Markt

Markt

Mehrere Tausend Unternehmen und über 700.000 Mitarbeiter prägen die hygienerelevanten Industrien in Deutschland. Alle Nachrichten und Geschehnisse rund um Pharma-, Lebensmittel- und Kosmetikindustrie finden Sie in dieser Rubrik.

18. Apr. 2024 | 15:16 Uhr
Gemeinsamen Recherchen der Schweizer NGO Public Eye und dem International Action Network for Infant Food enthalten die Nestlé-Babynahrungsmarken Cerelac und Nido – anders als in Europa – in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen Zuckerzusatz. Im Zuge der Recherche wurden fast 150 Produkte getestet, die der Nahrungsmittelkonzern in asiatischen, afrikanischen und lateinamerikanischen Ländern vermarktet. Das Ergebnis: Fast alle der untersuchten Cerelac-Cerealien enthalten Zuckerzusatz – durchschnittlich fast 4 g pro Portion. Die meisten Nido-Milchpulver für Kleinkinder zwischen einem und drei Jahren enthielten ebenfalls Zucker, im Schnitt fast 2 g pro Portion. Für die von Public Eye befragten Kinderärzte und Experten für Kinderernährung ist dieser Zuckerzusatz aus ethischer wie gesundheitspolitischer Sicht problematisch, besonders angesichts der Adipositas-Erkrankungen in wirtschaftsschwachen Ländern. «Ich verstehe nicht, warum die in Südafrika verkauften Produkte anders sein sollten als die in Ländern mit höherem Einkommen», kritisiert Karen Hofman, Professorin für öffentliche Gesundheit an der Universität Witwatersrand in Johannesburg. Sie sieht darin gar „eine kolonialistische Praxis, die nicht toleriert werden darf“. Ein Beispiel: Der Weizenbrei der Marke Cerelac, den Nestlé als Nahrung für sechs Monate alte Babys verkauft, enthält in Deutschland und Großbritannien keinen Zuckerzusatz, in Südafrika hingegen pro Portion 4 g Zucker. „Solche Doppelstandards sind nicht zu rechtfertigen“, befindet Dr. Nigel Rollins vom Department of Maternal, Newborn, Child and Adolescent Health der WHO. Derzeit kontrolliert Nestlé 20 % des Weltmarktes für Babynahrung, der auf fast 70 Mrd. US-Dollar geschätzt wird. In Ländern mit tiefem oder mittlerem Einkommen gehören Cerelac und Nido zu den meistverkauften Marken des Schweizer Konzerns. Dem Marktforschungsunternehmen Euromonitor zufolge machte er 2022 allein mit Cerelac und der Folgemilch Nido je 1 Mrd. US-Dollar Umsatz. Laut Rodrigo Vianna, Epidemiologe und Professor an der Abteilung für Ernährung der Universität des brasilianischen Bundesstaats Paraíba, birgt Zuckerzusatz ein hohes Suchtpotenzial für Kinder. Dies erhöht im Erwachsenenalter das Risiko, an Fettleibigkeit, Diabetes oder Bluthochdruck zu erkranken. Unter dem Motto „Für Nestlé sind nicht alle Babys gleich süß“ fordert Public Eye von dem Konzern die sofortige und weltweite Beendigung von Zucker- und Süßungsmittelbeigaben in Produkten für Kinder unter drei Jahren.
„Kolonialistische Praxis“

Nestlé setzt Babynahrung außerhalb von Europa Zucker zu

Laut gemeinsamen Recherchen der Schweizer NGO Public Eye und dem International Action Network for Infant Food enthalten die Nestlé-Babynahrungsmarken Cerelac und Nido in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen Zuckerzusatz. In Europa hingegen nicht.Weiterlesen...

17. Apr. 2024 | 12:48 Uhr
Hans Bühler (links) übergibt den CEO-Posten an Dr. Stefan König.
neue verpackung
Personalie in der Geschäftsführung

Dr. Stefan König zum CEO von Optima ernannt

Optima, Hersteller von Verpackungsmaschinen, hat Dr. Stefan König zum CEO ernannt. Er folgt auf den geschäftsführenden Gesellschafter Hans Bühler, der in die Position des Chairman wechselt.Weiterlesen...

15. Apr. 2024 | 18:08 Uhr
Chemie-Sozialpartner verhandeln in Frankenthal
CHEMIE TECHNIK
Positionen liegen weit auseinander

Erste regionale Tarifverhandlung in der Chemie gescheitert

Schwieriger Auftakt für die Tarifverhandlungen in der Chemieindustrie: Die erste regionale Runde ist gescheitert. Arbeitgeber und Gewerkschaft in Rheinland-Pfalz konnten sich nicht einigen, die Verhandlungen endeten „ergebnislos“.Weiterlesen...

