
Erstmals über 2.000 Mitarbeiter und ein Umsatz von 374 Mio. Euro – mit diesen Rekordzahlen beschließt die Uhlmann Group ihr Geschäftsjahr 2016/2017. Ausschlaggebend waren die positive Geschäftsentwicklung weltweit sowie der Zukauf von Cremer Speciaalmachines. (Bild: Uhlmann)
Tobias Uhlmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Uhlmann Group, benennt für den Erfolg zwei Faktoren: „Die positive Entwicklung gründet zum einen auf der Innovationskraft der einzelnen Unternehmen, zum anderen auf der übergreifend gelebten Kultur und den Werten, die uns kennzeichnen – wie Offenheit und Verlässlichkeit.“
Während des Geschäftsjahrs 2019/2020, das am 31.03.2020 endete, steigerte die Uhlmann Group ihren Umsatz von 428 Mio. Euro auf 434 Mio. Euro. „Angesichts der ersten Auswirkungen der Corona-Pandemie im Februar und März 2020 sind wir zufrieden mit dem Ergebnis. Alle Group Companies – Uhlmann, Koch, Cremer, Wonder, Axito – haben sich im vergangenen Wirtschaftsjahr positiv entwickelt“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Matthias Niemeyer, Chief Business Development Officer der Uhlmann Group, der derzeit die Aufgaben des Anfang Juli verstorbenen CEO Norbert Gruber in der Holding wahrnimmt.
Geschäftsjahr geprägt von Neuaufstellung
Das Geschäftsjahr war von der Neuaufstellung der Gruppe geprägt: Im Oktober 2019 wurde die Uhlmann Group Holding gegründet. Die Holding steuert und koordiniert alle übergeordneten Themen, sodass sich die Group Companies auf ihre Geschäftsfelder konzentrieren können.
Insgesamt stieg die Mitarbeiterzahl der Uhlmann Group im vergangenen Geschäftsjahr weltweit von 2.334 auf 2.515 Personen. In den Group Companies gab es zahlreiche Neueinstellungen, insbesondere in der Business Unit Digital Solutions in Laupheim sowie im polnischen Wroclaw. „In Polen haben wir unter dem Namen Axito ein neues Werk aufgebaut, das hochwertige Maschinenteile und -komponenten produziert. Damit werden alle Group Companies in der Lage sein, ihre Abhängigkeit von externen Zulieferern zu reduzieren“, unterstreicht Tim Slomp, CTO der Uhlmann Pac-Systeme. In Laupheim hat das Unternehmen seine Digitalkompetenzen signifikant ausgebaut. Die im September 2019 geschaffene Business Unit Digital Solutions beschäftigt mittlerweile über 100 Digitalexperten, die Lösungen etwa für Track & Trace, Digital Training, Tool Management oder Condition Monitoring entwickeln.
Medikamente gegen Covid-19

Virostatika: Zentraler Bestandteil eines Virus ist seine Erbinformation, zu deren Vermehrung eine Gruppe von Enzymen, sogenannte Polymerasen notwendig sind. Wirkstoffe, die diese Enzyme hemmen, können auch die Vermehrung und Verbreitung von Viren eindämmen. Beispiele für solche Virostatika, die auch gegen Sars-Cov-2 wirken könnten, sind die Wirkstoffe Faviparivir und Remdesivir. Letzteres wurde ursprünglich gegen das Ebola-Virus entwickelt.Bild: molekuul.be ‒ AdobeStock

Protease-Hemmer: Die Kombination der Wirkstoffe Lopinavir und Ritonavir hemmt Enzyme, die Proteine an bestimmten Stellen zerschneiden, sogenannte Proteasen. Unter dem Handelsnamen Kaletra vertreibt Abbot das Medikament als etabliertes Mittel gegen HIV. Protease-Hemmer sind auch als Medikamente gegen Covid-19 in der Erprobung.Bild: molekuul.be ‒ AdobeStock

Interferone: Interferone sind körpereigene Proteine, die dem Immunsystem als Botenstoffe dienen und dessen Aktivität beeinflussen. Bei Virus-Infektionen spielt insbesondere das Beta-Interferon eine Rolle. Gegen Sars-Cov-2 soll synthetisches Interferon besonders in Kombination mit anderen Mitteln wie Protease-Hemmern helfen. Bild: petarg-AdobeStock

Chloroquin: Die genaue Wirkungsweise der Malaria-Medikamente Chloroquin und Hydroxychloroquin ist noch ungeklärt. Während der Sars-Epidemie 2002 zeigten sich in klinischen Studien positive Effekte, weshalb das von Bayer als Resochin vermarktete Medikament auch als Wirkstoff gegen Sars-Cov-2 wieder Interesse weckte und in mehreren klinischen Studien getestet wird.Bild: molekuul.be ‒ AdobeStock

Das Mainzer Unternehmen Biontech hat bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das neuartige Coronavirus die Nase vorn. Bild: Guerrieroale - adobe stock

Vektor-Impfstoffe: Für den Menschen harmlose Viren lassen sich mit gentechnischen Methoden so verändern, dass sie Bestandteile anderer Viren mit sich tragen. Diese manipulierten Viren, sogenannte Vektoren, dienen als Impfstoff, indem sie dem Immunsystem spezifische Teile eines Krankheitserregers präsentieren, ohne dass der Körper dem Erreger selbst ausgesetzt ist. Unter anderem die Masernimpfung und der erste zugelassene Ebola-Impfstoff funktionieren nach diesem Prinzip. Mehrere Covid-19-Impfstoffe dieser Art sind in frühen Stadien der klinischen Erprobung. Bild: iaremenko ‒ AdobeStock

mRNA-Impfstoffe: Messenger-RNA (mRNA) basierte Impfstoffe bestehen nicht aus Virus-Material wie klassische Impfstoffe, sondern stellen einen Bauplan für ein Virenprotein dar. Gelangt dieser Plan in eine Körperzelle, produziert diese zunächst das entsprechende Protein. Darauf reagiert das Immunsystem mit der Produktion von Antikörpern. mRNA-Impfstoffe wären deutlich einfacher und schneller in großen Mengen zu produzieren als klassische Impfstoffe. Allerdings ist das Verfahren noch völlig neu, bislang gibt es keine zugelassenen Impfstoffe dieser Art. Bild: vchalup ‒ AdobeStock
Investitionen in Standorte
Im vergangenen Geschäftsjahr investierte die Uhlmann Group erneut in ihre weltweiten Standorte. So wird am Hauptsitz Laupheim im September 2020 ein neues Bürogebäude mit rund 400 modernen Arbeitsplätzen fertiggestellt – für eine Investitionssumme von rund 16 Mio. Euro. Zudem konnte Koch Pac-Systeme in Pfalzgrafenweiler im November 2019 ein neues Büro- und Kommunikationsgebäude einweihen. Neben diesen Bekenntnissen zu den deutschen Standorten trieb Uhlmann den internationalen Ausbau voran. Wonder Packing, das im chinesischen Jinzhou Verpackungsanlagen für die regionalen Märkte herstellt, bezog im November 2019 – nach einer Projektlaufzeit von nur elf Monaten – einen neuen Produktionsstandort. Das Verwaltungsgebäude und die Fertigungshalle umfassen insgesamt 30.000 Quadratmeter – eine sinnvolle Zukunftsinvestition für Wonder Packing angesichts eines jährlichen Wachstums von 25 Prozent im Bereich Blistermaschinen.
(as)
Der Eintrag "freemium_overlay_form_pf" existiert leider nicht.
Diskutieren Sie mit