Markt

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Mehrere Tausend Unternehmen und über 700.000 Mitarbeiter prägen die hygienerelevanten Industrien in Deutschland. Alle Nachrichten und Geschehnisse rund um Pharma-, Lebensmittel- und Kosmetikindustrie finden Sie in dieser Rubrik.

20. Aug. 2024 | 15:40 Uhr
Die neue Schälanlage von Schule bei Golden Fields Alternative Protein ist flexibel zu konfigurieren und bietet Platz für zukünftige Erweiterungen.
Schälanlage für Erbsen und Ackerbohnen in Lettland

Golden Fields nimmt Anlage für pflanzliche Proteine in Betrieb

Der Maschinenbauer Schule Mühlenbau hat eine Anlage zur Verarbeitung von Erbsen und Ackerbohnen in Lettland fertiggestellt. Auftraggeber ist der Produzent und Lieferant von landwirtschaftlichen Erzeugnissen Golden Fields Alternative Protein.Weiterlesen...

15. Aug. 2024 | 12:58 Uhr
Forscher der Chalmers University of Technology im schwedischen Göteborg haben eine thermochemische Recycling-Methode für medizinische Abfälle entwickelt. Diese werden durch Vermischen mit Sand bei Temperaturen von bis zu 800 °C aufgespalten. So können die Kunststoffmoleküle aufgebrochen und in ein Gas umgewandelt werden, das Bausteine für neuen Kunststoff enthält. Medizinische Einwegartikel, die in der Regel aus verschiedenen Kunststoffen bestehen, können somit durch Steamcracking recycelt werden. „Man kann es mit einem thermischen Vorschlaghammer vergleichen, der die Moleküle zerschlägt und gleichzeitig Bakterien und andere Mikroorganismen zerstört“, so Martin Seemann, außerordentlicher Professor an der Chalmers Division of Energy Technology. Ihm zufolge bleiben dabei verschiedene Arten von Kohlenstoff- und Kohlenwasserstoffverbindungen übrig. Diese können abgetrennt und in der petrochemischen Industrie verwendet werden, um fossile Materialien zu ersetzen, die derzeit in der Produktion verwendet werden. Um die Technologie in der Praxis zu testen, haben die Forscher zwei verschiedene Projekte parallel in einer universitätseigenen Testanlage durchgeführt. Im ersten Projekt wurden verschiedene Produkttypen, darunter Gesichtsmasken und Plastikhandschuhe, dem Verfahren unterzogen. Im zweiten Projekt wurde ein Gemisch erstellt, das die durchschnittliche Zusammensetzung von Krankenhausabfällen aus den Hospitälern der Region repräsentiert. Die Mischung enthielt etwa zehn verschiedene Kunststoffmaterialien sowie Zellulose. Die Ergebnisse waren der Chalmers University zufolge bei beiden Projekten durchweg positiv. „Was diese Technologie so spannend macht, ist ihre Fähigkeit, die Umweltprobleme zu bewältigen, die wir mit medizinischen Einwegprodukten in Verbindung bringen. Das thermochemische Recycling löst nicht nur das Problem, dass medizinische Abfälle heute nicht recycelt werden, sondern ermöglicht auch die Rückgewinnung wertvoller Kohlenstoffatome“, befindet Judith González-Arias, die eines der Projekte leitete. Beide Projekte bauen auf früheren Forschungsarbeiten der Universität auf. Ihr zufolge haben sie gezeigt, wie gemischte Kunststoffabfälle in Rohmaterial für neue Kunststoffprodukte von höchstmöglicher Qualität umgewandelt werden können. Laut Chalmers University sind viele Hersteller von Materialien für das Gesundheitswesen mittlerweile an einem Modell interessiert, bei dem die Produkte in einem geschlossenen Kreislauf recycelt und wiederverwendet werden können. Materialien, die in sterilen Anwendungen im Gesundheitswesen eingesetzt werden, müssen jedoch strenge Anforderungen hinsichtlich Reinheit und Qualität erfüllen. Diese können durch Sortierung und mechanisches Recycling von Kunststoffen jedoch nicht gewährleistet werden. „Die gleichen strengen Anforderungen an Reinheit und Qualität gelten im Grunde auch für Lebensmittelverpackungen. Aus diesem Grund wird der Großteil des aus Verpackungen gesammelten Kunststoffs heute verbrannt oder zu etwas recycelt, für das eine geringere Qualität zulässig ist“, erklärt Seemann. Um die Methode im großen Stil zu verwirklichen, müssen laut Chalmers University neue Materialströme und funktionierende Geschäftsmodelle in Zusammenarbeit zwischen dem Gesundheitswesen und dem Recyclingsektor entwickelt werden. Zudem regt das Forschungs-Team der Universität legislative Maßnahmen an. „Regularien zur CO₂-Abscheidung beim Verbrennen von Plastik würden Anreize schaffen, in energieeffizientere alternative Technologien wie die unsere zu investieren“, so Seemann. In vielen Ländern sind die technischen Voraussetzungen für das Recycling von medizinischen Abfällen und anderen gemischten Kunststoffabfällen durch Steamcracking gegeben, allerdings variieren die Vorschriften, strukturellen Bedingungen und Mengen. Dies erschwert eine global funktionierende Wertschöpfungskette, für die Akteure der Abfallwirtschaft, der chemischen Industrie und der Produktherstellung koordiniert zusammenarbeiten müssen. In Schweden beispielsweise besteht seitens der Industrie ein großes Interesse an Recycling, jedoch erzeugen Einwegartikel aus dem Gesundheitswesen nicht genügend Abfallvolumen für ein funktionierendes Kreislaufwirtschaftsmodell. Rund 4.000 t solcher Kunststoffe wurden 2019 in dem skandinavischen Land auf den Markt gebracht. „Um eine Anlage in der für ein rentables thermochemisches Recycling erforderlichen Größe zu bauen, müsste man vor der Inbetriebnahme einen Materialfluss von rund 100.000 t jährlich sicherstellen“, so Judith González-Arias.
PLASTVERARBEITER
„Ein thermischer Vorschlaghammer“

