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Führungskräfte, die wachsen möchten, sollten sich auf ihre Stärken und inneren Ressourcen konzentrieren – und dabei kann Yoga sie unterstützen. (Bild: olly - stock.adobe)

Denn zwar folgte früher eine „gute“ Mitarbeiterführung noch einem klaren Top-down-Prinzip. Der Führungsanspruch gegenüber den Mitarbeitern legitimierte sich dabei aus einem Vorsprung an Fachwissen und Information. Doch dieses „Hoheitsverhältnis“ verschwimmt zunehmend. Die Führungskraft von heute führt weniger von oben, sie steht dem Team und den Mitarbeitern beratend zur Seite. Dieses neue Führungsverständnis setzt eine hohe Kompetenz in den Bereichen Selbstorganisation und Beziehungsmanagement voraus; außerdem eine ausgeprägte Fähigkeit zur (Selbst-)Reflexion und die regelmäßige Beschäftigung mit der Frage: Wie kann ich, wie können wir unsere Stärken leben? Doch gerade in der digitalen Welt laufen wir immer mehr Gefahr, genau diese Kompetenzen zu verlieren: Wir fühlen nicht mehr selbst unseren Puls, sondern fragen stattdessen unser Smartphone, wie es uns gerade geht, wie fit wir sind und wann wir wieder etwas trinken sollten. Verlassen wir uns womöglich bald auch in der Personalführung mehr auf unser Handy als auf uns selbst?

Yoga reaktiviert Ihre Intuition

Der Versicherungskonzern Aetna, eines der 100 umsatzstärksten Unternehmen in den USA, bietet seit Längerem für seine Fach- und Führungskräfte Meditations- und Yogakurse an. Das Feedback der Mitarbeiter lautet: Weniger körperliche Schmerzen und ein geringeres Stressempfinden sowie eine deutliche Verbesserung der Schlafqualität. Zudem gewinnen die Führungskräfte eine neue Haltung zu sich und ihrer Umwelt und vertrauen wieder stärker auf ihr Bauchgefühl und ihre Intuition. Ein zentrales Anliegen beim Yoga ist nämlich das Streben nach Selbsterkenntnis, einer Art effektiven (Selbst-)Führung von innen. Dazu gehört auch, dass der Geist – der sogenannte „Monkey-mind“ – zur Ruhe kommt: Die Übungen, die häufig in Verbindung mit dem Atmen stehen, helfen uns dabei, dass innere „Äffchen“ zu beschäftigen. Dabei bedarf es wie beim Coaching der Freiwilligkeit und Einsicht in die Notwendigkeit. Die Körperübungen, die sogenannten „Asanas“, sind nur ein Teil der Yoga-Praxis. Achtsamkeitsübungen und Meditation komplettieren diese. Beim Yoga lernt man, sich zu konzentrieren und zu fokussieren. Da es im Yoga nicht um ein Höher-schneller-weiter geht, sondern darum, achtsam wahrzunehmen, wo die eigenen körperlichen und mentalen Grenzen zum gegenwärtigen Zeitpunkt liegen, werden wir mit der Methode der Wertfreiheit vertraut.

Die inneren Ressourcen erspüren

Würden wir uns ständig mit anderen vergleichen und bewerten, würde uns das im Alltag viel Kraft und Energie kosten, die wir effektiver einsetzen könnten. Und genau dies ist ein wesentlicher Bestandteil des Yogas: Ein urteilsfreies Wahrnehmen, ein Loslassen der Gedanken, die uns hindern, zu uns zu finden und weiterzukommen, sowie das Sich-Konzentrieren auf den gegenwärtigen Moment schaffen Klarheit. All dies unterstützt uns dabei, auf Menschen – unter anderem Mitarbeiter oder Kunden – offen zuzugehen und richtig hinzuhören; also uns auf das zu konzentrieren, was im Moment passiert, und nicht das Gefühl der inneren Zerrissenheit aufkommen zu lassen. Es hilft dabei, uns nicht selbst mit unseren Gedanken zu sabotieren, indem wir zum Beispiel „Worst-case-Szenarien“ erschaffen, was bei dem Projekt alles schiefgehen kann, und wer uns im Unternehmen unseren Platz streitig machen könnte.

Führungskräfte, die wachsen möchten, sollten sich auf ihre Stärken und inneren Ressourcen konzentrieren. Diese außen vor zu lassen, wäre so, wie einen Sportwagen zu fahren und maximal in den dritten Gang zu schalten. Yoga und Führung treffen sich gerade in den Bereichen Selbstführung und Beziehungskompetenz und bilden somit eine unschlagbare Symbiose.

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