Der 3D-Druck von Tabletten soll schnellere und kostengünstigere Produktion bei Neuformulierungen und für klinische Studien ermöglichen.

Der 3D-Druck von Tabletten soll schnellere und kostengünstigere Produktion bei Neuformulierungen und für klinische Studien ermöglichen. (Bild: Merck)

AMCM ist ein Schwesterunternehmen des Weltmarktführers im 3D-Druck, EOS, und bietet kundenspezifische Lösungen für die additive Fertigung an. „Unsere Partnerschaft mit AMCM / EOS hat das Potenzial, den Produktionsprozess von Tabletten zu revolutionieren. Für die Branche wird dies einen Riesenschritt in Richtung Digitalisierung bedeuten“, sagte Isabel de Paoli, Chief Strategy Officer bei Merck. „Unser Ziel ist es, für diese Technologie eine industrielle Anwendung zu entwickeln, die wir zunächst für die Herstellung von Studienmedikation einsetzen. In einem späteren Schritt werden wir uns vollständig digitalen Lösungen im industriellen Maßstab widmen.“ In diesem späteren Schritt sollen auch Dienstleistungen für die Produktion im industriellen Maßstab folgen.

Marie Langer, Vorsitzende der Geschäftsführung von EOS, fügte hinzu: „Wir freuen uns darauf, Merck bei seinem Innovationsvorhaben zu unterstützen. In diese Kooperation fließen die kombinierte Formulierungsexpertise von Merck im Unternehmensbereich Healthcare und im Bereich der Hilfsstoffe seines Life-Science-Unternehmensbereiches sowie unser umfassendes Know-how auf dem Gebiet der additiven Fertigung ein. Gemeinsam werden wir dazu beitragen, die Arzneimittelentwicklung flexibler zu gestalten und zu beschleunigen.“

Der im Rahmen der Partnerschaft entwickelte neuartige und vereinfachte Prozess für den Einsatz in der klinischen Entwicklung basiert auf Pulverbett-Schmelzverfahren. Dabei bringt ein Laser pulverförmige Materialien zum Schmelzen und verschweißt sie Schicht für Schicht miteinander. Darüber hinaus ermöglicht der 3D-Druck eine Skalierung der Wirkstoff-Formulierung, während gleichzeitig kostspielige Neuformulierungen während des gesamten pharmazeutischen Entwicklungs- und kommerziellen Produktionsprozesses entfallen. Die Herstellung von Tabletten kann dadurch beschleunigt und kostengünstiger werden. Neben den zuvor genannten Zielen besteht die Vision darin, eine flexible und nachhaltige lokale Produktion von Tabletten zu ermöglichen, die spezifischen Marktanforderungen Rechnung trägt und auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten werden kann.

Die Tablettenproduktion der nächsten Generation mithilfe von 3D-Druckverfahren ist ein Projekt des Innovation Center von Merck am Konzernsitz in Darmstadt. Dort arbeiten Projektteams an der Entwicklung und Skalierung von Ideen zur Erschließung neuer Geschäfte innerhalb und außerhalb der aktuellen Tätigkeitsgebiete seiner drei Unternehmensbereiche Healthcare, Life Science und Performance Materials. (ak)

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