10. Apr. 2024 | 15:18 Uhr
Ablehnung
CHEMIE TECHNIK
Vor dem Start der Tarifverhandlungen

Chemie-Arbeitgeber lehnen Gewerkschaftsforderung ab

Der Chemie-Arbeitgeberverband BAVC hat der Forderung der Gewerkschaft nach 7 % mehr Lohn deutlich zurückgewiesen. Die Forderung der IGBCE sei „weder krisengerecht noch finanzierbar“. Für eine Forderung zeigen sich die Arbeitgeber jedoch offen.Weiterlesen...

10. Apr. 2024 | 14:38 Uhr
Streik
CHEMIE TECHNIK
Tarifverhandlungen 2024

Chemie-Gewerkschaft IGBCE fordert 7 % mehr Lohn

Die Chemiegewerkschaft IGBCE hat ihre Positionen für die anstehenden Tarifverhandlungen in der chemisch-pharmazeutischen Industrie beschlossen. Zentrale Forderung ist ein deutliches Plus bei den Entgelten der fast 600.000 Beschäftigten.Weiterlesen...

10. Apr. 2024 | 12:04 Uhr
Der End-to-End-Lösungsanbieter Zeta hat Sigma Process & Automation und eine Mehrheitsbeteiligung an Inosim Software erworben. Zeta kontrolliert fortan den Vertrieb und das Marketing der Inosim-Produkte, die Firmierung und Marke Sigma bleiben bestehen. Zeta hat die Softwareprodukte von Inosim, die häufig zur Optimierung von Produktionsprozessen in der Chemie-, Pharma-, Life Sciences- und Biotechnologiebranche eingesetzt werden, in seine digitalen Werkzeuge integriert. Dadurch sollen Prozesse – bei geringeren Investitions- und Betriebskosten – effektiver implementiert werden. Die Übernahme von Sigma führt dem Käufer zufolge zu einem Netzwerk von über 300 Fachkräften in den Bereichen Prozessautomatisierung und Digitalisierung, das in Deutschland, Österreich und der Schweiz an elf Standorten agiert. Der Zugriff auf Ressourcen und Kompetenzen innerhalb der Konzerngruppe soll Sigma ein erweitertes Lösungs- und Serviceportfolio mit kurzen Abwicklungszeiten ermöglichen. „Die Botschaft an den Markt ist klar: Im Bereich der kundenspezifischen Automationslösungen – von der Einzelplatzsteuerung bis hin zu umfangreichen Prozessleitsystemen – führt kein Weg an Zeta und Sigma vorbei“, so die drei Sigma-Geschäftsführer Martin Spinnler, Jochen Hasselbach und Gerald Dollberger. Die Geschäftsführung des Automatisierers wird durch Axel Thomas ergänzt und soll die Marktposition von Zeta und Sigma im Bereich Prozessautomatisierung und Digitalisierung weiter ausbauen. In der Mehrheitsbeteiligung an Inosim sieht Zeta-Geschäftsführer Andreas Marchler einen wichtigen Schritt in Richtung zukünftiger Innovationen in der Biopharma- und Pharmaindustrie. „Durch die Kombination des Know-hows von Inosim mit unserem eigenen sind wir in der Lage, einen vollständig digitalen, integrierten Engineering- und Operations-Workflow anzubieten, der die Vorteile der Simulation in jeder Phase nutzt. Damit ebnen wir den Weg zu nachhaltigen Produktionsprozessen und Anlagen unserer Kunden über den gesamten Lebenszyklus hinweg“, so Marchler. Im Einsatz von Produktionssimulationen mit Inosim-Software sieht Zeta erhebliche Vorteile für die Anlagenentwicklung, Prozess- und Produktionsplanung. „Sie vermitteln ein umfassendes Verständnis komplexer Systeme, ermöglichen die Untersuchung verschiedener Szenarien in einer virtuellen Umgebung und erleichtern damit fundierte Entscheidungsprozesse“, befindet Inosim-Geschäftsführer Peter Balling. Durch die Integration dieser Software soll die Effizienz der Planung und der Produktion in Bezug auf Zuverlässigkeit, Ertrag und Auslastung maximiert werden. Simulationen unterstützen Zeta zufolge einen First-Time-Right-Ansatz und minimieren sowohl das Risiko als auch die Kosten. Darüber hinaus beabsichtigt Zeta die Integration von Foresight, einer von Inosim entwickelten Plattform für die prädiktive Entscheidungsunterstützung im Anlagenbetrieb. Kontinuierlich im Hintergrund laufende digitale Zwillinge sollen dynamische Vorhersagen für die Produktionssysteme ermöglichen, wodurch Produktionsplaner, Anlagenbetreiber und Produktionsleiter die Produktion in Echtzeit optimieren und Probleme antizipieren können.
Digitalisierung und Automation

