Boehringer Ingelheim investiert 85 Mio. Euro in die Solid Launch Factory, die 2020 den Betrieb aufnehmen soll.

Boehringer Ingelheim investiert 85 Mio. Euro in die Solid Launch Factory, die 2020 den Betrieb aufnehmen soll. (Bild: Boehringer Ingelheim)

In der „Solids Launch Fabrik“ werden zukünftig Medikamente in Tablettenform zur Marktreife gebracht und für weltweite Markteinführungen produziert. Ab 2020 sollen dort 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neue Tablettenpräparate produktionstechnisch entwickeln und für alle weltweiten Markteinführungen zentral herstellen. Im Gegenzug werden bereits seit 2016 ältere, einfacher zu fertigende Medikamente schrittweise in andere Länder im weltweiten Produktionsnetzwerk verlagert, um sich auf die anspruchsvolleren Aufgaben in der chemischen Fertigung zu konzentrieren.

Fabrik hält Wertschöpfungskette in Deutschland

Damit ist die Solids Launch Fabrik ein wichtiger Baustein, mit dem Boehringer Ingelheim die gesamte Wertschöpfungskette von der Forschung bis zur Produktion von Medikamenten langfristig in Deutschland hält. „In Ingelheim investieren wir konsequent in Technologien und Prozesse mit hoher Wertschöpfung. Das bedeutet, dass wir hier sowohl unser Herzstück für die globalen Markteinführungen pharmazeutischer Innovationen ansiedeln als auch weiterhin Medikamente produzieren, die hochkomplexe Fertigungstechnologien erfordern“, erläuterte Stefan Rinn, Landesleiter Deutschland.

Erster Spatenstich am 21. August 2018: Geschäftsführer Infrastruktur Europa Dr. Douglas Khoo (5. v.l.), der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (6.v.l.), Landesleiter Stefan Rinn (7. v.l.) und Leiter Supply Chain

Erster Spatenstich am 21. August 2018: Geschäftsführer InfrastrukturEuropa Dr. Douglas Khoo (5. v.l.),der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (6.v.l.), Landesleiter Stefan Rinn (7. v.l.)und Leiter Supply Chain & Global Quality Dr. Torsten Mau (8. v.l.).

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer unterstrich die Bedeutung zukunftsfähiger Technologien mit hoher Wertschöpfung für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz. Anlässlich des Spatenstichs am 21. August dankte sie dem Unternehmen Boehringer Ingelheim für sein Bekenntnis zum Standort Rheinland-Pfalz. Boehringer Ingelheim stehe hier für ein Zentrum des Fortschritts, der Innovation und der nachhaltigen Entwicklung. Das Unternehmen schaffe wertvolle Arbeits- und Ausbildungsplätze. „Hier leisten kluge Köpfe außergewöhnliche Beiträge, um die Gesundheit und Lebensqualität von Patienten und Patientinnen zu verbessern. Die chemisch-pharmazeutische Industrie ist in Rheinland-Pfalz die umsatzstärkste Branche und damit ein wichtiger Wachstumsmotor.“ Das Land unterstützt die Unternehmen unter anderem mit Maßnahmen zur Fachkräftesicherung. Der Ovale Tisch der Landesregierung mit Beteiligung von Kammern und Unternehmensverbänden setzt eine Strategie um, mit der Fachkräfte gesichert und die betriebliche Ausbildung gestärkt wird. Außerdem will das Land mit seiner MINT-Initiative mehr Kinder und Jugendliche für eine Ausbildung im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik begeistern. „Unsere Kinder sind die Forscher von morgen“, sagte die Ministerpräsidentin.

Von 2016 bis 2017 hatte Boehringer Ingelheim bereits in Rekordzeit von nur zwölf Monaten ein neues Produktionsgebäude für 34 Millionen Euro in Ingelheim errichtet – die so genannte Diabetesfabrik für innovative Antidiabetika. Die Produktion dieser Präparate soll ab 2020 an Unternehmensstandorte in anderen Ländern wie Mexiko oder Griechenland abgegeben werden. Die auf Flexibilität angelegte Diabetesfabrik ist damit Bestandteil der neuen Produktionsstrategie, um Produkteinführungen vorzubereiten und agil auf Marktbedarfe sowie die Entwicklung eigener Produkte reagieren zu können. Zur Produktionsstrategie erläuterte Landesleiter Stefan Rinn: „Der Standort Deutschland wird auch in Zukunft der bei weitem größte Produktionsstandort im Boehringer Ingelheim-Unternehmensverband bleiben und Ingelheim einer der größten weltweiten Produktionsstandorte der pharmazeutischen Industrie insgesamt.“

Sie möchten gerne weiterlesen?