Die strengen normativen und gesetzlichen Anforderungen innerhalb der Pharma-Branche setzen dabei eine große Expertise in den Bereichen Datenintegrität und Manipulationssicherheit der Produktions- und Verarbeitungsprozesse voraus. Potenzielle Fehlerquellen können bei der Produktion und Weiterverarbeitung pharmazeutischer Druckerzeugnisse, wie Beipackzettel, Verpackungen und Etiketten, über verschiedene Prozessschritte hinweg entstehen. Dabei haben unleserliche, falsche oder unvollständige Informationen teils lebensgefährliche Folgen für Patienten. Aus diesem Grund sehen sich Pharmazeuten hohen Haftungsrisiken und teuren Rückrufaktionen ausgesetzt.
Die Entwicklung zuverlässiger Technologien zur Automatisierung der Qualitätskontrollen macht eine manuelle Prüfung heutzutage obsolet. Zur Sicherstellung der geforderten Standards bedarf es objektiverer Inspektionslösungen, die normgerecht in den unterschiedlichen Produktionsschritten zum Einsatz kommen und unerwünschte Prozesseingriffe unterbinden. Im Wareneingang der Prüflabore, in der Produktion oder bereits in der Artwork- bzw. Freigabephase der Zulieferbetriebe tragen Druckbildkontrollsysteme dazu bei, teure und imageschädigende Prozessfehler zu vermeiden, die Inspektionsdauer signifikant zu verkürzen und die Qualität der Packmittel zu steigern.
Datenintegrität und Rückverfolgung
Mit der Einbindung automatisierter Druckbildkontrollen in bestehende Prozesse und Workflows entfallen zuvor manuelle und risikobehaftete Produktionsschritte. Systeme wie der Eyec Proofiler stellen hierfür erforderliche Schnittstellen zu pharmatypischen Informationssystemen, wie z.B. einem Labor-Informations- und Management-System (kurz LIMS) zur Verfügung und gewährleisten somit die Integrität der zugrundeliegenden Prüfdaten. Im Rahmen valider Qualitätskontrollen erfolgt die Freigabe der automatisierten Prüfungen zudem nach dem branchenüblichen Vier-Augen-Prinzip. Über eine gesicherte Datenbank lassen sich alle zur Genehmigung anstehenden Prüfaufträge mit der zugehörigen Review Station zeit- und ortsunabhängig überprüfen.
Mit wenigen Klicks kann ein Zweitprüfer die Ergebnisse des Erstprüfers genehmigen oder ablehnen und seine elektronische Signatur nebst einem Kommentar im System hinzufügen. Finale Chargenfreigaben bzw. -revisionen können so innerhalb des bestehenden Workflows normgerecht gehandhabt und an bestehende Abläufe angepasst werden. Zur Dokumentation jedes Produktions- und Freigabeschrittes sowie aus Gründen der Rückverfolgbarkeit werden systemseitig umfangreiche Abschlussberichte generiert und in einem geschützten Format im Netzwerk abgelegt.
Vereinfachung des Audit Trail Reviews
Inspektionen und Audits werden im pharmazeutischen Bereich sowohl seitens des Gesetzgebers als auch auf Grundlage regulatorischer Anforderungen (z.B. GMP, DIN-EN-ISO) verlangt – auch an dieser Stelle können Druckbildkontrollsysteme Pharmazeuten tatkräftig unterstützen. So erfolgt die Dokumentation aller durchgeführten Inspektionen und Systemkonfigurationen innerhalb des EyeC Pharma Workflow in Form eines Audit Trails. Die während der Prüfungen aufgetretenen Ereignisse und erforderlichen Eingriffe werden hierzu in einem geschützten, unveränderbaren Format gespeichert und mit individuellen Identifikationsnummern versehen, um die Auswertung verständlicher und nachvollziehbarer zu gestalten. Zur Identifikation kritischer Ereignisse greifen datenbankbasierte Tools, wie der Eyec Audit Trail Viewer, auf individuell anpassbare Filter und ein übersichtliches Interface zurück. Die aufgezeichneten Trailing Daten können im System flexibel geladen und visualisiert werden sowie Personalschulungsbedarfe oder manipulative Eingriffe offenlegen. Das Speichern und Laden von Suchabfragen innerhalb des Tools beschleunigt den Review-Prozess und minimiert dadurch den benötigen Aufwand der Qualitätsmanager. Mithilfe der abschließend generierten PDF-Reports lässt sich der Audit Trail Review für externe Auditoren ebenfalls verständlicher und nachvollziehbarer aufbereiten.
Umfassende Unterstützung
Die auf dem Markt verfügbaren Inspektionssysteme, wie der Eyec Proofiler, berücksichtigen bei der Inspektion pharmazeutischer Packmittel die geltenden Anforderungen an Datenintegrität, Datensicherheit sowie Audit Trail. Nutzer können somit nicht nur eine schnelle und automatisierte Stichprobenprüfung ihrer Druckerzeugnisse durchführen, sondern auch die Sicherheit ihrer Prozesse erhöhen. Sämtliche Daten können im Rahmen späterer Audits einfach und sicher abgerufen und präsentiert werden. Bedienerfreundliche Systeme bieten überdies in jedem Produktionsschritt eine umfassende Lösung für die Qualitätskontrolle: beim Entwurf und seiner Freigabe, in der Druckerei oder während der Wareneingangskontrolle des Prüflabors.
Die zugrundeliegende Software muss dabei zwingend in Übereinstimmung mit den geltenden ISO 9001, GMP und GAMP-5-Richtlinien entwickelt werden und alle nötigen Funktionen für eine Überprüfung nach den im U.S. FDA Title 21 CFR Part 11 dargelegten Richtlinien enthalten. Anbieter wie Eyec aus Hamburg stellen ihren Kunden zudem alle validierungsrelevanten Dokumente, wie z.B. URS, IQ und OQ in einem entsprechenden Validierungs-Support-Paket zur Verfügung.
Entscheider-Facts
- Softwaregestützte Kontrollsysteme helfen beim Vermeiden benutzerseitiger Prozesseingriffe und beim Sicherstellen hoher Qualitätsstandards pharmazeutischer Verpackungen.
- Erhältliche Inspektionssysteme berücksichtigen aktuelle Anforderungen hinsichtlich Datenintegrität, Datensicherheit sowie Audit Trail.
- Anbieter von GMP- und GAMP-5-konformen Lösungen unterstützen Betreiber bei Kontrolle, Rückverfolgung und Dokumentation.