Tabletten und Kapseln pharmagerecht in Flaschen verpacken
  • Ein System, ein Bedienfeld: Alle Stationen sind auf unter 5 m Länge in eine Monoblock-Architektur integriert, steuerbar über nur einen zentralen Touchscreen.
  • Schnelle Wechsel: Die Umstellung auf andere Flaschendurchmesser von 25 bis 125 mm erfolgt in nur 6 min.
  • Skalierbare Leistung: Das System verpackt bis zu 24.000 Produkte oder 150 Flaschen/min und steht optional mit bis zu vier Zählmodulen und drei Verschließköpfen zur Verfügung
  • Das modulare Konzept ermöglicht die Anbindung vor- und nachgelagerter Maschinen sowie die Integration des Inspektionssystems Bottlechrom.

Hauptgeschäftsfeld von Boehringer Ingelheim – einem der zwanzig größten Pharmazeuten der Welt – sind Humanpharmazeutika, der Schwerpunkt liegt auf verschreibungspflichtigen Medikamenten. Zum Produktspektrum des zweitgrößten forschenden Pharmaunternehmens in Deutschland gehören zum Beispiel Arzneimittel zur Behandlung der großen Volkskrankheiten Bluthochdruck und Diabetes sowie Medikamente für Parkinson- und Aidskranke. Ingelheim mit rund 11.500 Mitarbeitern ist Standort für die Pharma-Fertigung in Deutschland, für den weltweiten Vertrieb von Medikamenten sowie für die Produktion von Pharma-Wirkstoffen für den gesamten Unternehmensverbund.

Klare Vorgaben, passgenaue Lösung
Ein Bereich der Pharma-Produktion ist die Gruppe Solids – hier sind etwa 280 Mitarbeiter beschäftigt und verpacken Arzneimittel mit einem jährlichen Volumen von rund 32 Mio. Packungen. Die Solida werden überwiegend in Blister und Faltschachteln verpackt, doch das im Januar von der FDA zugelassene Diabetes-Medikament Jentadueto sollte für den amerikanischen Markt in Fläschchen verpackt werden. Und dies, so die klare Vorgabe der Unternehmensleitung, so schnell wie irgend möglich. Vor diesem Hintergrund suchte Dietmar Weppler, Betriebsleiter Technik Solids, nach einem Partner, der einen sowohl flexiblen als auch produktiven Solida-Flaschenfüller im besten Fall sofort bereitstellen konnte.

Hohe Zuverlässigkeit, überzeugende Verpackungsqualität, zeitnahe Verfügbarkeit von Ersatzteilen und schneller Service: Das sind die vier Hauptkriterien, nach denen Boehringer Ingelheim seine Partner für Maschinen und Ausrüstungen auswählt. Vier Vorgaben, die Uhlmann in der Vergangenheit bereits überzeugend erfüllen konnte – mit vier Blisterlinien, die im Bereich Technik Solids reibungslos laufen. Diese positive Erfahrung war ein weiterer Grund, auch beim Verpacken von Solida in Flaschen in eine Anlage vom selben Maschinenbauer zu investieren. „Zudem waren wir sicher, dass wir trotz des engen Zeitrahmens das Projekt gemeinsam schnell und unkompliziert zum Erfolg führen könnten“, so Dietmar Weppler.

Optimal vernetztes System mit skalierbarer Leistung
Neben der positiven Erfahrung und der schnellen Verfügbarkeit der Anlage gab es jedoch auch einige maschinenspezifische Besonderheiten, mit denen die hoch automatisierte Tablettenzähl- und Füllanlage für den mittleren Leistungsbereich punkten konnte. Angefangen mit der kompakten Bauweise: Auf nicht einmal 5 m Länge sind Flaschentransport, Zähleinheiten und automatische Verschließeinheit in eine Monoblock-Architektur integriert, die um 20 Prozent effektiver arbeitet als eine Lösung aus Einzelkomponenten. Darüber hinaus überzeugten Dietmar Weppler die Sicherheits-Verschutzung des kompletten Systems und der klare, bedienerfreundliche Aufbau der Linie.

