
Vor der Zentrale des Unternehmens in Waiblingen wehen schon die neuen Fahnen.
Der Bosch-Konzern hatte den Verkauf der Sparte an den luxemburgischen Finanzinvestor CVC im Juli 2019 bekanntgegeben und am 2. Januar 2020 abgeschlossen. Syntegon wird weiterhin seinen Fokus weiter auf Prozess- und vor allem Verpackungstechnologien für die Pharma- und Nahrungsmittelindustrie legen. Besonderes Augenmerk will das Unternehmen dabei zukünftig auf den Ausbau seines Service-Angebots richten. Ein weiterer größerer Schwerpunkt, der auch bisher schon verfolgt wurde, liegt auf intelligenten und nachhaltigen Technologien.
Kurzfristige Zerlegung „keine Option“
Sonst soll sich zumindest an der grundlegenden Ausrichtung des Unternehmens unter dem neuen Eigentümer nicht viel ändern: Zwischen Geschäftsführung und Eigentümer gebe es „bisher keine konträren Ziele“, betonte Dr. Stefan König, Vorsitzender der Geschäftsführung von Syntegon, auf Nachfrage. Eine kurzfristige Zerlegung des Unternehmens etwa in spezialisierte Einheiten sei zumindest kurzfristig keine Option. Dazu habe es in den Kaufverhandlungen zwischen Bosch und CVC auch entsprechende „vertragliche Formulierungen“ gegeben. Die derzeitige Standortstruktur bleibe erhalten.
Mehr Flexibilität ohne Konzern
Dennoch werde man sich in den nächsten mit dem neuen Eigentümer über das Portfolio sprechen und eruieren, in welchen Segmenten man sich verstärkt engagieren will. Außerdem erwartet sich König in der neuen Struktur schnellere Entscheidungen und mehr Flexibilität. Während in einem großen Mischkonzern wie Bosch manch interne Abstimmung etwas länger gedauert haben dürfte, sei ein Unternehmen aus der Private-Equity-Branche auf hohe Geschwindigkeit getrimmt. Außerdem gebe es außerhalb des Konzerns mehr Möglichkeiten für ein eigenständiges Profil.
Neuer Name spiegelt Werte wieder
Dieses Profil soll sich auch in dem Namen und Kunstwort Syntegon wiederspiegeln. Mit dem Wortteil „Syn“ will das Unternehmen dabei betonen, dass die Branche heute nur noch in „Synergien“ und Netzwerken etwa zwischen Herstellern, Materiallieferanten und Anwendern zu denken sei. Das „te“ stehe für die alte und neue Kernkompetenz „Technologie“ und „on“ (englisch für „weiter“) reflektiere den Blick nach vorne in die Zukunft. Die grüne Farbe im Corporate Design stehe für Nachhaltigkeit und Gesundheit. Das stilisierte Quadrat anstelle des Buchstaben „o“ wiederum symbolisiere das Thema Produktschutz.
Fahrt in 2020 „auf Sicht“
Spannend wird für Syntegon nun der Blick ins „erste Jahr“. 2019 lag der Umsatz wie im Jahr zuvor bei 1,3 Mrd. Euro. 2020 erwartet das Unternehmen ein Marktwachstum von 3 bis 4 %. Das sei dann auch die Zielgröße für das eigene Wachstum. Angesichts der angespannten und volatilen Wirtschaftslage fahre man jedoch „auf Sicht“, wie Unternehmenschef König betonte. Positiv sei, dass sich bei den großen amerikanischen Nahrungsherstellern nach Jahren der Zurückhaltung aufgrund von Konsolidierungen oder CEO-Wechseln, nun wieder große Investitionen in neue Maschinen abzeichneten. Im Bereich Pharma spüre das Unternehmen dagegen einen zunehmenden Trend zu mehr kleineren Projekten. (jg)
Die 7 größten Pharmaunternehmen der Welt

