Der Multiflux Mehrstrom-Fluidmischer GMS hat sich in verfahrenstechnischen Prozessen wie der Herstellung von Pflanzenschutzmitteln, Dünger und Pulverlacken sowie Waschmitteln, Bauchemikalien, aber auch in Lebensmittel- und Pharmaprozessen bewährt. Das Mischprinzip zeichnet sich durch seine kurze Mischzeit bei niedrigem Energieeintrag aus. Der Mischer kombiniert eine horizontale Mischkammer mit gegenseitig kämmenden Doppelrotoren und einem mechanisch erzeugten Fließbett. Die gegenläufig kämmend rotierenden, horizontalen Mischwerkzeuge erzeugen eine Wirbelschicht, in der der Partikelaustausch – der eigentliche Mischvorgang – sehr zuverlässig und schonend erfolgt. Der Produktstrom überstreicht die gesamte Mischkammer. Die ineinandergreifenden Gutströme im Schwebebereich und die unterschiedliche Teilung der Ströme sorgen für eine rasche und hoch intensive Verteilung der Komponenten einer Charge in 30 bis 60s.
Hohlraumfrei gestaltete Bauteile
Mit der Ausführung GMS C wurde die Konstruktion geändert: Das Kürzel „C“ steht für cantilevered, der englischen Bezeichnung für einseitig gelagert. Mit der neuen einseitigen Aufnahme der Mischrotoren werden der Zugang und die Reinigung des Mischers deutlich erleichtert.
Die gesamte Antriebs- und Lagereinheit wurde mittels Finite Elemente Modell gestaltet, um die Rotorenaufnahme und die Lagerung zu versteifen. Die Baureihe der Maschine deckt Nutzvolumen von 140 bis 2000l ab und ist für Ex-Zonen 21 innen und außen erhältlich. Das Wandspiel zwischen Mischpaddel und Gehäusewand kann je nach Produkt gewählt werden, die Paddel sind wie gewohnt kämmend angeordnet.
Schließlich wurde die Konstruktion leistungs- und antriebstechnisch so ausgelegt, dass die Zuverlässigkeit und Prozesssicherheit auf Dauer sichergestellt werden kann und der Mischer energieeffizient funktioniert.
Zum Hygienekonzept der Maschine, die neben Chemie- und Pharmaanwendungen einen Einsatzschwerpunkt in der Lebensmittelindustrie hat, gehören hohlraumfrei gestaltete Bauteile, die leicht zugänglich und demontierbar sind. Damit werden Schmutznester vermieden, in denen sich Bakterien bilden können. Der Mischer ist mit zwei großzügigen, seitlichen Reinigungsöffnungen ausgestattet. Die Stirnseite kann vollständig geöffnet werden, so dass Inspektions- und Reinigungszeiten sinken.
Radien und Rundungen dominieren
Die Version GMS ECD steht für die „High-end“-Ausführung. „E“ steht für extractable, das „D“ für drive site. Die gesamte Antriebseinheit mit den Mischrotoren ist auf einem hohlraumfreien Schienensystem mit Spezialrollen gelagert. Es lässt sich leichtgängig in eine Reinigungsposition verschieben und gibt dadurch den Zugang zu allen Teilen inklusive Lagerung und Dichtungen frei.
Die produktberührten Teile und Baugruppen sind in rostfreiem Stahl ausgeführt, die Oberflächen sind poliert, keine Ecken und Kanten, sondern Radien und Rundungen dominieren die Verarbeitung. Damit lassen sich die Mischer sowohl nass wie auch trocken reinigen. Der Mischer kann aber auch für CIP-Reinigung ausgerüstet werden. Die beiden großen Auslaufklappen erleichtern den Abfluss der Reinigungsflüssigkeit und den Trocknungsprozess. Auch hier bietet die einseitige Lagerung der Mischwerkzeuge große Vorteile.
Zu den verfahrenstechnischen Eigenschaften des Mischers zählt das homogene Vermischen auch von Mikrokomponenten unter 0,05% des gesamten Mischvolumens. Darüber hinaus können mit demselben Mischsystem sehr unterschiedliche Partikel, Agglomerate und auch Fasern gemischt werden. Zudem können in die Fluidbettzone Flüssigkeiten ohne Klumpenbildung eingedüst werden. Durch die kompakte Ausführung der Mischer ist der Platzbedarf vergleichsweise niedrig.