Laborausrüster Sartorius hat seine Jahresprognose für 2018 erfüllt und steckt sich ambitionierte Ziele für die Zukunft. (Bild. Sartorius)

Laborausrüster Sartorius hat seine Jahresprognose für 2018 erfüllt und steckt sich ambitionierte Ziele für die Zukunft. (Bild. Sartorius)

Der maßgebliche Konzernnettogewinn stieg deutlich um 21,9% auf 175,6 Mio. Euro nach 144,0 Mio. Euro im Vorjahr. „Sartorius hat die Chancen des dynamischen Biopharmamarktes 2018 konsequent genutzt und gleichzeitig wichtige Weichen für weiteres profitables Wachstum gestellt“, sagte Dr. Joachim Kreuzburg, Vorstandsvorsitzender der Sartorius AG, auf der Bilanzpressekonferenz. „In das neue Jahr sind wir mit Rückenwind gestartet und haben unsere Infrastruktur auf nachhaltige Expansion ausgerichtet. Obwohl für unsere kleinere Laborsparte die konjunkturelle Entwicklung vor allem in Europa abzuwarten bleibt, sehe ich uns vor dem Hintergrund unseres attraktiven und innovativen Produktportfolios insgesamt sehr gut aufgestellt, unsere ambitionierten kurz- und mittelfristigen Ziele zu erreichen.“ Der Konzern hatte bereits zum Halbjahr seine Jahresprognose deutlich heraufgesetzt.

Vor dem Hintergrund der positiven Geschäftsentwicklung werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 28. März 2019 vorschlagen, die Dividende auf 0,62 Euro je Vorzugsaktie bzw. 0,61 Euro je Stammaktie zu erhöhen. Damit würde die Ausschüttungssumme um 21,8 % auf 42,1 Mio. Euro nach 34,5 Mio. Euro im Vorjahr steigen. Die Ausschüttungsquote würde sich wie im Vorjahr auf 24,0% belaufen.

Starkes Wachstum bei Bioprocess Solutions

Die Sparte Bioprocess Solutions, die eine breite Palette innovativer Technologien für die Herstellung von Biopharmazeutika anbietet, wuchs sehr dynamisch und noch stärker als zu Jahresbeginn erwartet. Sie steigerte ihren Umsatz währungsbereinigt um 14,8% auf 1.143,1 Mio. Euro (nominal 13,1%). Ausschlaggebend für das zum größten Teil organische Wachstum waren das sehr wettbewerbsfähige Produktportfolio und eine erhöhte Nachfrage über alle Produktkategorien hinweg. Der Auftragseingang lag wechselkursbereinigt 14,9% über dem Vorjahreswert. Das underlying EBITDA stieg leicht überproportional um 15,7% auf 326,9 Mio. Euro. Die underlying EBITDA-Marge erhöhte sich dementsprechend aufgrund von Skaleneffekten um 0,6 Prozentpunkte auf 28,6%.

Die Sparte Lab Products & Services, die Technologien für Forschungs- und Qualitätssicherungslabore unter anderem im Bereich Life Science anbietet, entwickelte sich nach einem sehr starken Vorjahr solide. Trotz einer seit der zweiten Jahreshälfte schwächeren Nachfrage aus Europa erhöhte sie ihren Umsatz um 9,1% (nominal 7,3%) auf 423,0 Mio. Euro. Der Auftragseingang erhöhte sich im Vergleich zu 2017 wechselkursbereinigt um 6,3%. Das underlying EBITDA stieg um 10,4% auf 78,1 Mio. Euro, die Ertragsmarge wurde von Skalen und Produktmixeffekten positiv beeinflusst und lag mit 18,5% einen halben Prozentpunkt über dem Vorjahreswert.

Ambitionierte Ziele bis 2025

Für das Jahr 2019 geht Sartorius von einem weiteren profitablen Wachstum aus. So soll sich der Konzernumsatz um etwa 7% bis 11% erhöhen. Die Prognose berücksichtigt die Veränderungen in der vertrieblichen Zusammenarbeit mit dem Lonza-Konzern im Bereich Zellkulturmedien, ohne die das Umsatzwachstum um voraussichtlich rund 2 Prozentpunkte höher ausfallen würde. Bei der Profitabilität rechnet die Unternehmensleitung mit einem Anstieg der underlying EBITDA-Marge auf etwas über 27,0% gegenüber dem Vorjahreswert von 25,9%, wobei die operative Steigerung etwa einen halben Prozentpunkt betragen sollte und der übrige Anstieg aus einer Änderung der Bilanzierungsregeln resultieren wird2).

Vor dem Hintergrund weltweiter Trends, die zu einer kontinuierlich steigenden Nachfrage nach biopharmazeutisch hergestellten Medikamenten und Impfstoffen führen dürften, plant Sartorius auch über das Jahr 2019 hinaus deutliches Wachstum. So setzte die Unternehmensleitung im Februar 2018 anspruchsvolle Mittelfristziele für Umsatz und Profitabilität: In dem Fünfjahresabschnitt 2020 bis 2025 soll sich der Konzernumsatz erneut verdoppeln auf dann 4 Milliarden Euro, wobei dieses Wachstum zu zwei Dritteln organisch und zu einem Drittel durch Akquisitionen erreicht werden soll. Auch die Ertragsmarge soll weiter steigen auf dann etwa 28 %.

Um diese Ziele zu erreichen, hat Sartorius verschiedene Initiativen definiert, die auf besonders wachstumsstarke Regionen, auf die Entwicklung des Produktportfolios und auf die Optimierung von Arbeitsprozessen durch Digitalisierung und Automatisierung fokussieren. „Nordamerika ist der weltweit größte Markt für Bioprozessequipment und Laborprodukte, China hat im Bereich der Biologika die höchsten Wachstumsraten. Diese Potenziale wollen wir ausschöpfen und werden daher unsere Aktivitäten in beiden Ländern deutlich verstärken“, sagte Kreuzburg. Das Produktportfolio will Sartorius durch eigene Entwicklungen sowie durch Akquisition innovativer Technologien für die gesamte Wertschöpfungskette der biopharmazeutischen Industrie kontinuierlich erweitern. Hierzu zählen zum Beispiel datenanalytische Werkzeuge sowie die Vernetzung von Geräten und Systemen, etwa durch Integration von Softwarelösungen zur Produktionssteuerung von Bioprozessen. Auch eine Expansion in angrenzende Anwendungsbereiche wie die Regenerative Medizin soll zum Wachstum beitragen.

Einhergehen dürfte das Wachstum mit einer weiteren deutlichen Steigerung der Mitarbeiterzahl. „Ich rechne damit, dass wir bis 2025 etwa 15.000 Personen im Konzern sein werden, heute arbeiten gut 8.000 Mitarbeiter für Sartorius“, so Kreuzburg. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auch weiterhin Leute finden, die sich nie mit dem Status Quo zufrieden geben und mit Kompetenz, Kreativität und Kampfgeist gemeinsam mit unseren Kunden daran arbeiten wollen, Fortschritte in den Life Science zu ermöglichen.“

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