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Für die DIY-Sets des Kosmetik-Startups Coscoon entwickelte die RLC Packaging Group ein edles und nachhaltiges Verpackungskonzept. (Bild: RLC)

  • Bei individueller Do-it-yourself-Kosmetik gelten hohe Ansprüche auch an die Verpackung, wie im Falle eines Start-up-Kosmetik-Labels mit Fokus auf Nachhaltigkeit.
  • In Zusammenarbeit zwischen Start-up-Unternehmen sowie Kartonlieferant, Verpackungs- und Etikettenherstellern und Designagentur entstand ein passendes Verpackungskonzept für die Produktlinie.
  • Das erarbeitete Konzept setzt auf hochwertige Materialien aus nachhaltiger und klimaneutraler Produktion, die sich auch zur Zweitverwertung eignen.

Immer mehr Konsumenten, zumeist weiblich und jung, rühren sich ihre Beauty-und Pflegeprodukte selbst. Sie suchen nach Natürlichkeit und möchten Kontrolle darüber, was in ihrer Kosmetik enthalten ist. Dabei vermeiden sie insbesondere Konservierungsstoffe. Genauso wichtig ist dieser anspruchsvollen Verbrauchergruppe die Nachhaltigkeit des Gesamtprodukts inklusive der Verpackung.

Mit der Idee von Do-It-Yourself Kosmetik in Bio-Qualität traf das 2016 gegründete Berliner Beauty-Label Coscoon darum einen Nerv. Das Angebot des Start-ups mit einem Online-Versand für DIY-Bio-Kosmetik und einem Showroom in Berlin richtet sich vor allem an umweltbewusste und kosmetikbegeisterte Frauen, die bereit sind, in Bio-Qualität und Wertigkeit zu investieren.

Entsprechend hoch sind die Anforderungen an das Verpackungskonzept für die DIY-Kosmetik: Es passt nur zu dem Produktkonzept, wenn es ebenso konsequent die Prinzipien der Nachhaltigkeit beachtet. Gleichzeitig soll die Verpackung einen Vorgeschmack auf den Inhalt bieten, die Lust zum Selbstrühren wecken und die einzelnen Zutaten hygienisch einwandfrei schützen.

Mittelstand trifft Start-up

„Unsere Produkte sind sehr hochwertig und komplex – wir arbeiten nur mit Rohstoffen und Zutaten von bester Qualität und benötigen daher eine Verpackungslösung, die das widerspiegelt“, erklärt Sonja Steberl, die das Start-up im Jahr 2016 zusammen mit Aino Simon gegründet hat. „Eine Verpackung mit Wiedererkennungswert, die eingängig genug ist, dass der Kunde sofort sieht, was er kauft: Edle, natürliche Körperpflege zum Selbstanrühren. Anfangs haben wir die Verpackung für jedes einzelne DIY-Set einzeln zusammengesetzt. Dadurch passte die Verpackung noch nicht richtig zum Inhalt. Die Kits wirkten beispielsweise nicht so edel, wie wir uns das gewünscht haben.“

Sich an einen entsprechenden Dienstleister zu wenden, der ein stimmiges Verpackungskonzept entwickelt, ist für frisch gegründete Startups in der Regel keine Option. Daher war es ein glücklicher Zufall, dass die beiden Jungunternehmerinnen im Juni 2016 auf der Messe Cosmetic Business in München mit Mitarbeitern der RLC Packaging Group ins Gespräch kamen. „Die ungewöhnliche und bis ins Detail durchdachte Produktidee von Coscoon hat uns überzeugt“, erinnert sich Stephan Bestehorn, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe. „Da haben wir die Möglichkeit gesehen, unsere Unterstützung anzubieten. Als ganzheitlicher Systemanbieter verfügen wir über eine sehr umfangreiche Beratungskompetenz, um ein optimales Verpackungskonzept zu entwickeln. Für die Umsetzung konnten wir zudem noch weitere Partner aus der Branche gewinnen.“

Packaging Angels geben Starthilfe

An der Starthilfe für das Naturkosmetik-Unternehmen beteiligten sich insgesamt fünf Verpackungsspezialisten: Europas größter Kartonlieferant, das schwedische Unternehmen Billerudkorsnäs, lieferte den Spezialkarton Artisan – produziert aus nachhaltiger Forstwirtschaft. RLC konzeptionierte sämtliche Verpackungskonstruktionen, von der Umverpackung bis zu den einzelnen DIY-Förmchen, und verantwortete die Produktion der Verpackungen. Die Hamburger Verpackungsdesignagentur Brandpack gestaltete das graphische Design der Kits und der einzelnen, vom Verschlussexperten Fixum Creative Technology produzierten Etiketten neu. Das Gesamtkonzept wurde von der Agentur Verdesoft unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten weiter optimiert. Die Kooperation der Verpackungsdienstleister ermöglichte es dem Startup, seine Produktidee schneller zu realisieren und die Time-to-Market erheblich zu verkürzen.

