
Desinfektionsmittel sind derzeit knapp – die neue Online-Plattform soll die Versorgung sicherstellen. (Bild: Vladyslav Bashutskyy – Fotolia)
Der Online-Marktplatz soll schon in den kommenden Tagen an den Start gehen und Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen in ganz Deutschland zugute kommen. Hinter der Initiative unter dem Dach des VCI stehen sowohl große Hersteller als auch mittelständische Unternehmen, die wöchentlich mehrere tausend Tonnen der benötigten Chemikalien und Gebinde für ihren Transport liefern. „In einem gemeinsamen Kraftakt werden unsere Unternehmen alles dafür tun, Kerneinrichtungen des Gesundheitssystems in ganz Deutschland mit Desinfektionsmitteln zu versorgen, und zwar flächendeckend und ohne gewinnorientierte Überlegungen“, stellt VCI-Präsident Christian Kullmann klar. Die Unternehmensberatung Boston Consulting Gorup hat den Chemieverband beim Aufbau der Plattform unterstützt.
Markteingriff nur „so weit wie nötig“
Die Plattform „Notversorgung Desinfektionsmittel“ verfolgt dabei mehrere Ziele: Sie soll bestehende Lieferketten unterstützen, Kontakte zwischen den Akteuren erleichtern und als zentrale Anlaufstelle für Informationen dienen. Um den rasant gestiegenen Bedarf im Gesundheitssystem decken zu können, sollen sich so Produktion, Abfüllung, Konfektion und Verteilung fertiger Desinfektionsmittel oder einzelner Rohstoffkomponenten durch die Unternehmen optimal aufeinander abstimmen lassen. Die Plattform wird als temporäre Lösung für die Notfallversorgung konzipiert, die nur so weit wie nötig in das Marktgeschehen und etablierte Lieferketten eingreift. Eine Qualitätssicherung soll sicherstellen, dass die Desinfektionsmittel nur in die richtigen Hände kommen.
Hilfsbereitschaft ist bereits groß
Bereits in der vergangenen Woche hatte der VCI gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) kurzfristig die Lieferung von Desinfektionsmitteln zur Notfallversorgung organisiert. In einem ersten Schritt haben Mitgliedsunternehmen des VCI insgesamt 700 t Ethanol und 35.000 l Wasserstoffperoxid sowie über 12.000 l Glyzerin als Komponenten für Händedesinfektionsmittel zur Verfügung gestellt. Hilfsangebote vieler weiterer Unternehmen aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie zur Notversorgung regionaler Gesundheitseinrichtungen kamen in den letzten Tagen hinzu.
Gesundheitsminister Jens Spahn bedankt sich bei Unternehmen
Gesundheitsminister Jens Spahn begrüßte nach Angaben des VCI die erneute Initiative der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Deutschland brauche jetzt gute und schnelle Lösungen, um den dringenden Bedarf an Desinfektionsmitteln decken zu können. Der Schritt zeige nun „einmal mehr, dass sich die deutsche Wirtschaft gerade in diesen schwierigen Zeiten zu ihrer Verantwortung bekennt. Ich danke allen Unternehmen, die sich an der neuen digitalen Plattform beteiligen.“ (jg)
Bildergalerie: Pharmaindustrie in der Coronakrise
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