Konzernzentrale in Darmstadt.

Konzernzentrale in Darmstadt. (Bild: Merck)

Artios ist ein Entwickler auf dem Gebiet der DNA-Reparaturmechanismen mit einer breiten Pipeline von zielgerichteten Krebstherapien. „Diese Kollaboration wird die Möglichkeiten der von uns entwickelten einzigartigen Plattform für die Entdeckung neuartiger Nukleaseinhibitoren nutzen“, erklärte CEO Niall Martin. Die Partnerschaft versetze sein Unternehmen in die Position, seine internen Aktivitäten auf das Portfolio an Wirkstoffkandidaten konzentrieren zu können, darunter ein niedermolekularer ATR-Inhibitor und ein Polθ-Programm. Bei beiden Kandidaten laufe der Antrag auf Zulassung zur klinischen Prüfung.

Andree Blaukat, Leiter der Translationalen Innovationsplattform Onkologie & Immunonkologie bei Merck, glaubt an das Potenzial dieser Technologie: „Der Ansatz DNA-Reparaturmechanismen zu hemmen könnte zu einer wichtigen Behandlungsoption für viele Patienten mit ungedecktem Therapiebedarf werden“. Die Kooperation ergänze die eigenen Wirkstoffkandidaten, die sich derzeit in einigen klinischen Phase-I- und Phase-II-Studien befinden.

Merck erhält Vermarktungsrechte

Gemäß der Vertragsvereinbarungen wollen die Partner die auf Nukleasen ausgerichtete Wirkstoffforschungsplattform von Artios nutzen, um gemeinsam mehrere Targets und Leitstrukturen für zielgerichtete Krebstherapien im Kontext der synthetischen Letalität zu identifizieren. Im Rahmen der Forschungskollaboration will Merck wiederum seine Expertise und seine Kompetenzen im Bereich der DNA-Reparaturmechanismen einbringen und erhält im Gegenzug die weltweiten Exklusivrechte auf die Entwicklung und Vermarktung von ausgewählten Therapien, die aus dieser Zusammenarbeit hervorgehen. Die Partnerschaft erstreckt sich aber nicht auf die oben genannten, weiter fortgeschrittenen Programme von Artios.

Im Rahmen der Vereinbarung erhält Artios Vorauszahlungen sowie zeitnah fällige Zahlungen in Gesamthöhe von 30 Mio. US-Dollar. Mit Optionen kann die Summe auf bis zu 860 Mio. US-Dollar pro Target steigen, zusätzlich zu Umsatzbeteiligungen in bis zu zweistelliger Millionenhöhe für jedes der von Merck vermarkteten Produkte.

Hemmung von Nukleasen kann Krebszellen töten

Nukleasen sind Enzyme, die entscheidend an der Aufrechterhaltung der Stabilität des Genoms beteiligt sind. Im Rahmen von DNA-Reparaturprozesse sind Krebszellen für ihr Überleben von Nukleasen abhängig. Bei bestimmten Krebsarten, die bereits Schäden in spezifischen DNA-Reparaturmechanismen aufweisen, kann die Hemmung von Nukleasen zur selektiven Abtötung von Krebszellen, also synthetischer Letalität führen. (jg)

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