Zeta erwirbt Sigma und Mehrheitsbeteiligung an Inosim

Der End-to-End-Lösungsanbieter Zeta hat Sigma Process & Automation und eine Mehrheitsbeteiligung an Inosim Software erworben. Zeta kontrolliert fortan den Vertrieb und das Marketing der Inosim-Produkte, die Firmierung und Marke Sigma bleiben bestehen.Weiterlesen...

09. Apr. 2024 | 09:26 Uhr
Diagram abstieg Pfeil Statistik verlust blau 2
CHEMIE TECHNIK
Arbeitgeber positionieren sich für „Krisen-Tarifrunde“

Umfrage des BAVC sieht „keine schnelle Erholung“

Die Konjunkturumfrage des Chemie-Arbeitgeberverbands BAVC unter 400 Chemie- und Pharmabetrieben ist weitgehend negativ ausgefallen. Mit den Ergebnissen positioniert sich der Verband auch für die anstehenden Tarifverhandlungen.Weiterlesen...

08. Apr. 2024 | 14:30 Uhr
Der kanadische Pharmakonzern Apotex übernimmt Searchlight Pharma, ein kanadisches Unternehmen für Spezial- und Markenpharmazeutika, das zu einer Abteilung des Käufers werden und ihm fortan als Expansions-Plattform für ganz Amerika dienen soll. Apotex will durch die Akquise seine Position im Bereich der generischen und biosimilaren Pharmazeutika stärken. Zudem dient sie der „Expansion in den hochwertigen, innovativen Markenpharmazeutika-Sektor“, so Allan Oberman, CEO von Apotex. Der Kauf ergänzt das Portfolio um über 60 Produkte, eine vollständige Markenpharmazeutika-Plattform und Netzwerke zur Geschäftsentwicklung in Kanada und anderen Ländern. Laut eigener Aussage will Apotex zum bevorzugten Partner für Arzneimittel-Lizenzierung und -Erwerb auf dem amerikanischen Kontinent werden. Oberman sieht in Searchlight Pharma eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen Kanadas mit fundiertem institutionellem Wissen über eine Reihe in- und ausländischer Märkte. Dessen CEO Mark Nawacki freut sich gar auf die „Schaffung eines kanadischen Pharma-Champions“, der weltweit agiert. Der Abschluss der Transaktion wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 erfolgen. Danach wird der Hauptsitz von Searchlight in Montreal bleiben, Apotex wird seine Operationen in die Provinz Quebec ausweiten.
„Schaffung eines kanadischen Pharma-Champions“

Apotex übernimmt Searchlight Pharma

Der kanadische Pharmakonzern Apotex übernimmt Searchlight Pharma, ein kanadisches Unternehmen für Spezial- und Markenpharmazeutika, das zu einer Abteilung des Käufers werden und ihm fortan als Expansions-Plattform für ganz Amerika dienen soll.Weiterlesen...

05. Apr. 2024 | 08:29 Uhr
KI-generiertes Symbolbild zur Pharmazeutischen Forschung
Verschiebung globaler Investitionstätigkeit

Investitionen: USA und China stechen Deutschland und Europa aus

Die Kräfteverhältnisse zwischen den großen Wirtschaftsräumen verschieben sich. Deutschland und Europa verlieren im Wettbewerb um Investitionen gegenüber den USA und China immer stärker an Boden. Das Medizinforschungsgesetz soll gegensteuern.Weiterlesen...

28. Mär. 2024 | 10:30 Uhr
Wissenschaftler*innen im Labor
Partnerschaft für diagnostische Schnelltests

Bayer und Thermo Fisher entwickeln onkologische Präzisionsdiagnostik

Bayer und Thermo Fisher Scientific wollen gemeinsam diagnostische Tests auf Basis von sogenanntem Next-Generation-Sequencing (NGS) entwickeln. Diese Tests sollen helfen, die Krebstherapien von Bayer an Patientinnen und Patienten zu vermitteln.Weiterlesen...