Forscher wandeln Kunststoffabfälle mittels Sand in Gas um

Forscher der Chalmers University of Technology im schwedischen Göteborg haben eine thermochemische Recycling-Methode für medizinische Abfälle entwickelt. Diese werden durch Vermischen mit Sand bei Temperaturen von bis zu 800 °C aufgespalten.Weiterlesen...

15. Aug. 2024 | 11:04 Uhr
Skittles-Produktion in Yorkville im US-Bundesstaat Illinois; Mars übernimmt Kellanova
Kauf von Marken wie Pringles und Kellogg‘s

Mars will Kellanova für 35,9 Milliarden Dollar übernehmen

Der Lebensmittelkonzern Mars beabsichtigt, Kellanova aufzukaufen – ein Unternehmen zu dem unter anderem Marken wie Pringles, Pop-Tarts und Kellogg’s gehören. Mit 83,5 US-Dollar pro Aktie beträgt der gesamte Kaufbetrag 35,9 Mrd. Dollar.Weiterlesen...

14. Aug. 2024 | 09:22 Uhr
Hand in Handschuh die Ampulle mit Flüssigkeit hält, im Hintergrund Pharma-Anlage
Pharma Deutschland veröffentlicht Zahlen zum Arzneimittelmarkt 2023

Deutsche Pharmaindustrie 2023: 73 Milliarden Euro Umsatz

Der Branchenverband Pharma Deutschland hat einen Report mit Zahlen zum deutschen Arzneimittelmarkt veröffentlicht. Die Pharmaindustrie hierzulande generierte 2023 einen Gesamtumsatz von 73 Mrd. Euro und beschäftigte 7,4 % mehr Personen als im Vorjahr.Weiterlesen...

13. Aug. 2024 | 07:35 Uhr
China flag waving against clean blue sky, close up, isolated wit
Wirkstoff Tirzepatid gegen Adipositas

Eli Lilly erhält Zulassung für Abnehmspritze Mounjaro in China

Die chinesische National Medical Products Administration (NMPA) hat vor kurzem den Wirkstoff Tirzepatid und das darauf basierende Medikament Mounjaro des Pharmakonzerns Eli Lilly zur Behandlung von krankhaftem Übergewicht zugelassen.Weiterlesen...