Aus der Kooperation für das Kosmetikunternehmen entstand auch eine Idee für die Zukunft: Unter dem Namen „Packaging Angels“ möchte die Gruppe auch weiterhin aufstrebenden Jungunternehmern unter die Arme greifen. „Indem wir den Labels beim Start in den Markt helfen, Fehler zu vermeiden, die sie sonst aufgrund mangelnder Verpackungserfahrung oft machen, schaffen wir nicht nur etwas Wertvolles für die Zukunft“, meint Stephan Bestehorn. „Wir können auch selbst noch von ihren kreativen Ideen und innovativen Ansätzen lernen. Das ganze Projekt zeigt deutlich, was Verpackung bei der Vermarktung von Produkten leisten kann.“

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Einblick in das DIY-Kit: Das Verpackungskonzept bietet genügend Platz für alle Rohstoffe. (Bild: RLC)

Verpackungskonzept für Zweitverwendung

Die so entstandene, ganzheitliche Lösung umfasst sämtliche Verpackungselemente von der Umverpackung und den Behältern der hochwertigen Rohstoffe bis hin zum Design von Verschlüssen und Etiketten. Dabei wirkt die Verpackung der DIY-Sets so klar und nachhaltig wie ihr Inhalt. Die Umverpackung gibt es in zwei Größen. Sie besteht aus Wellpappe, über die ein veredeltes Sleeve gezogen wird. Der Sleeve ist mit einer filigranen Blumenranke verziert, die sich als roter Faden durch das Design sämtlicher Verpackungsbestandteile zieht. Die Blumenranke spricht die weibliche Zielgruppe des Produkts an und greift die Aspekte Natürlichkeit und Nachhaltigkeit auf.

Verschiedene Veredelungen wie etwa die Blindprägung auf den Außenseiten des Wellpappkartons sorgen für eine aufregende Haptik. Damit schafft die Umverpackung zudem einen Wiedererkennungswert und reagiert auf den Trend zum Upcycling. „Durch das neue Verpackungskonzept besteht jetzt die Möglichkeit einer Zweitverwendung“, so Steberl. „Aus dem beidseitig bedruckten Sleeve können Kunden Geschenkanhänger und Postkarten ausschneiden und zum Verschenken ihrer selbstgemachten Kosmetik verwenden.“

Um den ökologischen Anspruch des Beauty-Produkts zu untermauern, sieht das Verpackungskonzept vor, die Kunststoffanteile der Kits soweit wie möglich durch Karton zu ersetzen. „Alle Verpackungselemente und auch die Förmchen, die wir zum Beispiel für unsere DIY-Badetörtchen brauchen, sind jetzt nicht mehr aus Silikon, sondern zu 100 Prozent aus nachhaltig hergestelltem Karton. Zudem ist die gesamte Verpackung klimaneutral produziert“, freut sich Steberl. „Das entspricht nicht nur dem Nachhaltigkeitsgedanken unseres Labels, es verleiht dem Ganzen auch eine sehr harmonische Einheitlichkeit.“

Neben den einzeln verpackten Rohstoffen zur Herstellung der Kosmetika befinden sich im Inneren der DIY-Körperpflege-Sets Rezepte, Spatel, Förmchen, Hygienehandschuhe und Etiketten. Hinzu kommen wichtige Komponenten, um die hergestellte Körperpflege zu verschenken, wie Geschenktaschen aus Karton mit Fensterhinterklebung, Schachteln mit Schmetterlingsverschluss und Kissenverpackungen.

Die DIY-Kits im neuen, nachhaltigen Gewand sind ab Juni im Online-Shop des Beauty-Labels erhältlich. Zum Weihnachtsgeschäft werden sich auch Kunden in der Schweiz über Bio-Körperpflege zum Selbstrühren freuen können.

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