Harnstoff beziehungsweise Urea wird in Düngemitteln, Kosmetika und Medizinprodukten eingesetzt. Die Verbrauchszunahme führt das Marktforschungsinstitut überwiegend auf den Harnstoff-Einsatz in Düngemitteln zurück, wobei dieses überwiegend von den Schwellen- und Entwicklungsländern getragen werde. Die Gründe hierfür sind ein deutlich schnelleres Bevölkerungswachstum und eine intensivere Bewirtschaftung von Agrarflächen. Wie genau sich der Einsatz von Harnstoff in der Landwirtschaft einerseits und Industrie andererseits entwickeln wird, analysiert der umfassende Report.
In der Industrie wird Harnstoff überwiegend zur Herstellung von Harnstoff-Formaldehyd-Harzen sowie Melamin genutzt. Innovatives und dynamisch wachsendes Anwendungsgebiet ist die Reduzierung von Stickoxiden durch die Harnstoff-Lösung Adblue, die bislang überwiegend bei Nutzfahrzeugen in Westeuropa eingesetzt wird. Durch den erhöhten Einsatz von Adblue in den Industrieländern wird deren Urea-Nachfrage in den kommenden acht Jahren voraussichtlich etwas stärker steigen.
Schon jetzt ist Asien-Pazifik mit einem Anteil von mehr als zwei Drittel am weltweiten Verbrauch der wichtigste Absatzmarkt für Harnstoff, gefolgt von Nordamerika. In den nächsten acht Jahren wird sich die Aufteilung der Nachfrage weiter Richtung Asien-Pazifik verschieben. Die Marktforscher von Ceresana prognostizieren, dass in Zukunft besonders die bevölkerungsreichen Länder, wie China und Indien, weitere Anteile am globalen Harnstoff-Markt hinzugewinnen können. „Die weltweite Harnstoff-Kapazität von rund 184 Mio. t wird bis zum Jahr 2019 um voraussichtlich 71 Mio. t erweitert“, erklärt Oliver Kutsch, Geschäftsführer von Ceresana. Mehr als 50 % dieser Kapazitäten werden wiederum in Asien-Pazifik neu geschaffen. Wichtige herstellende Region ist zudem der Mittlere Osten, der durch viele Erdgasvorkommen ideale Produktionsbedingungen bietet.
(dw)