Beleuchtungslösung

Bei Bedarf entwickelt und produziert ETW Wollmershäuser kundenspezifische Beleuchtungslösungen und besondere Bauformen. (Bild: ETW Wollmershäuser)

Bildverarbeitungssysteme werden zunehmend zur Produkt- und Prozesskontrolle in nahezu jedem Industriezweig eingesetzt, doch kaum ein Anwendungsfeld stellt höhere Anforderungen an die Komponenten als die Pharma- und Food-Industrie. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Verschmutzungen, Bakterien oder andere Verunreinigungen im Produktionsablauf auf keinen Fall toleriert werden können.

Absolute Voraussetzung dafür ist ein hygienisches Design aller Anlagenteile: Spalten, Löcher, Gewinde, offen liegende Kabel oder selbst kleinste Vertiefungen wie Schraubenschlitze sind unbedingt zu vermeiden, um die Ansammlung von Kontaminationen zu verhindern. Zudem sind die Komponenten in Produktionsanlagen von Pharma- und Food-Produkten regelmäßigen Reinigungsprozessen ausgesetzt, bei denen teilweise täglich aggressive Mittel wie verdampftes Wasserstoff-Peroxid zum Einsatz kommen. Die Materialien aller Produkte im Prozess müssen daher extrem beständig gegen derartige Reinigungsmittel sein, um ihre Leistung dauerhaft zu erbringen.

„Von Anfang an alles durchdenken“

Bei der Entwicklung von Anlagen für die Pharma- und Food-Branche ist es aus diesen Gründen sehr wichtig, die Bildverarbeitung von Anfang an mit in die Planungen einzubeziehen. „Das ist ein wesentlicher Gegensatz zu vielen Anwendungen in anderen Bereichen“, unterstreicht Manfred Wollmershäuser, Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens ETW Wollmershäuser im schwäbischen Wolpertshausen. Mit seinem Unternehmen ist er bereits seit über 20 Jahren in diesen Branchen tätig und unterstützt Integratoren und Maschinenbauer seit über 15 Jahren bei der Auswahl der optimalen Beleuchtungen für die jeweilige Anwendung. „Von Anfang an alles durchdenken bis zur letzten Schraube!“ ist daher eines der Leitmotive bei der Planung von Beleuchtungslösungen in Anlagen für die Pharma- und Food-Industrie. „In anderen Anwendungsfeldern wird die Bildverarbeitung häufig erst später integriert, bei der Aufrüstung von Anlagen teilweise sogar erst in bereits bestehende Maschinen hinein“, weiß Wollmershäuser aus langjähriger Erfahrung. „Pharma und Food sind hingegen hoch regulierte Industriebereiche, da wäre ein solches Vorgehen in den meisten Fällen gar nicht machbar.“

Mit durchdachten Beleuchtungslösungen für diese anspruchsvollen Anwendungsfelder hat sich das Unternehmen mittlerweile einen Namen gemacht, unter anderem durch ein Patent auf Beleuchtungen aus dem hochwertigen Edelstahl 316L, der sich durch seine hohe Beständigkeit gegenüber vielen korrosiven Medien auszeichnet und GMP-konform ist. Der Chirurgiestahl 316L wird häufig in den Lastenheften von Anlagen vorgeschrieben, doch mit der Materialauswahl ist es bei Weitem nicht getan: „Um die Anforderungen an das hygienische Design zu erfüllen, haben wir die Gehäuse dieser Beleuchtungsfamilie aus einem Guss gefertigt und können so die hohe Schutzart erreichen, die in derartigen Anlagen erforderlich ist. Über einen speziellen Adapter bleibt genügend Flexibilität, um eine freie Winkeleinstellung zu gewährleisten und die Beleuchtungsrichtung somit an die jeweils vorliegenden Bedingungen anzupassen.“

Linienlichter
Die Linienlichter der ABE-Z30-Reihe sind aus Edelstahl 316L gefertigt, verfügen über einen hohen Korrosionswiderstand und sind in verschiedenen Längen erhältlich. (Bild: ETW Wollmershäuser)

Flexibel bis Stückzahl 1

Große Flexibilität betont der Anbieter auch auf anderen Ebenen, unter anderem bei den Controllern, die sich in die Beleuchtungen integrieren oder extern realisieren lassen. Auf diese Weise sind die verschiedenen Beleuchtungslösungen optimal anzusteuern und ermöglichen eine konstante Helligkeit der Hochleistungs-LEDs sowie zuverlässigen Einsatz im Dauer- oder Strobe-Betrieb. In Fällen, in denen Beleuchtungen von der Stange die Anforderungen nicht erfüllen können, entwickelt das Unternehmen auch kundenspezifische Beleuchtungslösungen nach bestehenden Vorgaben. Auch besondere Bauformen wie Dome- oder Linienbeleuchtungen sind möglich, in bestimmten Fällen sogar dann, wenn eine Lösung nur in der Stückzahl 1 benötigt wird. Dabei achtet das Entwicklerteam wie auch bei den Serienprodukten auf jede, auf den ersten Blick möglicherweise unwichtige Kleinigkeit. So werden beispielsweise die Beschriftungen nicht mit Etiketten realisiert, die aufgrund der aggressiven Reinigungsmittel schnell unbrauchbar wären oder sich ablösen würden, sondern aufgelasert. Zudem spielt eine ausführliche und klare Dokumentation in den Zielanwendungsbereichen eine wichtige Rolle und wird daher sorgfältig erstellt.

