Bühler und Protix forschen an industrieller Insekten-Produktion

Das Gemeinschaftsunternehmen soll Lösungen zur Züchtung und Verarbeitung von Insekten im industriellen Maßstab entwickeln. (Bild: Bühler)

Das Gemeinschaftsunternehmen soll skalierbare, industrielle Lösungen für die Aufzucht und Verarbeitung von Insekten entwickeln. Das so gewonnene Eiweiß ist primär als Nutztierfutter gedacht. „Indem wir das Fachwissen und die Erfahrung unserer beiden Unternehmen kombinieren, können wir mit industriellen Verarbeitungslösungen für Insekten den Markt für alternative Proteine erschließen“, erklärt Ian Roberts, CTO von Bühler. „Gemeinsam sind wir in der Lage, nachhaltige und kosteneffiziente Lösungen für große Insektenproduzenten und -verarbeiter anzubieten, welche die komplette Wertschöpfungskette abdecken“, ergänzt Kees Aarts, CEO von Protix.

Komplementäres Fachwissen und Erfahrung

Die betriebliche Erfahrung von Protix deckt nicht nur den Zyklus der Zucht und Mast ab, sondern umfasst auch die Trennung und Extraktion von Eiweiß und Fett aus den Insekten. Mit einer Pilotanlage verarbeitet das Unternehmen 1.600 t/a Larven und stellt so Produkte auf Insektenbasis her. 2015 wurde das Unternehmen vom World Economic Forum als Technologiepionier ausgezeichnet. Um die nächste Stufe zu nehmen, brauchte Protix jedoch einen Partner, der die Anforderungen von großen, industriellen Verarbeitern versteht – und ging nun die Kooperation mit Bühler. Der Technologie- und Lösungsanbieter aus der Schweiz entwickelt skalierbare, kosteneffiziente und hygienischen Anlagen und Prozesse für die Herstellung von Lebens- und Futtermitteln und ist zudem laut eigenen Angaben Technologieführer im Bereich der Vermahlung – einem der Schlüsselprozesse, um das Insektenprotein zu gewinnen

Skalierbare, industrielle Verarbeitungslösungen

Das Gemeinschaftsunternehmen soll sich auf die Entwicklung von Lösungen konzentrieren, mit denen sich Insektenlarven in industriellem Maßstab züchten und zu Produkten von hoher Qualität verarbeiten lassen. Dabei wird die ganze Wertschöpfungskette von der Aufzucht der Insekten bis zur Trennung und Extraktion von Eiweiß und Fetten abgedeckt. Der Fokus liegt zunächst auf den Larven der Schwarzen Soldatenfliege. Wegen ihrer Fähigkeit, organische Abfälle in hochwertiges Eiweiß umzuwandeln, wird diese Spezies auch die „Königin der Abfallverwertung“ genannt. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen dann auch Lösungen für andere Arten wie etwa Mehlwürmer entstehen. Die Insektenproteine sollen primär für die Herstellung von nachhaltigem Nutztierfutter zum Einsatz kommen – etwa für die Aquakultur, dem weltweit am schnellsten wachsenden Zweig der Landwirtschaft. Der Markt für entsprechende Verarbeitungslösungen verfügt über ein gewaltiges Potential: Bis 2050 könnte der Anteil der Insekten an der weltweiten Eiweißproduktion bereits 15 % betragen.

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