09. Aug. 2024 | 11:48 Uhr
Der chinesische Pharmakonzern Asymchem Laboratories hat in ehemaligen Pfizer-Einrichtungen seinen ersten europäischen Standort für die Entwicklung kleiner Moleküle und eine API-Pilotanlage eingeweiht. Diese befinden sich in der englischen Stadt Sandwich. In den ehemaligen Pfizer-Einrichtungen für kleine Moleküle beschäftigt der chinesische Konzern jetzt 70 Personen – darunter viele ehemalige Pfizer-Mitarbeiter – in F&E-Labors und der Pilotanlage. Asymchem Laboratories zufolge sollen bis 2025 unter anderem Anlagen zur Herstellung von Peptiden und Oligonukleotiden hinzukommen und weitere Einstellungen folgen. „Wir setzen das lange Erbe der exzellenten Produktion im Discovery Park fort, wobei der Standort in Kent ideal ist, um unsere Zielmärkte in Europa zu erreichen“, erklärt Dr. Hao Hong, CEO von Asymchem Laboratories. Das am Ärmelkanal gelegene Kent ist eine Grafschaft in Südostengland, die durch den Eurotunnel mit Frankreich verbunden ist. 1954 erwarb Pfizer rund 30 ha eines ehemaligen Militärhafens zum Bau einer Futtermittelfabrik und diversifizierte den Standort sukzessive. 2011 gab der US-Konzern dem Areal die Bezeichnung „Discovery Park“. Im Folgejahr wurde das gesamte Discovery-Park-Gelände an Discovery Park Limited verkauft, ein Konsortium zur Errichtung einer investorenfreundlichen Gewerbezone. Pfizer blieb auf etwa 25.000 m² mit Büros und Labors vor Ort. Als mittlerweile größtes Zentrum für Biowissenschaften in Südengland agieren im Discovery Park mehr als 160 Unternehmen. Neben Pfizer und Asymchem Laboratories betreiben dort beispielsweise Viatris, Concept Life Sciences, York Bio, Resolian und Cummins Niederlassungen.
In ehemaligen Pfizer-Einrichtungen

Asymchem Laboratories weiht Standort in England ein

Der chinesische Pharmakonzern Asymchem Laboratories hat in ehemaligen Pfizer-Einrichtungen seinen ersten europäischen Standort für die Entwicklung kleiner Moleküle und eine API-Pilotanlage eingeweiht. Diese befinden sich in der englischen Stadt Sandwich.Weiterlesen...

08. Aug. 2024 | 13:33 Uhr
Forschende der Technischen Universität München (TUM) haben Zellen mit verschiedenen Dosen behandelt, die größtenteils der Krebsbehandlung dienen. So konnten sie erstmals die Interaktion von 144 Wirkstoffen mit rund 8.000 Proteinen abbilden. Die Daten Bernhard Küster, Professor für Proteomik und Bioanalytik an der TUM School of Life Sciences, Nicola Berner, Stephan Eckert und das Forschungsteam, das am Lehrstuhl für Proteomik und Bioanalytik der TUM koordiniert wurde. Jene 144 Wirkstoffe werden entweder bereits in der Krebsbehandlung eingesetzt oder befinden sich in der klinischen Zulassungsphase. Proteine waren der zentrale Ansatzpunkt des Forschungs-Teams, da so gut wie alle Medikamente Proteine sind, auf Proteine einwirken, sie erzeugen oder abbauen. Doch was passiert konkret, wenn eine Dosis hoch oder niedrig ist? Welche Verbindung besteht zwischen verschiedenen Zeitpunkten und der Wirkdauer? Produziert die Zelle unter dem Einfluss des Medikaments neue Proteine oder stellt sie die Produktion gewisser Proteine ein? Dem Forschungsteam ist es nun gelungen, diese Interaktionen zu zeigen. Sie haben die Zellen über einen Zeitraum von 18 h mit den verschiedenen Dosen behandelt. Die Proteine wurden extrahiert und mittels Massenspektrometrie untersucht. Anschließend konnte das Forschungs-Team mit den erhobenen Daten die Reaktion der Zellen auswerten. Dadurch erhielten sie mehr als eine Million Dosis-Wirkungskurven, die den Wirkmechanismus der getesteten Wirkstoffe über den Zeitraum der Behandlung hinweg abbilden. Die Daten stehen der globalen Forschungsgemeinschaft in der Datenbank ProteomicsDB zur Verfügung. Warum ein genaues Verständnis dieser Vorgänge so wichtig ist, zeigt das Beispiel Krebs: Je nach Krebsart geschehen auf molekularer Ebene sehr unterschiedliche Dinge. Diese Unterschiede wirken sich maßgeblich auf die passende Therapie aus und können Anhaltspunkte für die Entwicklung neuer Medikamente liefern. So konnten die Expertinnen und Experten auf Basis der Daten zum Beispiel zeigen, dass die Medikamentengruppe der HDAC-Inhibitoren das Immunsystem schwächen kann. Dies wirkt sich auf Therapieansätze aus, die sich gezielt das Immunsystem zu Nutze machen. Dass das Team zu diesem Befund kommen konnte, nach dem es nicht ursprünglich gesucht hatte, liegt an der Funktionsweise der verwendeten Methode Decrypte. Im Regelfall sind Experimente im Hinblick auf eine fest definierte Fragestellung konzipiert und liefern im Idealfall für diese eine Antwort. Decrypte hingegen zeichnet alles auf, was passiert – und produziert somit eine große Datemenge, die Forschende nun mit Hilfe digitaler Methoden und im Hinblick auf verschiedene Fragestellungen auswerten können. Dadurch erhofft sich das Forschungsteam, dass die Ergebnisse auch Hinweise auf bisher unbekannte Wirkungen bekannter Mittel bergen. „Viele Medikamente können mehr als wir denken“, so Bernhard Küster, Professor für Proteomik und Bioanalytik an der TUM School of Life Sciences, der das Beispiel Aspirin anführt. Dessen Wirksamkeit in der Schmerzbehandlung war Küster zufolge schon lange bekannt. Beobachtungen zeigten, dass der enthaltene Wirkstoff Acetylsalicylsäure auch eine blutverdünnende Wirkung hat. Heutzutage wird er standardmäßig auch zur Behandlung bei Schlaganfällen und Herzinfarkten eingesetzt. „Wir gehen davon aus, dass eine ganze Reihe bereits bekannter Mittel Wirkungen entfalten kann, von denen wir bisher noch nichts wissen. Diese systematisch suchen und finden zu können, ohne auf zufällige Beobachtungen angewiesen zu sein, ist eines unserer Forschungsziele“, erklärt Küster.
Proteine als Schlüssel zur Präzisionsmedizin

