Der Elektrokonzern Philips kauft in der Medizintechnik-Sparte zu.

Der Elektrokonzern Philips kauft in der Medizintechnik-Sparte zu. (Bild: Gina Sanders – Fotolia)

GE reagiert mit der Umstrukturierung auf Geschäftseinbußen der vergangenen Jahre, zuletzt war sogar erstmalig die Aktie des Konzerns aus dem Dow-Jones-Index genommen worden. Das Unternehmen will innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate 80% der GE Healthcare-Aktien an seine Aktionäre verschenken, berichtet die Agentur Reuters. Die restlichen Anteile sollen nach Plänen von Vorstandschef John Flannery verkauft werden. Flannery plant auch einen Abschied aus dem Ausrüstergeschäft für die Öl- und Gasindustrie.

Die veräußerten Unternehmensteile sollen GE rund 20 Mrd. US-Dollar einbringen, mit dem Umbau will der Konzern 25 Mrd. US-Dollar an Schulden abbauen. An der Börse brachten die Aufspaltungspläne von GE einen Kursanstieg von 7 % mit sich. Flannery versicherte den Anlegern außerdem, bis zur Abspaltung der Medizintechnik werde sich nichts an den Dividendenzahlungen des Konzerns von 48 Cent ändern.

Ähnlichkeiten mit Siemens

GE soll sich in Zukunft auf Flugzeugantriebe, Kraftwerke und erneuerbare Energien konzentrieren. Diese Geschäftszweige beschreibt Flannery als „drei sich hochgradig ergänzende Geschäfte, die auf Wachstum programmiert sind.“ Der Konzernchef betreibt diese Umstrukturierung, seit er die Leitung von GE vor rund einem Jahr übernommen hat. Die Abspaltung und separater Börsengang der Medizintechnik sowie der geplante Verkauf der Verkehrstechnik ähneln der Strategie des Rivalen Siemens: Dieser hat vor Kurzem seine Medizintechnik-Tochter Healthineers an die Börse gebraucht und plant den Verkauf der Zugsparte.

Auch in der Konzernzentrale will Flannery umbauen: Sie soll sich auf Unternehmensstrategie, Kapitalbeschaffung und Personalangelegenheiten kümmern, während die einzelnen Unternehmenssparten unabhängiger operieren sollen. Dieser Schritt soll bis 2020 mindestens 500 Mio. US-Dollar an Kosten einsparen, kostet den Konzern aber zunächst 800 bis 1.200 Mio. Dollar. Auch dieser Ansatz ähnelt dem den Plänen von Siemens-Chef Joe Kaeser, einen Verbund weitgehend unabhängiger und flexibler Unternehmen anstelle eines Mischkonzerns zu schaffen.

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