MTA Kaltwassersatz und Kältespeicher

(Bild: MTA)

Entscheider-Facts

  • Mehrere Schritte sind notwendig, um vom rohen Ei zum haltbaren transport- und lagerfähigen Vollei zu gelangen.
  • Während des gesamten Prozesses darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden.
  • Dafür wurde nun ein Kühlsystem mit Spezial-Puffertank und umweltschonendem Kältemittel installiert.

Täglich 500.000 hochsensible Eier mit lückenlosem Kühlbedarf, wachsende Produktionszahlen und eine schwächelnde Kühlanlage: Das äußerst frischeabhängige Eiproduktenwerk im münsterländischen Ostbevern brauchte dringend frische Kältetechnologie. „Wir brauchen im Lebensmittelbereich eine extrem hohe Ausfallsicherheit. Die alte Anlage reichte nicht mehr aus – im Sommer mussten wir schon mit einer adiabaten Zusatzkühlung arbeiten“, erzählt Manuel Bunk, Betriebsleiter des Eiproduktenwerks. Das Unternehmen beliefert seit mehr als einem halben Jahrhundert die Food- und Gastronomiebranche, Bäcker- und Konditorenhandwerk. Mensch und Maschine bearbeiten in Ostbevern täglich rund 500.000 Eier aus überwiegend regionalem Ursprung. „In der Regel kommt das Naturprodukt aus umliegenden Landwirtschaftsbetrieben“, sagt Bunk.

150 Tonnen Volleiprodukte

Der Weg vom rohen Ei zum haltbaren transport- und lagerfähigen Vollei für die Lebensmittel-Produktion ist mehrschrittig – ein durchdachter Herstellungsprozess sichert in Ostbevern die hohe Qualität. Nach der Zwischenlagerung bei 8 °C im Kühlhaus geht es in die Eieraufschlag-Maschine. Das Vollei kühlen die Lebensmittel-Spezialisten anschließend in Edelstahltanks auf 0 °C herunter, um es bis zum Entkeimen bei rund 72 °C im Pasteurisator sicher zu lagern. Danach stabilisieren sie die empfindliche Flüssigkeit im Homogenisator. 150 t Vollei- oder Zuckervollei-Produkte – unter anderem für Biskuitteig, Kuchen oder Gebäck – schafft die Produktion pro Woche.

Kühltanks als Vorlagebehälter für Eiprodukte
Das Vollei kühlen die Foodspezialisten auf 0 °C herunter und lagern es in Edelstahltanks. (Bild: MTA)

Kältelecks sind auszuschließen

Jedes einzelne der wöchentlich zu verarbeitenden 3,5 Mio. Eier verlangt eine absolut lückenlose Kühlkette. „Im hochsensiblen Foodbereich muss die Kältetechnik hundertprozentig verlässlich laufen. Sie darf keinerlei Wärmeeinträge zulassen, Kältelecks sind definitiv auszuschließen“, betont Benjamin Lawrenz, Gebietsverkaufsleiter bei MTA, einem Hersteller von Kälte- und Klimatechnik. Gleichzeitig ist Energieeffizienz gefragt – darauf setzt das Eiproduktenwerk auch in der Produktion: „Wir führen das Vollei in einer exakt definierten Reihenfolge durch die verschiedenen Wärmetauscher. Dabei nutzen wir das bereits pasteurisierte Ei zum Vorwärmen und Sparen durch die Wärmerückgewinnung Energie“, erklärt Bunk.

Wärmetauscher Eiproduktion
Das Vollei läuft durch mehrere Wärmetauscher, das bereits pasteurisierte Ei wird zum Vorwärmen genutzt. (Bild: MTA)

78 % weniger Emissionen

Ein Team des Herstellers installierte im Münsterland eine leistungsstarke Kältemaschine mit einem speziell isolierten Kältespeicher, um den Prozess zu kühlen. Die Anlage arbeitet mit dem Kaltwassersatz ARIES G2 160 SHE: Er liefert die erforderliche Kälteleistung von 263 kW bei -3 °C Vorlauf- und 38 °C Außentemperatur.

Der luftgekühlte Prozesskühler hat sechs Scrollverdichter, die in einer Tandemkonfiguration im dualen Kältekreislauf verbunden sind. Elektronische Expansionsventile, Kurbelwannenheizung und eine Phasenüberwachung sichern den Betrieb. Mikroprozessor-Regler mit Touchscreen-Benutzer-Display erleichtern dem Anwender das Bedienen. „Das dabei eingesetzte umweltfreundliche Kältemittel R454B mit dem günstigen Global-Warming-Potential-Wert von 466 hat eine deutlich verbesserte Energieeffizienz: Bei gleicher Kälteleistung senkt es die CO2-Emmissionen im Vergleich zum früheren R410A um satte 78 Prozent“, unterstreicht Lawrenz.

Puffertank mit Spezialisolierung

Eine Besonderheit der Anlage ist der Puffertank mit einem Fassungsvolumen von 7.000 l als Kältespeicher. Seine Spezialisolierung hält das Eiswasser energiesparend auf -3 °C. Außerdem separiert eine Trennung im Tankinnenraum das von der Kältemaschine heruntergekühlte Eiswasser weitestgehend von dem auf 2 °C aufgewärmten Kühlwasser aus den Vorlagetanks. „Der bewusst kleine Durchlass verlangsamt die Mischung aus Kalt- und Warmwasser aus der Prozesswärme erheblich und reduziert dadurch die Einsatzzeiten der Kältemaschine. Der Rohrleitungsbau bis zum Wärmetauscher hat ebenfalls eine leistungsstarke Isolierung. Der Weg vom rohen Ei zum Vollei ist dadurch rundum sicher – so wie wir es brauchen“, resümiert Betriebsleiter Bunk.

Kühlhaus mit Eiern im Eiproduktenwerk
Der Lebensmittelproduzent verarbeitet täglich rund 500.000 Eier. (Bild: MTA)

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