- Zum Mischen von Pulvern und Feststoffen wie bei Teemischungen sind Freifall-Mischer verbreitet. Diese eignen sich aber nur begrenzt zum Zumischen von flüssigen Aromen.
- Doppelwellenmischer ermöglichen das Zufügen flüssiger Zusätze und erzielen auch bei Großchargen hohe Mischgüten in kurzer Zeit.
- Spezielle Mischer-Lösungen für die Nahrungs- und Genussmittel-Industrie mischen produktschonend und gleichzeitig nahezu staubfrei. Sie lassen sich einfach und vollständig entleeren und reinigen.
Weltweit wurden im Jahr 2017 ungefähr 6,1 Millionen Tonnen Tee geerntet wobei China mit 40% und Indien mit 22% die größten Erzeuger sind, gefolgt von Kenia mit 7%, Sri Lanka mit 6% sowie die Türkei und Vietnam mit je 4%. Pakistan, Russland und die USA sind hingegen die drei größten Teeimporteure. Teehäuser in aller Welt verarbeiten und vertreiben in der Regel nicht nur klassische Grün- und Schwarztees, sondern darüber hinaus auch sogenannte Früchtetees, also getrocknete Obst,- Gemüse- und Kräuterderivate, die ähnlich wie klassischer Tee zubereitet werden.
Angesichts dessen, dass Tee in vielen Ländern gewonnen wird und darüber hinaus in vielen anderen Ländern der Erde gemischt und getrunken wird, kommt der industriellen Misch- und Aufbereitungstechnik ein hoher Stellenwert zu. Der Mischprozess ist in vielerlei Hinsicht wichtig. Zunächst werden Ernte-Chargen verschiedenster Gärten, Regionen und Erntezeiten zusammengestellt, um einen angestrebten Qualitätsstandard zu erreichen. Der Chargierung schließt sich der Vorgang des Homogenisierens an, wobei oftmals Großchargen zu mischen sind. Der Mischvorgang selbst kann sehr anspruchsvoll sein, denn die Form und Struktur der Teeblätter oder Trockenfrüchte-Derivate sollen sich nicht verändern. Feinanteil und Staub sind unerwünscht.
Diese Mischaufgabe wird oftmals in sogenannten Freifallmischsystemen durchgeführt. Hier können verschiedenste Teesorten vermischt werden und auch Aromen in pulvriger Form zugegeben werden. Das Hinzumischen von Flüssigaromen ist nur bedingt möglich.
Analysiert man die Aufgabenstellungen eines Mischers in der Teeaufbereitungsfabrik, dann lauten wichtige Kriterien wie folgt:
- hohe Mischgüte
- minimaler Energieeintrag (Erhalt der Partikelstruktur und -größe)
- kurze Mischzeiten
- universelle Verwendbarkeit für verschiedene Schnitte (faserig oder feindispers, grob bis sehr grob, gut fließend bis stauend, trocken oder feucht)
- ideale Mischgüten trotz unterschiedlicher Füllgrade
- schnelle und gleichmäßige Benetzung, wenn die Beigabe von Flüssigaromen stattfindet oder einfach nur Staubbindung erfolgen soll
- schnelle und restlose Entleerung
- sowohl trocken als auch nass reinigbar
- wahlweise automatisches Reinigen
- wahlweise sterilisierbar
- sichere Trocknung nach der Nassreinigung / kurze Rüstzeit
- bequeme, ergonomische Zugänglichkeit
Als Hersteller von Präzisionsmischern hat sich Amixon der oben benannten Aufgaben besonders intensiv gewidmet und auf der Basis vertikaler Wendelmischer verschiedene Lösungen etabliert. Ein gut ausgestattetes Werkstechnikum ermöglicht die praktische Beweisführung für Klein- und Großchargen; wahlweise auch über 5 m³ hinaus. Die Versuche bereichern den Anwender darüber hinaus mit wertvollen Anregungen für unterschiedliche Aufbereitungsdetails. Oftmals lassen sich mehrere Prozessschritte vereinen.
