Erfasst wurden, auf das Jahr 2011 bezogen, Diplom-, Bachelor- und Master-Studiengänge der Chemie, Wirtschaftschemie, Biochemie/Life Sciences, Lebensmittelchemie sowie Chemiestudiengänge an Fachhochschulen. Die Umfrage galt der Zahl der Studierenden in den verschiedenen Studienabschnitten, der Anzahl der abgelegten Prüfungen und ihrer Beurteilungen sowie der Studiendauer. Erfasst wurden auch Angaben zum Berufseinstieg nach Studienabschluss oder Promotion.
In allen Studiengängen sind die Anfängerzahlen gegenüber den Vorjahren deutlich gestiegen, im Studiengang Chemie beispielsweise von 5.549 im Jahr 2010 auf 7.199 im vergangenen Jahr. Die Zahl der Bachelor- und Master-Abschlüsse stieg in allen Fächern erwartungsgemäß an. Die Zahl der Bachelor-Abschlüsse übertrifft inzwischen die der Diplome. Zählt man Master- und Diplom-Abschlüsse zusammen, sind die Absolventenzahlen in Chemie und Biochemie im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr von 2.596 auf 2.704 angestiegen.
Bei den Promotionen stiegen die Zahlen wie in den Vorjahren weiter an. 2011 gingen in der Chemie 1.670 Doktoren hervor. Die Promotionen werden in den nächsten zwei bis drei Jahren noch etwas zunehmen und sich dann vermutlich auf diesem Niveau stabilisieren.
Bei den Fachhochschulen ist ein Vergleich der letztjährigen Absolventenzahlen mit denen der Vorjahre schwierig, da nach den vorliegenden Daten viele Bachelor-Absolventen ein Master-Studium anschließen. Festzustellen ist aber, dass in den Chemiestudiengängen an den FHs binnen eines Jahres die Anfängerzahlen von 1.144 auf 1.941 hochschnellten.
539 Studierende begannen 2011 das Studium der Lebensmittelchemie, das sind 82 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Diplom- beziehungsweise Staatsexamen-Abschlüsse stieg leicht an.
Der Arbeitsmarkt für die Berufseinsteiger war besser als in den beiden Vorjahren, in denen sich die Wirtschaftskrise darin zeigte, dass weniger Absolventen eine unbefristete Anfangsposition in der Industrie fanden und mehr promovierte Absolventen zunächst eine befristete Stelle an der Hochschule oder Industrie angenommen hatten. Die Lage hat sich 2011 wieder entspannt. Nur von etwa 70 % der Promotionsabsolventen ist der weitere Werdegang bekannt: 37 % gehen in die chemische oder pharmazeutische Industrie, 10 % in die übrige Wirtschaft, 19 % zieht es ins Ausland (zumeist als Postdocs), 15 % starten auf einer zunächst befristeten Stelle im Inland (einschließlich Postdocs), an der Hochschule verbleiben 4 %, in andere Forschungsinstitute wechseln 2 %. 5 % fanden im Öffentlichen Dienst eine Anstellung, für eine freiberufliche Tätigkeit oder ein Zweitstudium entschieden sich jeweils unter 1 %, vorübergehend stellensuchend waren 7 %.
(dw)