All diese Maßnahmen führen dazu, dass die Beleuchtungen des Unternehmens in den RABS- und Isolator-Bereichen von Produktionslinien eingesetzt werden können. RABS steht für Restricted Access Barrier Systems und stellt ebenso wie die Isolatortechnologie den aktuellen Stand der Technik bei der Produktion von aseptischen Arzneimitteln dar. Diese Maschinenbereiche müssen höchste Anforderungen an die Reinheit erfüllen und bieten ein deutlich höheres Produkt- und auch Personenschutzniveau als klassische Reinräume.

„Anlagen für Pharmaproduzenten in aller Welt“

Zahlreiche global aktive Pharmahersteller, darunter große Namen wie Bayer, Boehringer, IDT, Merck, Roche und viele andere, vertrauen in ihren Anlagen auf die Lösungen aus Wolpertshausen. Auch Optima Pharma mit Sitz in Schwäbisch Hall zählt zu den Nutzern: Das Unternehmen konzipiert und realisiert mit seinen Tochterunternehmen von der Einzelmaschine bis hin zu komplexen Turnkey-Komplettanlagen unter anderem Verpackungsmaschinen, Abfüllanlagen und Herstellanlagen für Pharma-, Consumer-, Nonwovens- und Life Science-Produkte, die in aller Welt im Einsatz sind. Philipp Heidingsfelder, Team Leader Systems Integration bei Optima Pharma, weiß die Vorzüge Beleuchtungslösungen schon seit Jahren zu schätzen: „Wir entwickeln für unsere Kunden sowohl Sonderlösungen als auch modularisierte Standardmaschinen, bei denen grundsätzlich alle Funktionen auf branchen- und kundenspezifische Bedürfnisse ausgelegt sind. Mit ETW Wollmershäuser arbeiten wir bereits seit vielen Jahren intensiv zusammen und haben in dieser Zeit zahlreiche Anlagen für Pharmaproduzenten in aller Welt realisiert. ETW-Beleuchtungen spielen dabei häufig eine wichtige Rolle und erfüllen die besonderen Anforderungen der Pharmabranche auf konkurrenzlose Weise. Beispielsweise ist die vollständige Dichtheit gegenüber Wasser und Gas ebenso eine Grundvoraussetzung in der Pharmabranche wie ein optimiertes Design in Bezug auf die Themen Laminar Flow oder die häufigen Reinigungsprozesse.“

Diesen Aussagen kann sich Tobias Hornung, Team Leader Vision Inspection Systems (VIS) bei Bausch+Ströbel, nur anschließen. Sein Unternehmen baut und vertreibt seit mehr als 50 Jahren weltweit Verpackungs- und Produktionssysteme für die pharmazeutische und artverwandte Industrie und nutzt ETW-Beleuchtungen bereits seit mehreren Jahren unter anderem in Prüfstationen im Bereich steriler pharmazeutischer Abfüllanlagen. „Unsere Kunden erwarten von unseren Maschinen in allen Details den Einsatz optimaler Materialen sowie eine hohe Verarbeitungsqualität und Lebensdauer“, betont Hornung. „Die Beleuchtungen von ETW Wollmershäuser erfüllen diese Anforderungen perfekt. Zudem schätzen wir die offene Art unseres Partners, aktuelle Beleuchtungsthemen unter den anspruchsvollen Randbedingungen des pharmazeutischen Maschinenbaus aufzuarbeiten, um eine gute Gesamtlösung zu erreichen. Aus der effektiven Zusammenarbeit sind so in den vergangenen Jahren zahlreiche innovative, neue Beleuchtungstypen entstanden, die sich in unseren Anlagen bestens bewährt haben.“

Auflicht-Linienbeleuchtung
Eine Auflicht-Linienbeleuchtung von ETW Wollmershäuser unterstützt die Produktkontrolle auf einer Bördelmaschine von Bausch + Ströbel. (Bild: Bausch+Ströbel)

Entscheider-Facts

  • Beleuchtungslösungen für die Bildverarbeitung in Pharma- und Food-Anlagen sollten von Anfang an Teil der Planung sein.
  • Geeignete Leuchten zeichnen sich durch lange Lebensdauer, hohe Schutzart, hygienisches Design und widerstandsfähige Werkstoffe aus.

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