In dieser Bildergalerie finden Sie eine Liste der weltweit größten Pharmahersteller nach Umsatz 2019. Für die Platzierungen wurde jeweils der Umsatz des gesamten Unternehmens berücksichtigt.
Quelle: Handelsblatt; Bild: Evgeny Rannev – Fotolia

Platz 7 geht an GlaxoSmithKline. Das britische Unternehmen, welches sich vorrangig auf die Produktion von Medikamenten gegen Asthma, HIV/Aids, Malaria, Depression, Migräne, Diabetes und Krebs konzentriert, konnte im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 38,9 Mrd. US-D erwirtschaften.
Bild: Glaxosmithkline

Die Top 7 knapp verpasst haben in diesem Jahr der Pharmakonzern Glaxo Smith Kline (2019: 43,92 Mrd. USD Umsatz) und der französische Hersteller Sanofi (39 Mrd. USD). Im Vorjahr erreichten diese die Plätze 7 un 6, und es ist vor allem zwei Neuzugängen in der Top 7-Liste geschuldet, dass diese nun noch die Plätze 9 und 8 (GSK) erreichen.
Bild: Sanofi

Platz 7 geht an das forschungsorientierte Pharmaunternehmen Merck & Co. Die US-Amerikaner konnten 2019 den Umsatz von 42,3 Mrd. USD auf 46,8 Mrd. USD steigern. Das Produktprogramm von Merck umfasst Arzneimittel, Impfstoffe und Biologika zur Bekämpfung von Krebs, kardiovaskulären Erkrankungen, Alzheimer und Infektions-krankheiten wie HIV und Ebola sowie Präparate für die Tiergesundheit.
Bild: MSD

Mit einem Umsatz von 47,5 Mrd. USD fiel Novartis in 2019 von Platz 4 auf Platz 6 zurück. Der Umsatz sank in 2019 gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Mrd. USD. Das schweizerische Unternehmen erforscht, entwickelt und vertreibt Produkte zur Krankheitsbehandlung und Prophylaxe von Atemwegs- und Augenerkrankungen, Infektionskrankheiten, Onkologie und Hämatologie, Neurologie sowie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen.
Bild: Novartis

Runter vom Treppchen auf Platz 4 landete in 2019 der US-Konzern Pfizer. Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von 51,75 Mrd. USD. Pfizer konzentriert sich primär auf die Entwicklung und Produktion von verschreibungspflichtigen Medikamenten gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Rheuma und Schmerzen, Infektionen und HIV-Erkrankungen, urogenitale Erkrankungen, Atemwegsbeschwerden, Augen- und Stoffwechselleiden sowie Krebserkrankungen. Bis zum Verkauf der Baby-nahrungssparte 2012 war Pfizer das größte Pharmaunternehmen der Welt.
Bild: Pfizer

Auf Platz 2, mit einem Umsatz von 63,9 Mrd. USD (+ 7 Mrd.), steht die F. Hoffmann - La Roche AG. Das schweizerische Healthcare-Unternehmen engagiert sich aktiv für die Erforschung, Entwicklung und den Vertrieb neuartiger Gesundheitslösungen. Dabei ist Roche der welt-weit führende Anbieter von In-vitro-Diagnostika, von Arzneimitteln gegen Krebs und für die Transplantationsmedizin.
Bild: Roche

Platz 1 geht wieder einmal an das US-amerikanische Unternehmen Johnson & Johnson. Die US-Amerikaner konnten 2019 einen Umsatz von 82,06 Mrd. USD erwirtschaften. Johnson & Johnson fertigt und vertreibt Gesundheitsprodukte und Pharmazeutika und gehört hier weltweit zu den größten Anbietern im Markt. Zum Portfolio gehören sowohl verschreibungspflichtige wie auch frei erhältliche Präparate, darunter Wirkstoffe gegen Pilz-infektionen, Wundsalben, Kosmetika, Augentropfen, Schmerzmittel und Kontaktlinsen.
Bild: Johnson&Johnson
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