01_Schubert_case-study-Laverana_web

Die Verpackungsmaschine befüllt bis zu 100 Schatullen pro Minute mit unterschiedlichen Farbpfännchen. (Bild: Schubert-Cosmetics)

  • Ein Hersteller von Naturkosmetik benötigte eine flexible Verpackungslösung für unterschiedliche Produktformate.
  • Die vorgestellte Maschine automatisiert den zuvo halbautomatischen Verpackungsprozess vollständig.
  • Die robotische Lösung verarbeitet auch bruchempfindliche Produkte schonend und beinhaltet eine Qualitätskontrolle.

Für seine zertifizierte Naturkosmetik verwendet das mittelständische Unternehmen aus Wennigsen bei Hannover ausschließlich natürliche und möglichst Bio-Inhaltsstoffe. Konsumenten wählen bewusst besser verträgliche und natürlichere Produkte aus, die nachhaltig hergestellt werden. Bei der Entwicklung und Produktion verfolgt das Unternehmen hohe Qualitätsansprüche und setzt daher auf eine kontinuierliche Optimierung seiner Prozesse und moderne Technik – dies gilt auch für den Verpackungsbereich.

03_Schubert_case-study-Laverana_web

Ein Roboter mit dem passendem Werkzeug verschließt die befüllte Schatulle.

Schnelllebig und saisonal inspiriert

Die hohe Nachfrage im Naturkosmetik-Segment lässt die produzierten Stückzahlen steigen. Um den bisherigen halbautomatischen Verpackungsprozess von Puder, Rouge und Lidschatten seiner Marke Lavera zu automatisieren, suchte der Kosmetikhersteller nach einem Partner: „Die Beauty-Branche ist schnelllebig und saisonal inspiriert“, erklärt Thomas Haase, Gründer und Geschäftsführer von Laverana. „Daher benötigten wir für unsere Naturkosmetik-Produkte eine flexible Maschine, mit der wir unterschiedliche Durchmesser, Farben und Formen umsetzen können. Mit Schubert-Cosmetics haben wir dafür den richtigen Partner gefunden.“

Die technisch anspruchsvolle Lösung von Schubert-Cosmetics bietet aktuell 13 Formate. Mithilfe von mehreren F4-Robotern, ausgerüstet mit speziellen Öffnungs-, Befüll- und Verschließwerkzeugen sowie einem leistungsstarken Bildverarbeitungssystem, werden je nach Format ein bis vier Kosmetikpfännchen in unterschiedlichen Formationen in Schatullen gesetzt. Die Leistung der Toploading-Anlage hängt von der Anzahl der Farbpfännchen pro Schatulle ab. Bei einem Pfännchen, sogenannten Monos, verarbeitet die Maschine ca. 100 Produkte pro Minute. Bei vier Pfännchen, den „Quattros“, erreicht sie ca. 60 Produkte pro Minute.

Die Schatullen werden in der ersten Teilmaschine über ein Aufgabeband der Anlage zugeführt, wo sie von F4-Robotern aufgenommen und im „Schatullenöffner“ platziert werden. Der Öffner bearbeitet unterschiedliche Schatullen mit verschiedenen Öffnungsmechanismen. „Den Öffnungsmechanismus für die verschiedenen Schatullentypen zu entwickeln war eine der Herausforderungen für unsere Ingenieure. Denn es gibt unterschiedliche Verschlüsse“, berichtet Werner Schäfauer, verantwortlicher Sales Account Manager bei Schubert. F4-Roboter nehmen die Schatullen nach dem Öffnen wieder auf und setzen sie auf das Transportband.

Je nach Auftrag liefert das Aufgabeband in der zweiten Teilmaschine weitere Schatullen oder Farbpfännchen. Die dritte Teilmaschine ist für die Zufuhr der Farbpfännchen reserviert, die von F4-Robotern aufgenommen werden. Hierfür hat der Verpackungsmaschinen-Anbieter ein Werkzeug entwickelt, das die empfindlichen, aus gepresstem und gebackenem Puder bestehenden Pfännchen nicht beschädigt oder sogar zerdrückt.

Hohe Genauigkeit und integrierte Qualitätskontrolle

Ein Auflichtscanner prüft vor dem Einsetzen der Farbpfännchen, ob die Schatulle geöffnet wurde. Die Anlage berücksichtigt die Toleranzwerte der Verpackungen. Bevor die Farbpfännchen passgenau in die dafür vorgesehenen Aussparungen der Schatullen gesetzt werden, fährt der F4-Roboter mit dem Produkt über eine Beleimungsstation. „Den richtigen Leim dafür zu finden, war eine weitere Herausforderung“, erinnert sich Werner Schäfauer. Ob der Leimpunkt für die Fixierung der Pfännchen in der Schatulle richtig gesetzt wurde, wird mithilfe eines Sensors festgestellt.

Vor dem Verschließen passieren die befüllten Schatullen noch eine weitere Qualitätskontrolle. Ein eigens entwickelter 3D-Scanner prüft, ob alle Pfännchen richtig in den Aussparungen sitzen und nicht überstehen. Mit dem 3D-Scanner bietet der Entwickler die Möglichkeit, ein 3D-Bild der Produkte zu erstellen. Dadurch lässt sich auch die Höhe von Produkten erkennen.

Für Sonderformate mit kleinen Stückzahlen verfügt die Maschine zusätzlich über einen integrierten Handpackplatz. So ermöglicht die neue Verpackungsanlage es dem Kosmetikhersteller, schnell auf Konsumentenwünsche zu reagieren und dem eigenen Innovationsanspruch gerecht zu werden.

Zahlen und Fakten

  • Befüllen von Mono-, Duo- und Quattro-Schatullen auf einer Maschine
  • Aktuell 13 Formate, jederzeit weitere Formate nachrüstbar
  • Schneller Formatwechsel innerhalb von zehn Minuten
  • Kompakte Bauweise
  • Hohe Anlageneffizienz
  • Integrierte Qualitätsprüfung
  • Leistung von 60 bis 100 Produkten /min

 

Fachpack 2019 Halle 1 – 219

Sie möchten gerne weiterlesen?

Unternehmen

Schubert Packaging Systems GmbH

Werner-von-Siemens-Str. 12
74564 Crailsheim
Germany