Die Mandate der bisherigen Aufsichtsratsmitglieder Johanna W. (Hanneke) Faber und Prof. Dr. Wolfgang Plischke laufen mit Ende der diesjährigen Bayer Hauptversammlung ab. Da beide nicht zur Wiederwahl antreten, wurden nun die zwei neuen Vertreter vorgeschlagen. Über den etwaigen Amtsantritt der beiden Kandidaten wird bei der Bayer Hauptversammlung am 27. April abgestimmt. Die beiden sollen für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt werden. Mit der Wahl von Li und Weisser würde das Kompetenzspektrum sowie die internationale Aufstellung des Aufsichtsrats erweitert.
Die beiden Kandidaten
Fei-Fei Li ist Expertin für künstliche Intelligenz (KI) und Professorin für Computer Science an der Stanford University in Kalifornien. Sie studierte zunächst Physik, Computer Science und Ingenieurwesen an der Princeton University und machte dort 1999 ihren B.A.. Vier Jahre später erhielt sie ihren Master in Elektrotechnik am California Institute of Technology und promovierte 2005 in diesem Fach. Danach hatte sie verschiedene Professorinnenstellen inne. Von Januar 2017 bis Herbst 2018 war sie Vice President bei Google sowie Chief Scientist für KI und maschinelles Lernen bei Google Cloud. Außerdem wurde sie 2020 als nicht-geschäftsführendes Mitglied in das Board of Directors von Twitter, USA, berufen.
Alberto Weisser ist Agrarexperte in den USA. Weisser erwarb seinen B.A. in Betriebswirtschaftslehre in São Paulo, Brasilien. Seine Karriere begann er 1978 beim Bayer-Konkurrenten BASF, wo er verschiedene Positionen im Bereich Finanzen bekleidete. 1993 wechselte er zu Bunge, einem global tätigen Unternehmen im Agrar- und Lebensmittelbereich. Dort hatte er im Laufe der Jahre verschiedene Positionen inne und baute das regionale Familienunternehmen zu einem Global Player aus. Zudem ist Weisser im Board of Directors der Americas Society und beim Getränkehersteller Pepsi.
Abstimmung über Vergütung
Die Bayer-Aktionäre sollen bei der Hauptversammlung am 27. April außerdem auch über eine Anpassung der Aufsichtsratvergütung abstimmen. Diese wurde zuletzt 2017 angehoben. Anfang 2021 hat ein unabhängiger externer Vergütungsexperte eine Überprüfung durchgeführt, welche gezeigt hat, dass die derzeitige Vergütung des Aufsichtsrats nicht mehr der Marktpraxis entspricht. Außerdem ist sie nicht mehr mit den gestiegenen Anforderungen an die Aufsichtsratstätigkeit bei Bayer konform. Die Vergütung sollte konkurrenzfähig sein, was auch viele Investoren fordern. Nur so kann die Besetzung mit qualifizierten, international erfahrenen Mandatsträgern auch künftig sichergestellt werden. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen deshalb eine marktgerechte Erhöhung vor. Unter anderem soll die jährliche feste Grundvergütung von 132.000 Euro auf 160.000 Euro angehoben werden. Die zusätzlichen Zahlungen für die Ausschusstätigkeit sollen insgesamt reduziert und stärker differenziert werden, um dem unterschiedlichen Arbeitsanfall in den jeweiligen Ausschüssen Rechnung zu tragen.