Nach dem aktuellen Quartalsbericht, den der Verband der Chemischen Industrie (VCI) veröffentlicht hat setzte sich der Abschwung der Vorquartale in Deutschlands drittgrößter Industriebranche zunächst nicht fort. Im vierten Quartal 2019 ist die Chemieproduktion im Vergleich zum Vorquartal um 1,6 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr sank die Produktion um 2 Prozent. Die Kapazitätsauslastung der Chemiebranche stieg leicht auf 82,7 Prozent und lag damit im unteren Normalbereich.Eine Trendwende im Chemiegeschäft ist aber ausgeblieben, der Verband rechnet für 2020 mit einem Rückgang der Produktion um 1,5 %.
Der Personalstand in der chemisch-pharmazeutischen Industrie ist im vierten Quartal 2019 stabil geblieben. Von Oktober bis Dezember beschäftigten die Unternehmen der Branche 464.800 Mitarbeiter. Das ist ein Plus von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Chemieverband fordert Unterstützungsmaßnahmen
Das leichte Wachstum reichte nicht aus, um die Rückgänge der Vorquartale auszugleichen. Die deutsche Industrie sei noch immer in einer Rezession und die Nachfrage nach Chemikalien verhalten. Der Inlandsumsatz der Branche lag im vierten Quartal deutlich unter Vorjahr. VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup sagt zur konjunkturellen Lage: „Der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie steht erneut ein schwieriges Geschäftsjahr bevor. Die Auswirkungen der Corona-Epidemie werden die exportorientierte deutsche Industrie und damit auch die Chemie zu spüren bekommen. Von der Politik sind jetzt Unterstützungsmaßnahmen für die gesamte Wirtschaft gefragt.“
Umsatz soll stabil bleiben, Chemieproduktion leicht sinken
Der VCI hat seine Prognose für 2020 gesenkt. Der Verband rechnet nun mit einem Rückgang der Chemieproduktion von 1,5 Prozent. Für die Mengenentwicklung der chemisch-pharmazeutischen Industrie insgesamt ist bestenfalls eine Stagnation zu erwarten. Der Branchenumsatz bleibt voraussichtlich mit 196 Milliarden Euro unverändert.
(as)