Das Integrated Bottle Center 120 verpackt unterschiedliche Solida pharmagerecht und produktiv in Flaschen aus Kunststoff oder Glas, der Durchmesser kann dabei von 25 bis 125 mm variieren. Die Leistung von 150 Flaschen oder 24.000 Tabletten/min in der Standardausführung lässt sich – je nachdem, ob Zählleistung, Output oder beides in Kombination gefragt sind – durch bis zu vier Zählmodule und/oder bis zu drei Verschließköpfe anwendungsorientiert skalieren. Ein formatteilfreier Rechen sorgt für unterbrechungsfreien Produktfluss von Anfang bis Ende, das Mastershift-Register kennt die Position jeder Flasche in der Maschine und gewährleistet so ein Höchstmaß an Prozesskontrolle. Denn, so der Betriebsleiter: „Sobald die Zulassungen vorliegen, soll Jentadueto auch für den europäischen Markt und weitere Länder verpackt werden. Und bald auch Pradaxa, ein Thromboseschutz. Neben den quadratischen Flaschen mit 60 ml, 150 ml sowie ovalen Flaschen mit 375 ml Inhalt, die wir für den amerikanischen Markt verwenden, kommen dann außerdem auch runde Flaschen zum Einsatz.“

Garant für Produktqualität: Bottlechrom
Zur Prüfung der Tabletten auf Bruch, Form und Farbe lässt sich das Integrated Bottle Center 120 mit dem Inspektionssystem Bottlechrom ausrüsten. Das leistungsstarke Farbkamerasystem wurde speziell für die Inspektion von Tabletten in Flaschen entwickelt und basiert auf Visiochrom, einem erfolgreichen und in zahlreichen Applikationen bewährten Qualitätssicherungssystem. Platziert oberhalb der Zählmodule, kontrolliert Bottlechrom die Produkte, während sie über die Vereinzelungs- bzw. Zuführrinnen laufen. Das System ist modular ausgelegt, pro Kamerakopf können bis zu zwei Zählmodule überwacht werden. Erkennt Bottlechrom fehlerhafte Tabletten, übermittelt es entsprechende Signale an die Maschine, die betroffenen Flaschen werden aus dem Prozess ausgeschieden.

Erwartungen in allen Punkten erfüllt
Gründe für den Kauf des Integrated Bottle Center 120 waren das innovative Konzept und die schnelle Bereitstellung – doch in der täglichen Produktion zeigt das System noch andere Pluspunkte: Zum einen war eine Leistung von 120 Flaschen/min projektiert, mittlerweile liegt die Leistung bereits bei 135 Flaschen, in die jeweils 40 Tabletten Jentadueto im Zwei-Schicht-Betrieb verpackt werden. Die Mitarbeiter schätzen die gute Zugänglichkeit der einzelnen Stationen; die Reinigung der Gesamtlinie durch fünf Personen ist in eineinhalb bis zwei Stunden erledigt. Die Rüstzeit beträgt gerade mal 30 min – was Dietmar Weppler positiv bewertet: „Bei nahezu identischer Leistung im Vergleich zu unserer alten Anlage liegen die Rüst- und Nebenzeiten deutlich darunter. Ein spürbares Plus an Effizienz also.“ Und auch die Anbindung von Komponenten anderer Hersteller gestaltete sich problemlos. Für die nahe Zukunft ist die Ausweitung der Produktion auf einen Drei-Schicht-Betrieb geplant, das Gesamtvolumen der auf dem Integrated Bottle Center 120 verpackten Einheiten soll dann auf fünf bis sechs Mio. Fläschchen/ Jahr gesteigert werden.

Neben der guten Leistung der neuen Anlage zieht der Betriebsleiter auch in puncto Zusammenarbeit ein positives Fazit: „Der Projektablauf war sehr problemlos, der direkte Kontakt in allen Phasen hat sich ausgezahlt.

Unsere Mitarbeiter waren bei den Testläufen im Werk dabei, auch die Installation erfolgte gemeinschaftlich mit den Technikern. Ein weiteres wichtiges Element ist für uns der Faktor Mensch. Sowohl im Service als auch im Vertrieb fühlen wir uns gut betreut, alles läuft angenehm unkompliziert. Und sollte wirklich mal ein Problem auftreten, unternimmt der Hersteller alles, damit die Produktion schnell wieder reibungslos läuft.“

 

Fachpack Halle 4A – 525

 

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Uhlmann Pac-Systeme GmbH & Co. KG

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