Viele Unternehmen suchen derzeit nach Wegen, ihren `Carbon-Footprint` zu reduzieren.

Viele Unternehmen suchen derzeit nach Wegen, ihren "Carbon-Footprint" zu reduzieren. (Bild: Evonik)

Beiersdorf ist derzeit auf der Suche nach neuen Rohstoffquellen, die zugleich den Kohlendioxid-Fußabdruck (CO2) des Unternehmens reduzieren. Eine Möglichkeit soll hier die Technologie der künstlichen Photosynthese bieten. Die Idee: Wertvolle Rohstoffe für Pflegeprodukte entstehen nach dem Vorbild der natürlichen Photosynthese aus Wasser und CO2 mithilfe von Strom aus Sonnenenergie und Bakterien. Wenn es dem Hautpflege-Spezialisten gelingt, CO2 als Quelle für die Rohstoffe seiner Produkte zu nutzen, könnte das den Carbon Footprint des Unternehmens reduzieren und zugleich den Flächenverbrauch für nachwachsende Rohstoffe verringern.

Welche „grünen“ Rohstoffe sind für Pflegeprodukte geeignet?

Einige Rohstoffe für Pflegeprodukte könnten bald nach dem Vorbild der natürlichen Photosynthese entstehen. (Bild: Beiersdorf)

Einige Rohstoffe für Pflegeprodukte könnten bald nach dem Vorbild der natürlichen Photosynthese entstehen. (Bild: Beiersdorf)

„Gemeinsam mit Evonik prüfen wir, welche Rohstoffe mithilfe der künstlichen Photosynthese hergestellt werden können und für unsere Pflegeprodukte geeignet sind“, erläutert Dr. May Shana’a, Corporate Senior Vice President Forschung & Entwicklung bei Beiersdorf. Während dies in einigen anderen Branchen bereits in einem frühen Stadium zu beobachten sei, stehe die Anwendung innerhalb der Kosmetikindustrie noch ganz am Anfang. „Das macht uns besonders stolz, diese Forschungspartnerschaft einzugehen“, so Shana’a weiter. Das gemeinsame Forschungsvorhaben mit Evonik wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit einer Summe von rund 1 Mio. Euro gefördert und ist Teil des P2X-II-Projektes, das im September 2019 gestartet wurde und zu den Kopernikus-Projekten gehört, einem der größten deutschen Forschungsinitiativen zum Thema Energiewende.

Arbeit an Photosynthese-Technologie mit Siemens

Die Technologieplattform für die künstliche Photosynthese entwickelt Evonik mit Siemens im ebenfalls vom BMBF geförderten Projekt Rheticus. Thomas Haas, verantwortlich für die künstliche Photosynthese, sagt: „Indem wir Kohlendioxid als Ausgangsstoff für die Herstellung von wertvollen Rohstoffen einsetzen, können wir den Kohlenstoffkreislauf schließen – genauso, wie die Natur es mit der Photosynthese vormacht.“  In der davon unabhängig jetzt gestarteten Forschungskooperation zwischen Evonik und Beiersdorf sieht das Spezialchemieunternehmen die Chance, das künftige Produktportfolio für die künstliche Photosynthese zu erweitern. „Mit Beiersdorf haben wir einen Partner gefunden, der die Wertschöpfungskette zu nachhaltigen CO2-basierten Produkten mit uns verlängert: in Richtung Endverbraucher“, hofft Haas. (jg)

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