
Vierter von links ist Bundessieger Louis Schwarzlose, der mit dem Preis des Bundeskanzlers für die originellste Arbeit ausgezeichnet wurde. (Bild: Jugend forscht)
Die Bundessiegerinnen und Bundessieger des Jubiläumsfinales 2025 von Jugend forscht stehen fest. Die Siegerehrung der jungen Forscherinnen in den Gebieten Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) fand vor mehr als 1 000 Gästen bei Lufthansa Technik in Hamburg statt. Für den 60. Bundeswettbewerb hatten sich 167 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit 112 Forschungsprojekten qualifiziert.
Nachfolgend stellen wir Ihnen eine Auswahl der Siegerprojekte vor:
- Den Preis des Bundeskanzlers für die originellste Arbeit hat Louis Schwarzlose (17) aus Hamburg erhalten. Er baute eine mobile Forschungsboje, die Umweltdaten in Gewässern erfasst. Sie kann autonom steuern und gewinnt den Strom für ihren Antrieb aus Wind- und Wellenkraft sowie Solarenergie.
- Über den Preis der Bundesforschungsministerin für die beste interdisziplinäre Arbeit freute sich David Rutkevich (20) aus Berlin. Er entwickelte ein computerbasiertes Verfahren, mit dem unvollständige Bildinformationen von MRT- oder Röntgenaufnahmen ergänzt werden können. Sein KI-Modell lässt sich in bestehende Systeme integrieren und übertrifft den aktuellen Stand der Forschung.
- Misha Hegde (15) und Mia Maurer (15) aus Hessen haben im Fachgebiet Biologie mit einem speziellen Bakteriophagen gesiegt, mit dem sich das Bakterium Rhizobium rhizogenes, welches Pflanzen befällt, umweltschonend bekämpfen lässt. Ihr Ansatz ersetzt Antibiotika und könnte für die biologische Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft genutzt werden.
- Elisabeth Fischermann (17) und Tom Kreßbach (17) aus Bayern erhielten ihre Auszeichnung im Fachgebiet Chemie. Die beiden entwickelten eine essbare Batterie in Tablettenform und nutzten dafür ungiftige Chemikalien. Ihre Batterie muss vor dem Einsatz nicht extra aufgeladen werden und kann in Zukunft für die medizinische Bildgebung von Magen und Darm als Energiequelle dienen. Dafür untersuchten die beiden zahlreiche Substanzen und bauten daraus mehrere Batteriezellen. Anschließende Messreihen zeigten, welche Varianten sich am besten eignen. So erwies sich zum Beispiel beim Anodenmaterial die Aminosäure Cystein gegenüber einem Extrakt von Granatapfel als überlegen. Endresultat war eine wiederaufladbare Batterie, die eine Wursthaut als Membran nutzt und auch darüber hinaus nur Stoffe verwendet, die lebensmittelrechtlich zugelassen sind, wie Aktivkohle, Stärke und Zitronensäure.
- Sienna Drack (16) und Claire Dillmann (17) aus Bayern errangen den Bundessieg im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften. In ihrem sogenannten Citizen-Science-Projekt fotografierten Bürgerinnen und Bürger mit Handykameras die Reflexion des Erdlichts auf der Mondoberfläche, denn die globale Vegetationsentwicklung kann durch das Beobachten des Erdlichts erfasst werden, das heißt des Sonnenlichts, das von der Erde ins All reflektiert wird. Die Jungforscherinnen analysierten spezifische Farbanteile auf den Fotos, da diese Hinweise auf Veränderungen der Vegetationsgesundheit geben. Mit den Umweltmessdaten der teilnehmenden Bürger soll eine Datenbank erstellt werden, um die satellitengestützte Vegetationsüberwachung zu ergänzen. Ziel ist es, Vegetationsdynamiken zu untersuchen und das Verständnis der pflanzlichen Reaktionen auf Umweltveränderungen zu verbessern.