different kinds of sugar

(Bild: monropic – AdobeStock)

  • Ein Zuckerhersteller benötigte Ersatz für seine nicht mehr zeitgemäßen Zentrifugen zur Produktion von Kandiszucker.
  • Eine auf geforderte Produktqualität und Produktionsmenge maßgeschneiderte Lösung ließ sich auch unter eingeschränkten Platzverhältnissen realisieren.
  • Effizientes Projektmanagement ermöglichte die fristgerechte Umsetzung inklusive Planung, Fertigung und Montage innerhalb von sieben Monaten.

Die dort angesiedelte Zuckerraffinerie Tirlemontoise zählt mit über 500 Jahren Erfahrung in der Zuckerproduktion zu den traditionsreichsten Unternehmen der Branche.

Bedarf nach zeitgemäßem Prozess

Für die Herstellung der bernsteinfarbenen „Kluntjes“ waren zuvor zwei Zentrifugen im Einsatz, die gleich aus mehreren Gründen eines Ersatzes bedurften: Installiert auf engstem Raum, waren die beiden Maschinen nur manuell zu bedienen, sowohl was die Beschickung, das Starten und Überwachen des Waschzyklus als auch das Entleeren anging. Die Befüllung erfolgte aus einem gemeinsamen Trog heraus, der lediglich die Menge Kandis für je eine der beiden Zentrifugen fasste. Zudem stand dem Bediener für beide Trommeln nur eine einzige, nicht optimal geeignete Füllvorrichtung zur Verfügung. Aufgrund des produkttypischen breiten Korngrößenspektrums von 0,5 bis 35 Millimetern bestand stets die Gefahr der Unwucht bei ungünstiger Trommelbefüllung. Das Entleeren erfolgte manuell über ein Bodenventil in einen unterhalb der Maschine platzierten Auffangbehälter. Verbleibende Kristalle kehrte der Bediener von Hand aus der Trommel heraus. Insgesamt zeigte sich der gesamte Prozessablauf als wenig zeitgemäß.

Eine neue Lösung für das Zentrifugieren der Kandiszuckerkristalle sollte moderne Ansprüche an Effizienz, Qualität und Zuverlässigkeit erfüllen und dabei die Gegebenheiten vor Ort sowie die spezifischen Verfahrensanforderungen der Raffinerie Tirlemontoise berücksichtigen. Die Hauptaufgabe der Zentrifuge besteht im Waschen der Kandiskristalle bzw. dem Abschleudern der anhaftenden Zuckerlösung sowie dem anschließenden Trockenschleudern nach dem Abschluss des mehrere Tage bis Wochen dauernden Kristallisationsprozesses.

Für die Umsetzung dieses anspruchsvollen Projekts wandte sich der Zuckerraffinerie-Betreiber schließlich an den Zentrifugen- und Trockner-Hersteller Heinkel Process Technology aus Besigheim bei Stuttgart. Der Spezialist für die industrielle Fest-Flüssig-Trennung mit langjähriger Erfahrung und breitem Know-how im Sondermaschinenbau war in der Lage, die erforderliche Flexibilität bei der Planung und Umsetzung zu leisten und zugleich den engen Zeitplan einzuhalten. In rund sieben Monaten Projektlaufzeit gelang es dem Anbieter, die ausgedienten Zentrifugen mit ihrer veralteten Technik durch eine einzige speziell auf die Kundenwünsche zugeschnittene, effiziente und vollautomatisch arbeitende Untenentleerzentrifuge des Typs V 1250 BC mit Vollflächenausräumer zu ersetzen. Diese erfüllen sämtliche Anforderungen hinsichtlich Durchsatzleistung, Waschergebnis und Kandisqualität. Die Beschickung erfolgt nun nicht mehr über den Fülltrog, sondern mittels einer geschlossenen Füllvorrichtung.

Effizienter Projektablauf

Um die Anforderungen und Wünsche der Raffinerie Tirlemontoise optimal umsetzen zu können, verschafften sich die Ingenieure des Zentrifugenherstellers zunächst ein Bild von der Ausgangssituation vor Ort. Im gemeinsamen Projektteam mit den zuständigen Ingenieuren des Zuckerherstellers erfolgten Bestandsaufnahme, Analyse von Gebäudestruktur, Rohrleitungsbau und der Anforderungen von Peripherie und Herstellungsverfahren bezüglich Baugröße, Teilung des Gehäuses, Füll- und Austragsvorrichtung, Antrieb, Steuerung und Wartung sowie der speziellen Hygienevorschriften der Lebensmittelindustrie. Auf Basis dieser Daten erarbeiteten sie eine maßgeschneiderte Sonderlösung. Innerhalb des Projektteams erfolgte die enge Abstimmung von Bauphase im Werk sowie Konstruktion und Fertigung der Zentrifuge. Auf diese Weise waren Kunde und Lieferant ständig über den Projektfortschritt informiert, was nicht zuletzt zur erfolgreichen Umsetzung innerhalb des eng gesteckten Zeitplans beigetragen hat.

Zur Installation der Zentrifuge tauschte der Anbieter die bestehenden Rohrleitungen unter Beachtung der bestehenden Vorgaben der Lebensmittelindustrie durch neue aus. Zudem berücksichtigten die Ingenieure die räumlichen Gegebenheiten und führten das Gehäuse in kleinerer Bauweise aus, so dass auch bei einer Deckenhöhe von nur 2,60 m Wartungsarbeiten möglich sind. Eingebunden in den Prozessablauf der Kandisproduktion, bewirkt die automatische Betriebsweise der Zentrifuge nun konstante Betriebsbedingungen. Auch eine an wechselnde Produkteigenschaften angepasste Fahrweise stellt kein Problem mehr dar. Vollautomatisch erfolgt zudem der Reinigungsprozess mittels CIP-System, um nach voreingestellten Chargen eine vollständige Reinigung von Gehäuse und Zentrifugentrommel durchzuführen.

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Unternehmen

HEINKEL Drying and Separation Group

Ferdinand-Porsche-Straße 8
74354 Besigheim
Germany