- Die Schattenwand ist ein Produkt mit flexiblen Anwendungsoptionen, das einen Beitrag zum sicheren und transparenten Trennen, Aufbewahren und Handhaben von Reinigungsartikeln leistet.
- Beim Entwickeln von Hygienestrategien kann das System als Ausgangspunkt oder Ergänzung für die Planung und Durchführung von prozessoptimierten Reinigungsabläufen fungieren.
- Das Farbkodierungssystem für die Reinigungsartikel beugt gegen Kontaminationen, die beispielsweise durch den Übertragungsweg Boden - Maschine - Produkt entstehen können, vor.
Um zukünftig Kreuzkontaminationen von Produktionsabschnitten durch das Verwechseln des Arbeitsgerätes vermeiden zu können, beschreitet das Unternehmen Niebling Technische Bürsten mit der Weiterentwicklung einer alten Idee neue Wege: Mit dem Ordnungssystem „Schattenwand“ für die Lebensmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie steht den Anwendern ein Produkt zur Verfügung, das Sicherheit und Flexibilität bei Reinigungsabläufen mit einfacher optischer Sichtkontrolle kombiniert. Dies ermöglicht ein mobiles Rahmengestell mit flexibel anordenbaren Haltesystemen und individuell aufdruckbaren Schattensilhouetten des in Gebrauch befindlichen Hygiene-Equipments.
Das HACCP-Konzept
Zentrales Element im Umgang mit Lebensmitteln, Getränken und Pharmaprodukten stellt nach wie vor das Einführen und Realisieren eines Kontrollsystems nach dem HACCP-Konzept (Hazard Analysis Critical Control Point) dar. Dieses Kontrollsystem hat zum Ziel, Gefahren im Produktionsprozess ausfindig zu machen, zu bewerten und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen zu entwickeln, um potenzielle Gefährdungen jederzeit beherrschen zu können. HACCP, dessen Idee bereits Ende der 50er Jahre entwickelt wurde, ist eine wesentliche Forderung der Lebensmittelregulierung – sowohl auf Bundesebene als auch in Europa und den USA. Ausgangspunkt für ein HACCP-System ist ein entsprechendes Herstellungs-, Anlagen- und Hygienekonzept. Anhand dieses Konzeptes nehmen die Verantwortlichen eine systematische Gefahrenanalyse mit dem Ziel vor, sogenannte „kritische Kontrollpunkte“ (critical control points, kurz CCP) zu ermitteln, bei denen Risiken für den Verbraucher oder die Produktsicherheit vorliegen. Für diese Kontrollpunkte entwickeln die Ingenieure dann ein Risikomanagementsystem. Im Fall der Schattenwand trägt eine individuelle Farbgestaltung den Forderungen des HACCP-Konzepts Rechnung. Das Farbkodierungssystem für alle Reinigungsartikel beugt gegen Kontaminationen, die beispielsweise durch den Übertragungsweg Boden – Maschine – Produkt entstehen können, vor. Die Farbeinteilung ist für jeden Mitarbeiter leicht verständlich, optisch einprägsam sowie mit Signalwirkung verbunden: eine bestimmte Farbe kommt ausschließlich in einem festgelegten Arbeitsbereich zum Einsatz.
Die 5S-Methode
Beim Entwickeln der Schattenwand ließ der Hersteller arbeitswissenschaftliche Aspekt nicht außer Acht. In Anlehnung an die 5S-Methode legte er Wert auf die ersten vier Punkte Selektion, Sortieren, Sauberkeit und Standardisieren. Ziele sind es, die Suchzeiten von Reinigungswerkzeugen zu minimieren, die Transparenz innerhalb der Prozessabläufe zu erhöhen, Kontaminationsquellen zu eliminieren und somit die Reinigungsqualität im Gesamten zu steigern. Durch die unterstützende Wirkung des Systems in Verbindung mit klar festgelegten Reinigungsstrukturen erhöht sich darüber hinaus die Eigenverantwortung des einzelnen Mitarbeiters, mit positiven Auswirkungen auf das gesamte Hygienebewusstsein innerhalb des Betriebs.
