
Die Anlage wird am Flughafen Lüttich in die Antonov An-124 verladen. (Quelle: Spedition Kübler)
Die Vial-Anlage mit Isolator ist die zweite Vial-Anlage, die Catalent am Standort in Bloomington, Indiana, installiert. Sie ist zunächst für die Abfüllung eines Covid-19-Impfstoffkandidaten vorgesehen. Um die Vial-Anlage so schnell wie möglich an den Biologika-Standort zu liefern, wurde erstmals in der Unternehmensgeschichte von Optima eines der größten Frachtflugzeuge der Welt gechartert – die Antonov An-124.
Eine erste Teillieferung ging bereits Anfang August auf die Seereise in die USA. Nach wochenlangen Planungen und zahlreichen logistischen Herausforderungen hob Ende August eine Antonov An-124 in Lüttich mit dem Ziel Chicago ab. An Bord: die restliche Anlage, verpackt in 15 Kisten mit einem Gesamtgewicht von 38.000 kg. Sieben LKWs waren nötig, um die Anlage zum Flughafen zu transportieren. „Unsere Anerkennung gilt unserem hochprofessionellen Versand- und Packraum-Team, das diese historische Aufgabe in Rekordzeit umgesetzt hat“, sagt Jürgen Rothbauer, Geschäftsführer von Optima Pharma. „Wir danken auch unseren Partnern, der Firma Pfitzer aus Schwäbisch Hall und den Speditionen Fracht FWO AG aus Stuttgart und Kübler aus Schwäbisch Hall für die tatkräftige Unterstützung“, ergänzt Sarah-Maria von Berg, Leiterin der Optima Versandabteilung. Ohne die enge Zusammenarbeit mit langjährigen Partnern aus der Region ließen sich solche Projekte kaum stemmen. (ak)
Wirkstoff-Entwicklung gegen Covid-19
Gegen das Corona-Virus Sars-Cov-2 sind noch kein Medikament und kein Impfstoff vorhanden, allerdings gibt es einige vielversprechende Ansätze und Kandidaten.

Virostatika: Zentraler Bestandteil eines Virus ist seine Erbinformation, zu deren Vermehrung eine Gruppe von Enzymen, sogenannte Polymerasen notwendig sind. Wirkstoffe, die diese Enzyme hemmen, können auch die Vermehrung und Verbreitung von Viren eindämmen. Beispiele für solche Virostatika, die auch gegen Sars-Cov-2 wirken könnten, sind die Wirkstoffe Faviparivir und Remdesivir. Letzteres wurde ursprünglich gegen das Ebola-Virus entwickelt.Bild: molekuul.be ‒ AdobeStock

Protease-Hemmer: Die Kombination der Wirkstoffe Lopinavir und Ritonavir hemmt Enzyme, die Proteine an bestimmten Stellen zerschneiden, sogenannte Proteasen. Unter dem Handelsnamen Kaletra vertreibt Abbot das Medikament als etabliertes Mittel gegen HIV. Protease-Hemmer sind auch als Medikamente gegen Covid-19 in der Erprobung.Bild: molekuul.be ‒ AdobeStock

Interferone: Interferone sind körpereigene Proteine, die dem Immunsystem als Botenstoffe dienen und dessen Aktivität beeinflussen. Bei Virus-Infektionen spielt insbesondere das Beta-Interferon eine Rolle. Gegen Sars-Cov-2 soll synthetisches Interferon besonders in Kombination mit anderen Mitteln wie Protease-Hemmern helfen. Bild: petarg-AdobeStock

Chloroquin: Die genaue Wirkungsweise der Malaria-Medikamente Chloroquin und Hydroxychloroquin ist noch ungeklärt. Während der Sars-Epidemie 2002 zeigten sich in klinischen Studien positive Effekte, weshalb das von Bayer als Resochin vermarktete Medikament auch als Wirkstoff gegen Sars-Cov-2 wieder Interesse weckte und in mehreren klinischen Studien getestet wird.Bild: molekuul.be ‒ AdobeStock

Das Mainzer Unternehmen Biontech hat bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das neuartige Coronavirus die Nase vorn. Bild: Guerrieroale - adobe stock

Vektor-Impfstoffe: Für den Menschen harmlose Viren lassen sich mit gentechnischen Methoden so verändern, dass sie Bestandteile anderer Viren mit sich tragen. Diese manipulierten Viren, sogenannte Vektoren, dienen als Impfstoff, indem sie dem Immunsystem spezifische Teile eines Krankheitserregers präsentieren, ohne dass der Körper dem Erreger selbst ausgesetzt ist. Unter anderem die Masernimpfung und der erste zugelassene Ebola-Impfstoff funktionieren nach diesem Prinzip. Mehrere Covid-19-Impfstoffe dieser Art sind in frühen Stadien der klinischen Erprobung. Bild: iaremenko ‒ AdobeStock

mRNA-Impfstoffe: Messenger-RNA (mRNA) basierte Impfstoffe bestehen nicht aus Virus-Material wie klassische Impfstoffe, sondern stellen einen Bauplan für ein Virenprotein dar. Gelangt dieser Plan in eine Körperzelle, produziert diese zunächst das entsprechende Protein. Darauf reagiert das Immunsystem mit der Produktion von Antikörpern. mRNA-Impfstoffe wären deutlich einfacher und schneller in großen Mengen zu produzieren als klassische Impfstoffe. Allerdings ist das Verfahren noch völlig neu, bislang gibt es keine zugelassenen Impfstoffe dieser Art. Bild: vchalup ‒ AdobeStock
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