TUM-Forschungsprojekt liefert Erkenntnisse zur Krebsbehandlung

Forschende der TU München (TUM) haben Zellen mit Wirkstoffen behandelt, die größtenteils der Krebstherapie dienen, und deren Interaktion mit rund 8.000 Proteinen abgebildet. Dies könnte Anhaltspunkte für die Entwicklung neuer Medikamente liefern.Weiterlesen...

08. Aug. 2024 | 08:05 Uhr
sticking plaster
PLASTVERARBEITER
Neuartiges Polymer

So können Wundauflagen schmerzfrei entfernt werden

Forscher der Universität Freiburg haben ein Polymer für Wundauflagen entwickelt. Es ist temperaturgesteuert, sodass es klebt und sich gut ablösen lässt. Erfahren Sie wie das geht.Weiterlesen...

07. Aug. 2024 | 14:49 Uhr
L-Mentholanlage am Verbundsstandort Ludwigshafen, Deutschland
Höhere Gewalt bei Lieferung von Vitaminen und Aromastoffen

BASF erklärt nach Anlagenbrand in Ludwigshafen Force Majeure

Aufgrund eines Brandes am 29. Juli 2024 in einer Anlage in Ludwigshafen hat BASF höhere Gewalt auf Lieferungen ausgewählter Vitamine, Carotinoide und Aromastoffe erklärt. Bisher wurden keine Kontaminationen der Umwelt festgestellt.Weiterlesen...

05. Aug. 2024 | 13:42 Uhr
Der österreichische Anbieter für temperaturgeführte Arzneimitteltransporte Transoflex Thermomed Austria hat einen neuen Geschäftsführer Operations. Thomas Handlos hat diese Funktion mit Wirkung zum 1. August 2024 von Stefan Gerber übernommen. Der 45-jährige Handlos hatte in den vergangenen Jahren unter anderem Positionen bei dem bayerischen Arzneimittel-Lieferdienst Transmed in Österreich, der Tschechischen Republik und der Slowakei inne. Zudem war er für das Wiener Pharmalogistik-Unternehmen Schachinger tätig. Neben Handlos agieren in der Geschäftsführung von Transoflex Thermomed Austria nun Eugen Günther als deren Sprecher und Michael Schmidt, der den Bereich Finanzen verantwortet.
Wechsel in der Geschäftsführung

Neuer Geschäftsführer bei Transoflex Thermomed Austria

Der österreichische Anbieter für temperaturgeführte Arzneimitteltransporte Transoflex Thermomed Austria hat einen neuen Geschäftsführer Operations. Thomas Handlos hat diese Funktion mit Wirkung zum 1. August 2024 von Stefan Gerber übernommen.Weiterlesen...