Procordia Food AB – in Schweden ist diese Unternehmensgruppe weit mehr als „nur“ Nahrungsmittelproduzent. Seit 1995 ist Procordia Food Teil der norwegischen Orkla Foods A.S., Norwegens größtem Nahrungsmittelkonzern. Der jährliche Umsatz liegt bei 14Mrd. Norwegischen Kronen, Procordia Food trägt mit einem Umsatz von mehr als 3Mrd. Schwedischen Kronen einen bedeutenden Teil zum Gesamtumsatz bei mit insgesamt acht Produktionsunternehmen und etwa 700 verschiedenen Markenprodukten. Eines dieser Markenprodukte ist Felix-Ketschup, hergestellt im Betrieb Fagelmara (Südschweden). Um den hohen Qualitätsansprüchen von Procordia Food, die von der Rohstoffauswahl bis hin zum optisch ansprechenden Auftritt des Fertigprodukts am Point of Sales gehen, in vollem Maße gerecht zu werden, erfolgte in Fagelmara erst kürzlich die Investition in innovative Etikettiertechnik.

Kunststoffetiketten mit hoherReißfestigkeit

Der weitaus größte Teil von Felix-Ketschup wird in Kunststoff-Flaschen abgefüllt. „Dennoch“, so Bill Wigren, Leiter des Procordia Food-Werkes in Fagelmara, „zu einer aufmerksamkeitsstarken Kommunikation gehört wesentlich mehr als die tomatenrote Flasche allein. Die gelungene Kombination von Flasche und Etikett ist es, die Verbraucherbegehren nach dem Inhalt erst in vollem Maße entstehen lässt.“

So gilt es als Selbstverständlichkeit, dass nur hochwertigste Etiketten auf Felix-Markenprodukte aufgebracht werden. Hierbei handelt es sich um Haftetiketten aus Kunststoff, die mit Abbildungen optisch äußerst ansprechender, vollreifer, sattroter Tomaten bedruckt sind. Die Etiketten verfügen über eine höhere Dicke als herkömmliche und eine hohe Reißfestigkeit
Entscheidender Grund für den ausschließlichen Einsatz von Haftetiketten ist die hohe Wertigkeit, die Haftetiketten generell ausdrücken. Dazu kommt, dass der Prozess der Haftetikettierung maximale Flexibilität mit einschließt. So kann Haftetikettierung mit Papieretiketten ebenso durchgeführt werden wie mit Folienetiketten. Darüber hinaus ermöglicht Haftetikettierung die diffizilsten Marketing-Gags, da auch hinsichtlich der Formgebung so gut wie keine Einschränkungen bestehen. Wigren: „Mit der Entscheidung für Haftetikettierung haben wir uns gleichzeitig für künftige Flexibilität ausgesprochen. Dass für unser hochwertiges Produkt zu hervorragendem Etikettenmaterial ausschließlich beste Etikettiertechnik zum Einsatz kommen darf, darüber waren und sind wir uns einig.“
Mit der Innoket Roland 20 H ist im Werk Fagelmara eine KHS Anker-Etikettiermaschine im Einsatz, die sämtliche Kunststoff-Flaschenvarianten ausstattet. Die Maschine bringt Rücken- und Brustetikett exakt auf den für das Etikettenmaterial vorgesehenen Ausbuchtungen auf und übernimmt ebenso zuverlässig die geforderte passgenaue Halsring-Etikettierung. Ihre Leistung liegt bei maximal 18000 Flaschen/h. Bei den zu etikettierenden Flaschen kann der Flaschendurchmesser zwischen 40 und 120mm, die Gefäßhöhe zwischen 40 und 360mm variieren. Hohe Maschinenverfügbarkeit sowie lange Standzeit sichert die robuste Konstruktion der Etikettiermaschine. Vorwiegend sind Edelstahl- und verschleißfeste Kunststoffteile im Einsatz.

Lange Einlaufschnecke für schonende Verarbeitung

Bevor die Flaschen in die Etikettiermaschine einlaufen, passieren sie eine Einlaufsperre, die eine kontinuierliche Flaschenzufuhr gewährleistet. Ein definierter Gefäßstau vor der Maschine findet statt, Einzelflaschenverarbeitung ist ausgeschlossen, der Fluss in der Etikettiermaschine wird aufrecht erhalten. Um die schonende Verarbeitung der Kunststoff-Flaschen sicherzustellen, ist die Einlaufschnecke länger als üblich gestaltet. Auf diese Art und Weise können die Flaschen langsam auf Teilung gebracht werden. Serienmäßig ist sie – wie auch der Einlaufstern – mit einer Sicherheitskupplung versehen. Sollte eine Flasche umfallen und eine Blockierung in der Maschine auftreten, wird automatisch der Sicherheitsschalter ausgelöst. Das verhindert Beschädigung und Verschleiß.

