Die Organisation beschäftigt sich mit der pharmazeutischen Produktion, insbesondere deren Techniken Standards und Regularien.

Die Organisation hat auch in diesem Jahr wieder besonders innovative Anlagenprojekte ausgewählt. (Bild: ISPE)

Die jeweils preisgekrönten Projekte setzen nach Einschätzung der ISPE „den Standard für pharmazeutische Einrichtungen der Zukunft“, indem sie besondere Leistungen in den Bereichen Design, Konstruktion und Betrieb illustrieren. Technologie und Innovation in der pharmazeutischen Industrie seien heute dabei wichtiger denn je, wo das Gesundheitswesen weltweit unter der Covid-19-Pandemie leide, betonte Tim Howard, Präsident und CEO der ISPE.

Die Preisträger im Einzelnen

Den Preis in der Kategorie „Equipment Innovation“ (Ausrüstung) erhielt der Pharmakonzern Roche AG für sein neues In-Vivo-Gebäude in Basel in der Schweiz. Dieses Projekt bringe Innovation in einen der bisher am wenigsten durchdrungenen Teil des pharmazeutischen Entdeckungs- und Entwicklungsprozesses – die Tierversuchsanlage. Die Ausrüstungsinnovationen, die in jedem Teil des Projekts zu finden seien, zielten darauf ab, Forscher und Tiere zu schützen, die Effizienz zu steigern und neue Industriestandards für die Tierforschung zu setzen, meint die ISPE in ihrer Begründung.

Die Kategorie Anlagenintegration („Facility Integration) gewann Pfizer für das Gebäude E der Andover Clinical Manufacturing Facility (ACMF) in Andover im US-Bundesstaat Massachusetts. Das ACMF beweise, dass eine nachhaltige, flexible, konfigurierbare und drahtlose klinische Fertigungsanlage heute eine vollständige Integration in einen dynamischen, leistungsstarken Prozessentwicklungsablauf erreichen und diese Integration bewahren kann – unabhängig davon, wie sich die Entwicklung biologischer Arzneimittel in den kommenden Jahren entwickeln wird.

Sanofi erhielt den Preis in der Kategorie „Facility of the Future“ für eine Biotech-Anlage in Framingham, ebenfalls in Massachusetts. Diese voll integrierte Anlage hebe die Anwendung von Einweg-Prozesstechnologie und flexiblem Anlagendesign auf eine neue Ebene.

Eli Lilly gewann den Preis in der Kategorie „Operational Excellence“ für sein Innovation Development Center in Indianapolis, USA. Dort setzte man auf optimierte Arbeitsprozesse und stelle Arbeitsräume zur Verfügung, die sich nicht nur flexibel an die Bedürfnisse des Labors, sondern auch an die am besten geeigneten Prozesse für die Zusammenarbeit und die Arbeitsräume anpassen lassen. Das Zentrum habe sich als Modell für die schnelle pharmazeutische Entwicklung etabliert und der Industrie bewiesen, dass es möglich ist, erfolgreiche Therapien schneller als je zuvor auf den Markt zu bringen.

Janssen Pharmaceuticals gewann die Kategorie Prozessinnovation („Process Innovation“) für seine Produktionsplattform für die Entwicklung oraler fester Darreichungsformen mit Sitz in Beerse, Belgien. Die Plattform Mirror-1 vereine und integriere drei verschiedene Verfahrenstechnologien in einem einzigen Gerätesatz. Dies habe eine intensive Zusammenarbeit mit mehreren Ausrüstungsanbietern erfordert, ermögliche es aber letztendlich, dass diese eine Plattform den Anforderungen des gesamten Feststoff-Portfolios gerecht werde.

Bristol-Myers Squibb ist der Gewinner des Preises in der Kategorie Projektdurchführung („Project Execution“) für ihr Multi-Produkt-Zellkultur-Projekt im irischen Cruiserath. Ziel des Projekts war es, einen bestehenden Standort für aktive pharmazeutische Wirkstoffe (API) in einen modernen Campus für die Herstellung biologischer Arzneimittelwirkstoffe umzuwandeln, der auch auf zukünftige kommerzielle Produkte vorbereitet ist.

Das erste von zwei Unternehmen, das in der Kategorie Social Impact ausgezeichnet wurde, ist GSK für sein Attachment Inhibitor (AI)-Projekt in Parma, Italien. Das Projekt musste außergewöhnlich schnell durchgeführt werden, um die Versorgung mit Fostemsavir sicherzustellen, damit im Dezember 2019 ein neuer Medikamentenantrag bei der FDA eingereicht werden konnte. Das Ergebnis: 15 Monate vom ersten Spatenstich bis zum Produktionsstart.

Die zweite Auszeichnung in dieser Kategorie ging an United Therapeutics für ein medizinisches und analytisches Onkologielabor in Silver Spring, Maryland, USA. Das Jurorenteam war besonders beeindruckt von der schieren Anzahl der Herausforderungen, die dieses Projekt zu bewältigen hatte, ohne dass dabei der Fokus darauf verloren wurde, warum diese Arbeit geleistet wird. Das Projekt habe sich auch die Zeit genommen, die sozialen Auswirkungen sowohl während als auch nach dem Bau zu bedenken, sogar einschließlich der Kunstwerke für die Einrichtung.

Weitere „lobende Erwähnungen“

Boehringer Ingelheim Biopharmaceuticals China erhielt eine lobende Erwähnung für seine neue Anlage im chinesischen Shanghai, die der erste internationale Anbieter für die biopharmazeutische Auftragsfertigung für Kunden in China sei. Die kommerzielle Anlage Oasis sei dabei so konzipiert, dass sie über einen modularen Ansatz ein Höchstmaß an Flexibilität erfülle.

Janssen Pharmaceutical und Legend Biotech erhielt eine lobende Erwähnung für eine klinische CAR-T-Herstellungsanlage in Raritan, New Jersey, USA. Das Kooperations- und Lizenzabkommen sieht vor, gemeinsam eine Therapie für das Multiple Myelom zu entwickeln, eine unheilbare Form von Blutkrebs, der entsteht, wenn bösartige Plasmazellen unkontrolliert im Knochenmark wachsen.

Die Gewinner der sollen am 1. November 2020 in Philadelphia, Pennsylvania, USA, formell ausgezeichnet werden. Dass Bankett zur Verleihung findet in Verbindung mit der ISPE-Jahrestagung und -Expo 2020 statt. Erst auf der Konferenz wird außerdem der Gesamtsieger für 2020 bekannt gegeben. (jg)

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