entsprechenden Container angedockt werden kann, um den Container mit Mahlgut zu beschicken.
Vor dem Einlauf- und nach dem Auslauftrichter jedes einzelnen Mühlenkopfs wird jeweils eine Containment-Klappe montiert, um die Feststoffe für die Umgebung und Bediener so staubfrei wie möglich zu verarbeiten. Dieses System vermahlt oder desagglomeriert Produkte mit unterschiedlichen Eigenschaften, wie wie trockene, feuchte oder sensible.
Anforderungen an das neue System
Bei Durchsicht des Pflichtenheftes fällt auf, dass der Kunde aus Kroatien eine Hammermühle sucht, die einfach in den bestehenden Produktionsablauf zu integrieren ist. Die Betriebsanforderungen schreiben ein Zerkleinerungssystem vor, das Pulver, Granulate und harte Klumpen zu einem feinen Pulver mit gleichmäßiger Kornverteilung zu vermahlen imstande ist und zudem als High-Containment-Design ausgeführt und Atex-konform sein muss. Verlangt ist eine Durchsatzleistung von mindestens 1.000 kg/h, eine
stufenlose Drehzahl-Regelung des Antriebs, ein einfaches Wechseln des Rotors von der Schlag- auf die Schneideseite und umgekehrt, eine präzise und regelbare Produktzuführung sowie ein System zur Staubreduktion innerhalb des OEB-Levels 5. Die Hammermühle soll in einem Reinraum zum Einsatz kommen.
Aufgrund der Produkteigenschaften ist eine Klassifizierung der Mahlkammer als Atex-Zone 20 erforderlich, der Bereich direkt außerhalb der Hammermühle muss der Zone 22 entsprechen. Die komplette Anlage – Steuerung, Antrieb, Einlauf- Auslauftrichter, Mahlkammer, Dosier- und Entstaubungssystem, mobile Hubsäule – muss in Übereinstimmung mit den cGMP-, Atex- und FDA-Richtlinien funktionsfähig sein.
Da es sich bei der Fredrive des Mühlenherstellers um ein modulares System handelt, bietet sich die Lösung geradezu an: Eine Hammerwitt-Mühle dieses Typs auf mobiler Hubsäule. Vorteil dieser Lösung ist eine gesteigerte Flexibilität im bestehenden Produktionsraum. Bereits angeschaffte Infrastruktur und Maschinen lassen sich weiterhin verwenden, die Hammermühle ergänzt die bestehenden Mahlprozesse. Das modulare System ist flexibel und mobil, das Andocken an Container unterschiedlicher Größe kann an irgendeinem Ort innerhalb des Produktionsraums geschehen. Das HMI und die Steuerung der neu installierten Mühle lassen sich außerdem für unterschiedliche Mahlprozesse der anderen Mühlentypen verwenden. Die ebenfalls modulare Software erlaubt es, mit einem Software update den neuen Kopf auf der Maschine zu betreiben.
Sicherheit auf mobiler Hubsäule
Die Hammerwitt-6 mit allem Zubehör wird mit dem gleichen Tri-Clamp wie die anderen Köpfe mit dem Fredrive an die mobile Hubsäule gekoppelt. Ein stufenloser Drehzahlregler im Bereich von 1.000 bis 6.000/min mit Drehzahlanzeige ermöglichen die genaue Kontrolle der erforderlichen Drehzahl in Abhängigkeit von Rezeptur und Produkteigenschaften. Die Anlage ist über ein intuitives und bedienerfreundliches HMI zu steuern, welches zudem Rezepte verwaltet und Alarme anzeigt. Auch die Atex-Richtlinien sind bei diesem System erfüllt: Die Mahlkammer ist in Atex II 1 D (Zone 20) und die restlichen Teile der Hammermühle sowie die Hubsäule sind in Atex II 3 D (Zone 22) ausgeführt.
Der Mühlenanbieter stellt die Anlage betriebsbereit auf und dokumentiert sie ausführlich, bevor der Betreiber sie durch Unterzeichnen eines FAT-Protokolls abnimmt. In Kroatien besteht der folgende Schritt in der Installation und Inbetriebnahme der Anlage, und der finalen Abnahme mittels SAT-Protokoll sowie Schulung von Bedienern und Wartungspersonal.
Die Anlage bringt dem Betreiber weitere Vorteile im Bereich Sicherheit: Eine kontinuierliche und regelbare Produktzufuhr des Profi-Valve 150 vermeidet Verstopfen. Der integrierte Profi-Clean 90 filtert Staubpartikel im Produktionsprozess, damit diese nicht in den Produktionsraum gelangen können. Um einen kontinuierlichen Produktionsprozess zu ermöglichen, ist der Filter mit einem automatischen Abreinigungssystem der Filterpatrone ausgestattet. Über magnetische Sicherheitsschalter im Einlauftrichter und in der Fronttür stoppt die Anlage automatisch bei einem nicht autorisierten Eingriffsversuch.
Powtech Halle 1 – 343
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