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Eine erste moderne und modulare Anlage in diesem Produktionsumfeld soll bis 2022 bei Merck am Standort Darmstadt entstehen. In einer ersten Phase investiert das Unternehmen in die Erstellung dieser Anlage 10 Mio. Euro. Das Projekt ist Teil eines im vergangenen Jahr angekündigten Investitionsprogramms in Höhe von 1 Mrd. Euro am Unternehmenssitz Darmstadt bis zum Jahr 2025. Es wird auch vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert, da durch die modulare, flexible und effiziente Technologie der CO2-Fußabdruck der Produktion verringert werden kann.

MTP als Grundlage

Ziel der Kooperation zwischen Merck und Siemens ist die gemeinsame Entwicklung eines Gesamtsystems zur Automation für die modulare Produktion der Zukunft. Spezielle Softwarebausteine (Module Type Packages, MTP) bilden die Grundlage zur Steuerung von modularem Produktionsequipment. Durch ein übergeordnetes Leitsystem, dem sogenannten Process Orchestration Layer (POL), können verschiedene Produktionsmodule zu einem Gesamtprozess verknüpft werden. Dies soll zukünftig ohne zusätzlichen Programmieraufwand geschehen – ähnlich dem USB-Standard bei elektronischen Geräten. Die Erstellung der Produktionsinfrastruktur übernimmt Merck, Siemens ist für die Entwicklung der POL-Technologie zuständig.

Bereits heute hat Merck Erfahrungen mit modularen Produktionssystemen. Die Kooperation soll das Konzept der flexiblen und einfachen Verknüpfung von einzelnen Modulen weltweit im Prozessentwicklungs- und Produktionsverbund aller Unternehmensbereiche vorantreiben.

Modulare Produktion macht flexibel

„In der intelligenten Fabrik der Zukunft dreht sich alles um Flexibilität, Vernetzung und Effizienz“, sagte Kai Beckmann, CEO Performance Materials und in der Geschäftsleitung bei Merck für den Standort Darmstadt zuständig. „Die Zeit, die von der Produktidee bis hin zur Marktreife verstreicht, ist ein kritischer Erfolgsfaktor. Die entstehende Technologieplattform für eine standardisierte, modulare Produktion kann in Zukunft auch in der Produktentwicklung eingesetzt werden. So können datenbasierte Entscheidungen schon in der Produktentwicklungsphase getroffen werden und nahtlos in den Produktionsprozess übernommen werden. Zukünftig sind wir damit in der Lage, schneller und noch flexibler auf hohe Kundenanforderungen zu reagieren.“

„Wir wissen, neue Produktionsanlagen müssen immer flexibler und effektiver sein, um schnellere Chargenwechsel zu realisieren. Wir freuen uns daher sehr über die Zusammenarbeit mit Merck. Sie wird neue Möglichkeiten eröffnen, um einerseits die modulare Produktion voranzutreiben und andererseits die steigenden Anforderungen von chemischen und pharmazeutischen Prozessen in gemeinsamer Entwicklungsarbeit zu bewältigen“, sagte Eckard Eberle, CEO von Siemens Process Automation. (jg)

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