
Bis zu 1.000 US-Dollar könnte eine einzige Pille des Hepatitis-C-Mittels kosten – ist das gerechtfertigt oder gierig? (Bild: avarand - Fotolia.com)
Die Zahlen hat der Stifterverband des Verbandes der forschenden Arzneimittelhersteller (VFA) am 11.11.2020 veröffentlicht. „Die Pharmaforschung in Deutschland hat in den letzten Jahren beachtliche Erfolge vorzuweisen: Bei neuen Krebsmedikamenten, der Erfindung einer neuen Generation von Arzneimitteln zur Schlaganfallprophylaxe oder bei der Entwicklung von Corona-Impfstoffen. Und vieles, was hier erfunden wurde, wird auch in Deutschland produziert“, sagt VFA-Präsident Han Steutel. Deutschland sei auf Wertschöpfungsketten angewiesen, die in Innovationen ihren Ausgangspunkt haben.
Den forschenden Arzneimittelherstellern komme hier über die letzten Jahre eine immer wichtigere Rolle innerhalb der deutschen Industriebranchen zu. Neben der Entwicklung neuer Arzneimittel sieht Steutel auch in Prozessinnovationen – also der Art wie Medikamente hergestellt werden – ein Markenzeichen des deutschen Pharmastandortes: „Die Verknüpfung von Forschung und Produktion ist ein Thema, das in der Corona-Pandemie die ganze Branche überall auf der Welt bewegt. Gerade hier kann Deutschland punkten.“
Der VFA vertritt die Interessen von 45 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des Verbandes repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland ca. 80.000 Mitarbeiter. Mehr als 19.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung. (ak)
Aktuelle Projekte der europäischen Pharmaindustrie

1) Kundl / Österreich Penicillin-Produktion Die Novartis-Division Sandoz plant in den nächsten fünf Jahren 150 Mio. Euro in die Antibiotika-Produktion im österreichischen Kundl zu investieren, um die Penicillin-Produktion in Europa zu halten. Bild: picprofi – fotolia.com

2) Frankreich Sanofi investiert in Impfstoff-Produktion Der Pharmakonzern Sanofi hat angekündigt, insgesamt 610 Mio. Euro in seine Impfstoff-Produktion und -Forschung in Frankreich zu investieren: 490 Mio. in die Produktion in Neuville sur Saône, 120 Mio. Euro in ein neues F+E-Zentrum in Marcy-l’Etoile. Bild: Sanofi

3)St. Wendel FMC erweitert Dialysemittel-Produktion Fresenius Medical Care hat am Standort im saarländischen St. Wendel eine neue Produktionslinie für Dialyseflüssigkeiten in Betrieb genommen. Der Hersteller reagiert damit auf gestiegene Nachfrage während der Corona-Krise. Bild: FMC

4) Dossenheim / Hanau Evonik baut Wirkstoff-Produktion aus Evonik will die Produktionskapazität seiner beiden deutschen Healthcare-Standorte Dossenheim und Hanau erweitern. In einer erste Projektphase investiert der Spezialchemie-Konzern dazu 25 Mio. Euro und begründet dies auch mit der Corona-Pandemie. Bild: Evonik

5) Amsterdam Wacker investiert in Biotech Der Münchner Chemiekonzern Wacker investiert am Standort Amsterdam in seine Produktionsanlagen für Biopharmazeutika, lebende mikrobielle Produkte und Impfstoffe. Geplant ist unter anderem der Bau einer neuen Fermentationslinie sowie neuer Reinraumstrukturen. Bild: Wacker

6) Protinus-Projekt für CSL Behring Pharmaplan erreicht Meilenstein Um den hohen Bedarf an Immunglobulin sicherzustellen, baut die CSL Behring in Kooperation mit Pharmaplan als Generalplaner am Standort Bern/Wankdorf Produktionskapazitäten aus. Im Juni wurde ein weiterer Meilenstein erreicht. Bild: Pharmaplan
Der Eintrag "freemium_overlay_form_pf" existiert leider nicht.
Diskutieren Sie mit