
Gentherapien sind ein wichtiger Wachstumsmarkt im Bereich der Biopharmazie. (Bild: Merck)
Mit einer Fläche von 13.000 m2 soll die neue Anlage von Merck die Herstellkapazität in diesem Bereich mehr als verdoppeln. Bei Gentherapien wird genetisches Material, ein sogenanntes „Payload“, in Zellen von Patienten eingeschleust, um einen therapeutischen Effekt zu erzielen, wie die Korrektur eines mutierten Gens oder die Umlenkung (Retargeting) von Immunzellen zur Krebsbekämpfung. Diese Therapieform wird zur Behandlung von Krankheiten wie Hämophilie oder Krebs untersucht, wo bereits eine einzelne Dosis zur Heilung führen könnte.
Neuer Eckpfeiler in der Biopharma
Virale Vektoren gelten als das komplexeste gegenwärtig hergestellte Therapeutikum. Das Marktvolumen im Bereich Gentherapie belief sich im Jahr 2018 auf 1 Mrd. US-Dollar und soll laut einer kürzlich veröffentlichten globalen Marktanalyse und Branchenprognose von Biotech Forecasts bis 2026 auf 10 Mrd. US-Dollar wachsen. „Die Herstellung viraler Vektoren hat sich von einer Nischenbranche zu einem Eckpfeiler der Zukunft von Biopharmazeutika entwickelt“, meint Udit Batra, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und CEO Life Science. Aktuell verfügten jedoch „nur wenige Unternehmen (…) über die Kapazitäten und Qualitätssysteme zur industriellen Herstellung“ in einem großen Maßstab.
Merck tätigt zweite große Investition nach 2016
Das Projekt ist die zweite große Investition, die Merck in den letzten Jahren am Standort Carlsbad getätigt hat. Bereits mit einer Investition 2016 hatte das Unternehmen seine damalige Herstellkapazität nahezu verdoppelt. Die modernisierte Anlage wurde von 4.000 m2 auf 6.000 m2 erweitert. Heute beherbergt der Standort Carlsbad 16 modulare Reinraumbereiche mit Einwegausrüstung für die Bulk-Herstellung virusbasierter Produkte sowie zwei Fill-/Finish-Suiten für Gentherapeutika, virale Impfstoffe und Immuntherapeutika. Mit der Erweiterung will Merck nun die Kapazität um weitere 11 Bereiche auf insgesamt 27 ausbauen, die allesamt verschiedene Schritte der Herstellung abdecken sollen. (jg)
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