PK nach dem Impfstoff-Gipfel

Kanzlerin Merkel hält nach dem Gipfel an ihrem Impfversprechen für den Sommer fest – und kann dabei auf Unterstützung des VCI zählen. (Bild: Bundesregierung/Steins)

Konkret schlug VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup vor, die Marktinformation über die Verfügbarkeit von Impfzubehör wie Spritzen, Kanülen oder Kochsalzlösung zu optimieren. Dafür könnte der Verband seine digitale B2B-Plattform reaktivieren, die er für die Notversorgung von Desinfektionsmitteln temporär aufgebaut hatte. Sie konnte damals dazu beitragen, Versorgungsnotlagen zu beseitigen.

Große Entrup wies allerdings darauf hin, dass der VCI für diese Maßnahme ein klares Mandat von der Bundesregierung und den Landesregierungen benötige: „Weil die Impfdurchführung in der Zuständigkeit der Bundesländer liegt, ist eine Plattform nur sinnvoll, wenn alle Bundesländer diese unterstützen.“ Derzeit bestehe zwar nach Kenntnis des VCI kein Engpass bei Impfzubehör im Markt. Das Angebot könne sich aber durch unkontrollierte Bestellungen und unklare Kenntnisse über die vorhandenen Bestände kurzfristig verknappen.

Verständnis zwischen Politik und Industrie gewachsen

Insgesamt zog Große Entrup ein positives Fazit des Impfstoff-Gipfels. Das gegenseitige Verständnis von Politik und Industrie für die Voraussetzungen eines erfolgreichen Kampfes gegen die Pandemie sei durch die Veranstaltung gewachsen. „Viele Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie leisten mit ihren Mitarbeitern seit Wochen und Monaten Großartiges. Und sie werden weiterhin alle Hebel in Bewegung setzen, damit möglichst viele Menschen möglichst schnell geimpft werden können.“

Unmögliches, so der Hauptgeschäftsführer des VCI, könnten die Unternehmen aber nicht leisten: „Trotz Beschleunigung der Prozesse bei höchstem Qualitätsanspruch und verstärkter Kooperationen in der Branche lässt sich die Verfügbarkeit der Impfstoffe nicht über Nacht steigern. Der Auf- und Ausbau geeigneter Produktionsanlagen erfordert komplexe, teils neuartige Prozesse, sorgfältiges Hochfahren der Anlagen und vor allem auch qualifiziertes Personal.“ In vielen dieser Bereiche werden die Unternehmen derzeit aktiv von Politik und Behörden unterstützt. „Das ist gut und extrem wichtig, denn ein derart einzigartiger Kraftakt kann nur gemeinsam bewältigt werden“, so Große Entrup. 

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