
(Bild: Paul Reverve – stock.adobe.com)
Entscheider-Facts
- Rezeptursoftware sorgt für exaktes Abwiegen von Zutaten und eine automatische Dokumentation.
- Eine Schnittstelle zum ERP übermittelt automatisch Auftrags- und Chargendaten.
- Software ist nach Gamp5 entwickelt und erfüllt die Anforderungen der FDA an computergestützte Systeme.
Die Produktionshalle ist von einer konzentrierten Atmosphäre erfüllt. Alle Rohstoffe für den bevorstehenden Auftrag stehen bereit. Ein Mitarbeiter wirft einen kurzen Blick auf den Bildschirm: Die exakten Mengen für den nächsten Ansatz sind bereits berechnet. Mit einem gezielten Scan des Etiketts des ersten Rohstoffs öffnet sich ein übersichtlicher Wägebildschirm. Präzise dosiert der Mitarbeiter das Material bis zu einer Farbänderung: Die Sollmenge ist erreicht. Die Softwarelösung Pro Recipe XT von Minebea Intec sorgt für einen reibungslosen Prozess – vom exakten Abwiegen der Zutaten bis zur automatischen Dokumentation.
Stets aktuelle Bestandsübersicht
Was früher mühsam und fehleranfällig auf Papier festgehalten wurde, ist heute ein digital gesteuerter und dokumentierter Prozess, der die Datenintegrität verbessert. Lars-Henrik Bierwirth, Global Product Manager beim Hersteller, erklärt, dass die Rezeptursoftware Produktionsprozesse nicht nur digitalisiert, sondern diese auch sicherer und effizienter gestaltet. Dies ist durch lückenlose Rückverfolgbarkeit und das präzise Steuern aller Prozessparameter möglich.
Die Rezeptursoftware sorgt für eine exaktes Dosieren und dokumentiert transparent alle Schritte – von kleinen Chargen bis hin zu komplexen Mehrkomponenten-Rezepturen. Ein typisches Anwendungsbeispiel ist das Herstellen von Arzneimitteln, bei denen zahlreiche Zutaten in unterschiedlichen Mengen verarbeitet werden müssen. Hier sorgt die Software dafür, dass jede Zutat exakt dosiert wird und Fehler beim Abwiegen vermieden werden. Über eine Schnittstelle zu bestehenden Enterprise-Resource-Planning-Systemen (ERP) lassen sich Auftrags- und Chargendaten automatisch übermitteln. Ist das Dosieren abgeschlossen, gibt die Software die Wägedaten und Verbrauchsmengen direkt zurück, wodurch Eingabefehler minimiert werden und die Bestandsübersicht stets aktuell ist.
Alle Chargen nach denselben Standards
Gerade für regulierte Branchen wie die Pharmaindustrie, wo höchste Anforderungen an Datenintegrität und GxP-Konformität gelten, bietet sich die Software an. Denn der Hersteller hat sie nach den Empfehlungen von Gamp5 entwickelt und sie bietet umfassende Report- sowie Audit-Trail-Funktionen, die die Anforderungen an computergestützte Systeme gemäß FDA vollständig erfüllen. „Unsere Kunden im pharmazeutischen Bereich möchten aus Gründen der Datenintegrität häufig den gesamten Herstellungsprozess digital erfassen – nicht nur die Dosierschritte. Das ermöglichen wir mit Pro Recipe XT durch digitale Herstellvorschriften, die direkt in Rezepturen integriert werden können“, führt Bierwirth aus.
Ein pharmazeutischer Hersteller, der unterschiedliche Wirkstoffe in kleinen Chargen verarbeitet, kann somit sicherstellen, dass jede Zutat präzise den Vorgaben entspricht und die gesamte Produktion lückenlos rückverfolgbar bleibt. Die Software ermöglicht es Pharmaherstellern, nachzuvollziehen, dass alle Chargen einheitlich nach denselben Standards und Spezifikationen hergestellt werden.
In der Pharmaindustrie, wo es oft lange Vorlaufzeiten für das Umsetzen von IT-Projekten gibt, bietet die Software mit dem modularen Lizenzsystem die nötige Flexibilität. „Unsere Lösung ist so skalierbar, dass sowohl kleine als auch große Unternehmen profitieren“, betont Bierwirth.
Software führt durch den Prozess
Für den erfolgreichen Einsatz der Software sind die verwendeten Wägelösungen entscheidend. Diese bietet der Hersteller ebenfalls an und passt sie – wo erforderlich – an individuelle Anforderungen an. Das reibungslose Zusammenspiel von Hard- und Software bringt Struktur und Präzision in jeden Prozessschritt, von der Erfassung der Charge bis zur lückenlosen Dokumentation aller Bestandteile. Durch die intuitive Bedienung der Software behalten Anwender auch bei komplexen Rezepturprozessen stets den Überblick und werden Schritt für Schritt durch den Prozess geführt. Dies schafft eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre, in der sich der Bediener vollständig auf das Dosieren konzentrieren kann – während die Software den Rest übernimmt.