Doppelwellenmischer im „Off-Line-Verfahren“
Produzenten von Nähr- und Genussmitteln tragen generell große Verantwortung. Aufgussgetränke müssen wohlschmeckend und hundert Prozent rein sein. Diese hohen Qualitätsansprüche werden umso besser erfüllt, wenn die Rohstoffkomponenten in prozesssicheren Systemen aufbereitet werden. Kurze Mischzeiten bewirken, dass die Partikelstruktur der Rohstoffe erhalten bleibt. Etablierte Lösungen stehen zur Auswahl, besonders für das Zumischen von Kleinstkomponenten wie Flüssigaromen, Vitaminbeigaben oder pulvrigen Aromen.
Der Amixon-Doppelwellenmischer eignet sich besonders für größere Chargen von etwa 2 m³ bis 25 m³. Die Mischwerkzeuge rotieren erst, nachdem der letzte pulvrige Rezepturbestandteil eingefüllt wurde. Flüssigstoffbeigaben finden während des Mischens statt. Ideale Mischgüten werden nach 20 bis 40 Umdrehungen erzielt. Dann öffnen die Verschlussorgane und die Fertigmischung fließt in Container oder Big Bags. Der Mischer entleert sich bis zu 99,98%. Die befüllten Big Bags oder Container werden zur Verpackungsanlage gebracht und dort wird deren Inhalt abgefüllt.
Der hier beschriebene Doppelwellenmischer mischt genau und besonders schonend. Nicht selten beträgt die Mischzeit nur 20 bis 30 Sekunden. Empfindliche Komponenten wie Kräuter, Teeblätter, aber auch agglomerierte Aromen aus der Wirbelschichtgranulation oder vom Sprühturm, bleiben nahezu unversehrt. Bei Bedarf wird der Vertikal-Zweiwellenmischer auch vakuumfest gefertigt. Damit kann der Luftsauerstoff durch Anlegen von Vakuum entfernt werden. Die Sättigung auf atmosphärischen Druck erfolgt durch Eintragung von Inertgasen.
Im Off-Line-Mischverfahren ist der Mischprozess vom Abfüllprozess entkoppelt, so wird Zeit eingespart: Denn während die Abfüllmaschine Dosen, Beutel, Sachets und Teebeutel befüllt, kann der Mischer bereits für den nächsten Mischauftrag gereinigt und präpariert werden.
Vorteile sind eine hohe Mischgüte bei sehr kurzen Mischzeiten sowie ein besonders produktschonender Mischvorgang. Trotz platzsparender Bauweise ist das Gerät gut geeignet für Großchargen und erfordert nur eine Qualitätsanalyse pro Großcharge. Die Entleerung geschieht schnell und wahlweise in bis zu vier Gebinde gleichzeitig bei einer effektiven Restentleerung bis mindestens 99,98%. Die groß ausgelegten Inspektionstüren schließen totraumfrei und dauerhaft gasdicht. Auf Wunsch entspricht der Mischraum der Staub-Ex-Zone 20. Wahlweise wird der Mischer druckstoßfest, druckfest oder vakuumfest gefertigt.
Der Koneslid-Mischer ist speziell für Genussmittelbetriebe entwickelt, die das „End-of-the-Line“-Produktionskonzept anwenden. Bei diesem Verfahren werden alle Verarbeitungsapparate untereinander angeordnet. Das fertige Mischgut fließt vom Mischer durch den Nachbehälter direkt in die Verpackungsmaschine. Reinigungsarbeiten werden weitgehend reduziert, da dieser Mischer restlos entleert.
Die Chargengrößen betragen in der Regel 300 oder 2.000 Liter. Bei geringer Drehfrequenz arbeitet der Mischer sehr präzise und schonend. Darüber hinaus ist der Mischvorgang besonders kurz.
Die Bauart des Mischers stellt auch sicher, dass empfindliche Agglomerate aus dem Sprühturm, aus der Wirbelschichtgranulation oder aus der Vakuum-Gefriertrocknung erhalten bleiben. Bei Bedarf ist auch dieser Mischer vakuumfest. So kann durch Anlegen eines Vakuums während des Mischvorgangs der Luftsauerstoff aus der Porosität der Pulvermischung entfernt werden. Die Sättigung erfolgt durch den Eintrag von geeignetem Inertgas. Die Entleerung geschieht entmischungsfrei in wenigen Sekunden. Rieselfähige Güter fließen restlos aus, so dass Kreuz-Kontaminationen ausgeschlossen sind.