Über den Einlaufstern gelangen die Flaschen in den Rundlauf. Um das präzise Etikettieren der Formflaschen und das Aufbringen von Rücken- und Brustetiketten in die vorgegebenen Ausbuchtungen sicherzustellen, sind in die Flaschenteller Versenkvorrichtungen integriert. Damit wird gewährleistet, dass die Etikettierung genau an der hierfür vorgesehenen Stelle erfolgt. Die Flaschenteller lassen sich bei Wechsel der Formflaschen einfach austauschen. Dazu kommt: Das System ist nachrüstbar.
Der Antrieb der Drehteller erfolgt im Rundlauf über eine Kurvensteuerung. Diese Kurvensteuerung bietet den großen Vorteil, dass sich die Drehteller nach Aufbringen der Etiketten oszillierend bewegen lassen. Das Etikettenmaterial erfährt eine optimale Anbürstung.
Die Brust- und Rückenetikettierung übernehmen jeweils zwei redundant arbeitende Haftetikettier-Aggregate. Die Halsring-Etikettierung realisiert ein weiteres Haftetikettier-Aggregat. Beide Aggregate arbeiten, wenn der Rollenvorrat aufgebraucht ist, im Wechsel. So gibt es keine Stillstandzeiten. Die Etikettiermaschine arbeitet mit nahezu 100%iger Effizienz rund um die Uhr bei voller Produktionsgeschwindigkeit. Wigren: „Die hohe Maschineneffizienz ist für uns essenziell, denn wir produzieren in Fagelmara im Dreischichtbetrieb.“
Der Forderung nach geringen Umrüstzeiten zwischen den einzelnen Kunststoff-Flaschenformaten trägt ein schneller Formatteilwechsel Rechnung. Ohne Werkzeug lassen sich alle Formatteile mittels Schnellwechselvorrichtungen zügig austauschen.

Flaschenteller mit Versenkvorrichtung

Heute ist mit der Etikettiermaschine zusätzlich eine spezielle Ausrichtmaschine Innoket Roland 16 SP positioniert. „Der Konsument wünscht die Ausrichtung der Flaschen in der Trayverpackung in einer Art und Weise, dass von allen Seiten aus betrachtet stets das Vorderetikett mit ihm kommuniziert. Wir kommen diesem Wunsch mit dieser Anlage entgegen“, so Wigren.

Die Ausrichtmaschine ist auf schonendste Behandlung des erwärmten Flaschenmaterials ausgelegt. So verfügt sie gleich über drei Einlaufsperren, so dass ein zu starker Druck auf das Flaschenmaterial erst gar nicht entsteht. Die Einlaufschnecke ist nochmals verlängert, um Materialbelastung gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Im Rundlauf werden die Flaschen auf Flaschentellern mit Versenkausrichtung geführt. Ein Barcodeleser registriert mittels Lasererkennung exakt, ob es sich bei der präsentierten Flaschenseite um die Vorder- oder Rückseite der geprüften Flasche handelt. Präsentiert sich die Flasche mit der vorgegebenen „richtigen“ Seite, durchläuft sie ohne weitere Einflussnahme die Ausrichtmaschine. Im entgegengesetzten Fall erfolgt die 180-Grad-Drehung innerhalb der Ausrichtmaschine.
In Fagelmara fiel die ganz bewusste Entscheidung für eine Rundlauf-Maschine. Alternative dazu wäre eine Geradeausläufer-Maschine. Dem stand entgegen, dass bei Geradeausläufer-Technik Flaschenmaterial über einen Anschlag gedreht wird. Hierbei kann es zu Beschädigungen am Etikett kommen. Dieses Risiko, so Wigren, erschien viel zu hoch.
Die Ausrichtmaschine verarbeitet wie die Etikettiermaschine bis zu 18000 Flaschen/h bei identischen Vorgaben zu Flaschendurchmesser und Flaschenhöhe. Auch sie verfügt über die serienmäßige Sicherheitskupplung bei Einlaufschnecke und Einlaufstern, auch bei ihr ist die zügige Umrüstung Programm; der Antrieb der Drehteller erfolgt im Rundlauf über eine Kurvensteuerung. Auch bei ihr lässt sich ohne weiteres ein zusätzliches Haftaggregat für neue Anforderungen nachrüsten. Darüber hinaus ist die vollautomatische Höheneinstellung nach Musterflasche vorteilhaft.

Ziel: Die Nummer Eins inSkandinavien

Werksleiter Bill Wigren: „Wir sind von dieser Etikettiertechnik überzeugt und sehen uns mit modernsten technischen Lösungen für wechselnde Anforderungen in der Zukunft hervorragend gerüstet.“ In der Tat sind Änderungen hinsichtlich Flaschenformen und -größen für Felix-Markenketschup vorhersehbar. Vergleichbar mit der Autobranche, in der etwa alle drei bis fünf Jahre ein Modellwechsel erfolgt, so Wigren, ist auch bei der Marke Felix alle paar Jahre ein Wechsel der Flaschenformen aus Marketinggesichtspunkten angesagt.

Auch in der Zukunft wird mit einer weiteren Karriere der Ketschup-Marke Felix geplant. Karrierewünsche sind hoch angesetzt. Das erklärte Ziel Wigrens: zur Nummer Eins unter den Ketschup-Anbietern in allen skandinavischen Ländern zu avancieren. Und dann darf es ruhig auch im Exportbereich noch ein wenig mehr sein. Der Ketschup-Produzent Nummer Eins innerhalb der Orkla Gruppe ist der Betrieb Fagelmara indes bereits – eine Position, auf die Wigren besonders stolz ist.

Aus der gelungenen Kombination von Flasche und Etikett resultiert der Erfolg beim Verbraucher

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