Die Produktionsanlage Solida 1 von Bayer, bei der Glatt Ingenieurtechnik als Systemintegrator involviert war, wird eine lernende Anlage.

(Bild: Bayer AG)

Am 13. Mai 2022 hat Bayer im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesgesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach sowie weiteren Gästen aus Politik und Wirtschaft das Richtfest der neuen Arzneimittelanlage in Leverkusen gefeiert. Die neue Produktionsanlage Solida 1 soll eine der modernsten Arzneimittelproduktionsanlagen weltweit werden. Unter anderem werden hier Medikamente zur Behandlung von Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hergestellt.

Die eingeschossige Anlage mit einer Bruttogrundfläche von rund 15.000 Quadratmetern soll 2024 betriebsbereit sein. Rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in dem Gebäude ihre Arbeit aufnehmen. Die Gesamtinvestitionen des Unternehmens belaufen sich auf rund 275 Millionen Euro.

"Lernende Fabrik" gibt Handlungsempfehlungen

Der neue moderne Betrieb wird der Kern des neuen globalen Kompetenzzentrums für die Produktion von Feststoff-Arzneimitteln am Standort Leverkusen. Er soll nicht nur Maßstäbe für Effizienz, Qualität, Liefersicherheit und Nachhaltigkeit setzen, sondern nutzt mit einer sogenannten „Lernenden Fabrik“ auch die Vorteile der Digitalisierung. Das bedeutet, dass Datenströme mit Hilfe künstlicher Intelligenz analysiert und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

Glatt Ingenieurtechnik war bereits in der Konzeptphase für den Prozess, die Prozesslogistik, die Prozessautomatisierung und dessen Integration in übergeordnete Systeme eingebunden und hat die Planungen hierfür über die verschiedenen nachfolgenden Projektphasen selbst mit fortgeschrieben. Der Prozessexperte, Anlagenbauer und Engineering-Dienstleister zeichnet dabei nicht nur für die Lieferung, Montage und Inbetriebnahme von Glatt-Anlagen verantwortlich, sondern ebenso für die Prozessausrüstungen anderer Anbieter.

Ein wesentlicher Bestandteil der Systemintegration für dieses Projekt ist eine umfangreiche Automatisierung. Hierbei kommt eine intelligente Robotertechnik zum Einsatz, die in dieser Art erstmals Anwendung findet. Somit werden alle Prozessausrüstungen in ein einheitliches miteinander kommunizierendes System integriert.

Der modulare Aufbau von Solida 1 – und damit beispielsweise die Möglichkeit von Erweiterungen – schafft größtmögliche Flexibilität im Hinblick auf künftige Entwicklungen im Pharma-Bereich. „Für diese spannende Aufgabe kommt praktisch die gesamte Kompetenz von Glatt für eine pharmazeutische Feststoffproduktion zum Tragen“, beschrieb Dr.-Ing. e. h. Reinhard Böber, Geschäftsführer von Glatt Ingenieurtechnik, zur Podiumsdiskussion anlässlich des Richtfestes. „Hier werden wir uns bei der Projektrealisierung sicher noch einigen Herausforderungen stellen müssen. Wir sind aber überzeugt, dass wir als gesamte Glatt Gruppe den Anforderungen gewachsen sind.“

Nach Angaben von Bayer setzt die Anlage auch Maßstäbe bei der Nachhaltigkeit: Deren Energiebedarf wird weitgehend durch eine moderne Geothermie-Anlage gedeckt, die den CO2-Ausstoß im Vergleich zu herkömmlichen Betrieben um 70 Prozent reduziert.

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