Bayer: Innovations-Perspektive 2012
Dr. Marijn Dekkers, Vorstandsvorsitzender der Bayer AG (r.) und Forschungsvorstand Prof. Dr. Wolfgang Plischke eröffnen die Bayer Innovations-Perspektive 2012 in Leverkusen (Bild: Bayer)

Dr. Marijn Dekkers, Vorstandsvorsitzender der Bayer AG (r.) und Forschungsvorstand Prof. Dr. Wolfgang Plischke eröffnen die Bayer Innovations-Perspektive 2012 in Leverkusen (Bild: Bayer)

„Den weltweiten Herausforderungen zu Beginn des 3. Jahrtausends können wir nur mit Innovationen begegnen“, sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Marijn Dekkers beim Presseforum „Bayer Innovations-Perspektive 2012“ in Leverkusen. Aus Trends wie Bevölkerungswachstum und demografischem Wandel, Ökologie und Nachhaltigkeit ergäben sich für das Innovationsunternehmen große Chancen. Deshalb werde Bayer allein im laufenden Jahr wieder rund drei Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investieren. Weltweit beschäftigt der Konzern fast 13.000 Forscher, deren Arbeit im vergangenen Jahr zu mehr als 600 Patentanmeldungen geführt hat. Im Mittelpunkt der Forschung und Entwicklung von Bayer stehen die Lebenswissenschaften (Life Sciences).

Positive Entwicklung bei fortgeschrittenen Pharma-Projekten
Eine positive Entwicklung verzeichnet Bayer derzeit vor allem bei seinen neuen Produktkandidaten aus der klinischen Phase III der Pharma-Pipeline. In den vergangenen Monaten seien hier weitere entscheidende Erfolge erzielt worden, sagte Dekkers. Dabei verwies er auf die jüngsten Fortschritte beim Gerinnungshemmer Xarelto, den Krebsmedikamenten Stivarga und Radium-223 Dichlorid (Alpharadin), dem Augenmedikament Aflibercept (VEGF Trap-Eye) und bei Riociguat gegen Lungenhochdruck. Die entsprechenden Zulassungen vorausgesetzt, liege das Spitzen-Umsatzpotenzial dieser Produkte in der Größenordnung von mehr als 5,5 Mrd. Euro jährlich. Dabei habe allein Xarelto ein Potenzial von mehr als 2 Mrd. Euro. Auch darüber hinaus ist die Pharma-Pipeline von Bayer gut gefüllt: Insgesamt hat das Unternehmen derzeit 35 Projekte in der klinischen Entwicklung.

Neue Wege zur Steigerung der Nahrungsmittelproduktion
Eine hohe Bedeutung habe auch das Thema Pflanzengesundheit, führte Dekkers aus. Schon jetzt habe der Teilkonzern Cropscience ein ausgewogenes Portfolio an neuen Produkten und Produktkandidaten: die Fungizide Xpro und Luna zur Kontrolle von Pilzinfektionen und das Insektizid Sivanto zur Anwendung vor allem bei Obst, Gemüse und verschiedenen Feldfrüchten. Hinzu komme das Produkt Votivo als biologischer Schutz gegen Nematoden, also kleine Würmer, die die Wurzeln schädigen, und eine neue Sorte der Baumwollsaatgut-Familie Fibermax, die sowohl Herbizid-Toleranz als auch Insekten-Resistenz biete.

Den Nutzen dieser Innovationen verdeutlichte Dekkers am Beispiel Xpro, das im vergangenen Jahr in Deutschland bereits auf rund einem Viertel der Anbaufläche für Getreide eingesetzt wurde. Dies habe im Durchschnitt zu einem Mehrertrag von 5 % – entsprechend 500.000 t Getreide – im vergangenen Jahr in Deutschland geführt.

Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Akzeptanz für biologisch angebaute Nahrungsmittel kommt den Biologika für die Zukunft des Pflanzenschutzes eine große Bedeutung zu. Obwohl Bayer bereits mit biologischen Produkten wie dem jüngst eingeführten Votivo im Markt vertreten sei, habe das Unternehmen mit der Akquisition von Agraquest eine sehr gute Ausgangsposition für weitere Innovationen geschaffen.

CropScience verfüge über zahlreiche aussichtsreiche Projekte aus den Bereichen Pflanzenschutz, Biologika und Saatgut, fasste Dekkers zusammen. Diese neuen Produkte mit einem erwarteten Vermarktungsbeginn zwischen 2011 und 2016 haben insgesamt ein Spitzenumsatzpotenzial von mehr als 4 Mrd. Euro.

Verbesserung von Produktionsprozessen im Fokus von Materialscience
Neben Gesundheit und Ernährung stünden auch Energie, Ressourcen und Sicherheit für zentrale Herausforderungen unserer Zeit, sagte Dekkers. Bei Bayer Materialscience seien deshalb Verbesserungen der Produktionsprozesse einer der wichtigsten Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit. So stelle Bayer die energieintensive Chlorproduktion auf ein Verfahren um, das den Energiebedarf um rund 30 % senke.

Gute Chancen durch Kooperationen
In der Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten und Hochschulen, aber auch mit Start-up-Unternehmen sieht Bayer gute Chancen für die Entwicklung einer Vielzahl von neuen, innovativen Produkten, erläuterte Prof. Dr. Wolfgang Plischke, im Vorstand der Bayer unter anderem für die Bereiche Innovation, Technologie und Nachhaltigkeit verantwortlich. Der Schwerpunkt liege dabei im Bereich der Life Sciences. Der Trend hin zu mehr Kooperationen zeige sich auch darin, dass inzwischen knapp ein Viertel der rund 3 Mrd. Euro, die bei Bayer in Forschung und Entwicklung fließen, extern für Kooperationen ausgegeben würden. Dabei nehmen die Kooperationen im Bereich der Biologie mit mehr als zwei Drittel den größten Raum ein. Bayer verfüge über ein exzellentes Netzwerk mit mehr als 800 Partnern in vielen Ländern der Welt, das kontinuierlich erweitert werde.

(dw)

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