Die Funktionsweise
Dreh- und Angelpunkt des Systems ist eine Spezialfolie, auf der die Schattensilhouetten des Reinigungswerkzeugs aufgedruckt sind. Diese fungieren als visuelle Hilfestellung und unterstützen bei der täglichen Arbeit, um die Ordnungsfunktion zu wahren und Verunreinigungen aufgrund von Fehlgriffen beim Verwenden der Utensilien zu vermeiden. Nach Abnahme des jeweiligen Utensils von der Schattenwand zeigt sich dem Anwender im Hintergrund der Umriss in gleicher Farbe. Dies signalisiert eindeutig die derzeitige Benutzung beziehungsweise das Fehlen des Produkts. Sofern gewünscht, kann der Hersteller Artikelnummern oder Ident-Codes auf die Schatten aufdrucken, wodurch sich das Nachbestellen von fehlenden oder verbrauchten Artikeln erleichtert. Das optionale Aufbringen von Symbolen, Logos, Warnhinweisen oder individuellen Kennzeichnungen wie etwa „Tiefkühlbereich“ oder „Produktionslinie Fastfood“ verringert darüber hinaus die Gefahr von Verwechslungen innerhalb der einzelnen Unternehmensbereiche oder Herstellungsabschnitte. Der Einsatz der farblichen Schatten ermöglicht es zudem, dass ein- und dasselbe Reinigungsutensil stets am gleichen Platz vorzufinden und mit einem Handgriff zu erreichen ist. Um den Belastungen im täglichen Gebrauch standhalten zu können, sind Haken und Haltevorrichtungen glasfaserverstärkt. Das flexible Klemmsystem trägt durch seine spezielle Formgebung und Gummierung zu einem sicheren Halt von Stielwerkzeugen bei. Diese freihängende Konstruktion ist besonders wichtig, da hierdurch während dem Aufbewahren oder etwaigen Trocknungsvorgängen kein Kontakt zum Boden und somit keine zusätzliche Kontaminationsquelle entsteht. Nach Beendigen des Reinigungsvorgangs bringen die Mitarbeiter die Utensilien unter Zuhilfenahme der Schattensilhouetten zurück an ihren vorgesehenen Platz. Dies geschieht unter Wahrung der stetigen Kontrolle und Übersicht.
Umrüsten leicht gemacht
Für den Betreiber ist auch vorteilhaft, dass er die Reinigungsutensilien nach persönlichem Bedarf kombinieren und damit beim Bestücken gezielt auf die Bedürfnisse verschiedener Abteilungen, Produktionsabschnitte oder einzelner Mitarbeiter eingehen kann. Durch die individuell anpassbaren Haltesysteme und Bedruckungsalternativen ist es jederzeit möglich, verschiedene Produktionsumgebungen durch andersartige Farb- und Bestückungsvarianten voneinander zu trennen. Damit der Anwender die Schattenwand an geänderte Erfordernisse anpassen oder erweitern kann, lassen sich zusätzliche Schattensilhouetten neben weiteren Halterungen und Haken ohne Aufwand nachrüsten. Die Wand ist derzeit in drei Varianten erhältlich: Als selbstklebende Folie, zur Wandmontage auf einer Platte aufgebracht sowie als stationäres oder mobiles Rahmengestell – letzteres wahlweise mit arretierbaren Rollen. Je nach Bedarf und Einsatzzweck kann der Anwender für das Plattenmaterial zwischen Alucobond, Aluminium oder Edelstahl wählen. Für sensible Reinraumbereiche ist das System optional auch mit Acrylglasverblendung erhältlich. Diese kommt zum Einsatz, wenn aus Sicherheitsgründen selbst ein Oberflächenkontakt des Reinigungsequipments zur Schattenfolie vermieden werden muss. Neben den genannten praktischen Vorteilen sammelt die Schattenwand durch den aufgeräumten Eindruck bei Kundenbesuchen und Firmenaudits weitere Pluspunkte.
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