
Die Technologie ermöglicht den gezielten Abbau von Proteinen. (Bild: Design Cells – AdobeStock)
Die von Arvinas entwickelten Moleküle tragen den Namen Proteolysis-Targeting Chimeras (Protac). Diese Technologie nutzt das natürliche Proteinabbausystem der Zelle, um selektiv einzelne Zielproteine durch Proteolyse abzubauen und in ihre Bausteine, die Aminosäuren, zu zerlegen. Im pharmazeutischen Bereich versprechen proteinabbauende Moleküle gegenüber den niedermolekularen Inhibitoren, die heute in vielen Arzneimitteln zum Einsatz kommen verschiedene Vorteile, weil sie krankheitsauslösende Zielproteine direkt entfernen, anstatt sie nur zu blockieren. Darüber hinaus sind für eine Vielzahl der Zielmoleküle, die für die Arzneimittelentwicklung von Bedeutung sind, noch gar keine Inhibitoren bekannt.
Auch im Pflanzenschutz bietet die Technologie neue Möglichkeiten, da die Zielmoleküle nicht gehemmt, sondern abgebaut werden. Darüber hinaus könnten Protec-Moleküle theoretisch auch bestehende Wirkmechanismen reaktivieren, wenn der Schadorganismus aufgrund von Resistenzen nicht mehr auf die Behandlung anspricht.
Joint-Venture und Kapitalbeteiligung
Im Pharmabereich startet eine Forschungskooperation mit Arvinas. Das US-Unternehmen erhält eine Vorauszahlung und Unterstützung für pharmazeutische Forschung und Entwicklung während der kommenden vier Jahre. Ferner beinhaltet die Zusammenarbeit eine Kapitalbeteiligung durch Bayer. Zusammengenommen betragen diese Investitionen etwa 60 Mio. US-Dollar. Arvinas hat darüber hinaus Aussicht auf weitere Meilensteinzahlungen in Höhe von insgesamt mehr als 685 Mio. US-Dollar.
Im Agrarbereich besteht die Kooperation in der Gründung eines Joint-Venture. Nach Angaben von Bayern ist das Unternehmen das erste, das die Potenziale der Technologie für Landwirtschaft und Pflanzenschutz erforscht. Dazu will Bayer etwa 55 Mio. US-Dollar über einen Zeitraum von sechs Jahren investieren, um die neue Proteinabbau-Technologie in der Agrarchemie nutzbar zu machen. (jg)
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