2 Männer sitzen am Tisch und schütteln sich die Hand

Die Stille Reserve des Arbeitsmarkts könnte - wenn sie mobilisiert wird - einen Teil des Fachkräftemangels schließen. (Bild: Drobot Dean – Stock.adobe.com)

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat auf Basis des Mikrozensus und der Arbeitskräfteerhebung ermittelt, dass die Stille Reserve rund 16 % aller Nichterwerbspersonen ausmacht. Diese Stille Reserve umfasst Personen ohne Arbeit, die zwar kurzfristig nicht für den Arbeitsmarkt verfügbar sind oder momentan nicht aktiv nach Arbeit suchen, sich aber trotzdem Arbeit wünschen. Sie gelten deshalb nicht als erwerbslos, sondern als Stille Reserve am Arbeitsmarkt.

Welche Kategorien gibt es bei der Stillen Reserve?

Die Personen, die trotz Arbeitswunsch nicht auf dem Arbeitsmarkt aktiv sind, lassen sich in drei Gruppen einteilen. Zur ersten Gruppe, der Stillen Reserve A, gehören Personen, die zwar Arbeit suchen, jedoch zum Beispiel aufgrund von Betreuungspflichten kurzfristig – innerhalb von zwei Wochen – keine Arbeit aufnehmen können. Personen der zweiten Gruppe, Stille Reserve B, würden gerne arbeiten und wären auch verfügbar, suchen aber aktuell keine Arbeit, weil sie zum Beispiel glauben, keine passende Tätigkeit finden zu können. Die dritte Gruppe, Stille Reserve C, ist die arbeitsmarktfernste. Sie umfasst Nichterwerbspersonen, die zwar weder eine Arbeit suchen noch kurzfristig verfügbar sind, aber dennoch einen generellen Arbeitswunsch äußern. Im Jahr 2022 setzte sich die gesamte Stille Reserve aus knapp 1,3 Mio. Personen in Stiller Reserve A und B und weiteren gut 1,7 Mio. Personen in Stiller Reserve C zusammen.

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(Bild: Hüthig Medien)

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Welches Qualifikationsniveau hat die Stille Reserve?

58,1 % der Personen in der Stillen Reserve hatten 2022 ein mittleres oder hohes Qualifikationsniveau, das heißt mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung oder die Hoch-/Fachhochschulreife. 40,7 % der Stillen Reserve A und B und 42,7 % der Stillen Reserve C wiesen 2022 ein niedriges Qualifikationsniveau auf, die Hochqualifizierten machten dagegen einen Anteil von 20,8 % bei der Stillen Reserve A und B und 17,5 % bei der Stillen Reserve C aus.

Gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede?

Frauen stellten 56,8 % der Stillen Reserve im Jahr 2022. Im Geschlechterverhältnis zeigen sich jedoch Unterschiede innerhalb der Gruppen. So lag der Frauenanteil in den Gruppen A und B bei 51,5 %, in der Gruppe C dagegen überwogen die Frauen mit 60,7 %.

Deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigten sich bei den Hauptgründen für die Inaktivität am Arbeitsmarkt in der Altersgruppe der 25- bis 59-Jährigen: So gaben gut ein Drittel (34,4 % beziehungsweise 0,4 Mio.) der Frauen zwischen 25 und 59 Jahren in der Stillen Reserve an, dass sie aufgrund von Betreuungspflichten derzeit keine Arbeit aufnehmen können. Von den 25- bis 59-jährigen Männern nannten dagegen nur 5,6 % beziehungsweise knapp 40 000 Betreuungspflichten als Hauptgrund für ihre Inaktivität.

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