Schutzhelm im Vordergrund und Mann im Hintergrund

Bedenken bei der Planung einer PV-Anlage auszuräumen, braucht Zeit und die richtigen Fachleute. (Bild: dusanpetkovic1 – stock.adobe.com)

Europaweit haben sich etwa 300 Branchen – viele davon international – Fristen gesetzt, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren. Je nach Land reichen die Fristen von 2025 bis 2035, in einigen Fällen bis 2050. Die Unternehmen haben ihren Anteilseignern und der Öffentlichkeit entsprechende Versprechungen gemacht und diese in ihrer Kommunikation verankert. Hauptmotivation ist es, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, doch auch Anreize und Förderungen regionaler Versorgungsunternehmen sowie die steigenden Preise von CO2-Zertifikaten treiben die Unternehmen an.

Schwerindustrien wie die Öl- und Gasindustrie, die Chemie- oder Automobilindustrie sind besonders auf bezahlbare Energie angewiesen, gleichzeitig haben sie hohe Verbräuche. Sie müssen also eine Vorreiterrolle einnehmen. Solaredge, ein Anbieter von Energietechnologien, arbeitet mit Unternehmen dieser Branchen zusammen und hilft ihnen, auf erneuerbare Energien, insbesondere Solarenergie, umzusteigen. Diese Unternehmen haben in der Regel große Firmengelände mit ungenutzten Dächern. Solarmodule wären dort ein gutes Signal für Nachhaltigkeit und Engagement. Je nach Landesvorschrift ist oft keine Baugenehmigung erforderlich, und aufgrund verbesserter Solartechnologie und der schwankenden Energiepreise amortisieren sich Solarprojekte immer schneller und werden so attraktiver.

Ausgangssituation eruieren

Für Unternehmen, die sich bisher noch nicht mit dem Thema Stromerzeugung beschäftigt haben, kann die Umstellung auf Solarenergie eine Herausforderung darstellen – schließlich gibt es einige Punkte, die es zu beachten gilt. So kann es beispielsweise unterschiedliche nationale Vorschriften geben, die die maximal zulässige Größe einer Photovoltaik-Anlage (PV) vorschreiben. Manchmal verfügen die von Unternehmen genutzten Gebäude nicht über geeignete Dächer, oder die Gebäude sind nur gemietet oder gepachtet, sodass die Verpflichtung des Vermieters zur Installation problematisch ist. Vermieter zögern oft, eine Solaranlage zu genehmigen, deren Investitionsrendite unter der Pacht des Nutzers liegt. Oft sind in großen Industrieunternehmen die Entscheidungsprozesse sehr zeitaufwendig. Schließlich sind viele Stakeholder gefragt, beispielsweise die Unternehmensleitung, Investoren, das regionale Management, Betriebsleiter, Risikobewertungsbeauftragte, Energie- und Nachhaltigkeitsmanager, Versicherungsbeauftragte, lokale Beamte einschließlich Feuerwehren und oft auch Risiko-, Versicherungs- und Energieberater. Die Herausforderung liegt darin, sicherzustellen, dass alle am Entscheidungsprozess Beteiligten das Hauptziel verstehen und gemeinsam darauf hinarbeiten.

Anforderungen und Risikofaktoren verstehen

Sobald die Entscheidung intern getroffen ist, besteht der nächste Schritt darin, kompetente Partner zu finden, die bei der Umsetzung helfen und Risiken minimieren. Hierfür braucht es für gewöhnlich verschiedene Unternehmen, von Beratern und Projektierern bis hin zu Technologieanbietern, die über jahrzehntelange Erfahrung in der Installation von Solarsystemen verfügen. Bei diesen Anbietern kann es sich je nach individuellem Bedarf um lokale oder globale Anbieter handeln. In vielen Fällen hat es sich jedoch gezeigt, dass lokale Partner einzubinden, die die rechtlichen und betrieblichen Bedingungen kennen, sehr wichtig ist.

Bei einem kürzlichen Treffen von Solaredge mit einem großen Chemieunternehmen wurde scherzhaft gefragt: „Wenn unser Baum schon immer Früchte getragen hat, warum sollte man ihn dann fällen und einen neuen pflanzen?“. Obgleich die Fragesteller des Chemieunternehmens die Antwort schon kannten, zeigen etwaige Einwände den Mangel an Verständnis und Wertschätzung für regenerative Energieerzeugung. Auf Solarenergie umzustellen, erfordert, die damit verbundenen Anforderungen und Risikofaktoren zu verstehen. Zunächst muss die finanzielle Seite betrachtet werden. Solaranlagen bieten eine attraktive Rendite über die gesamte Lebensdauer eines Systems und haben vielen langjährigen Kunden des Anbieters von Energietechnologien Millionen gespart. Allerdings müssen die Unternehmen den Großteil der Kosten als Investitionsausgaben (Capex) im Voraus tragen. Der nächste Schritt ist, ein System zu installieren, um die in Aussicht gestellte Energie zu gewinnen, was vergleichsweise einfach und risikoarm ist.

Sicherheit und Risikomanagement

Bei Chemie-, Öl- und Gas- sowie Automobilunternehmen spielen die Themen Sicherheit und Risiko eine große Rolle. Bedenken kommen insbesondere von Risiko- und Sicherheitsbeauftragten, Gebäudemanagern und Eigentümern, Gemeinderäten und Feuerwehrwachen sowie den Versicherungsmanagern der Unternehmen. Der Versicherungsaspekt umfasst ein breites Spektrum, da er die Gebäudeversicherung, die Versicherung der Solaranlage, die Betriebsversicherung und die allgemeine Haftpflicht umfasst.

Mit der zunehmenden Verbreitung von Solarenergie und der steigenden Zahl von Installationen sind auch die Sicherheitsauflagen strenger geworden. Diese Sicherheitsnormen schreiben häufig vor, dass der Wechselrichter im Falle von Wartungsarbeiten auf dem Dach oder in Notfällen in der Lage sein muss, den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom innerhalb einer bestimmten Zeit auf eine berührungssichere Spannung zu reduzieren. Etwaige Bedenken auszuräumen, braucht Zeit und die richtigen Fachleute, die über datengestützte Erfahrungswerte verfügen und eine angemessene Sorgfaltspflicht aufweisen. Solaredge arbeitet hierfür mit Marsh zusammen, einem global tätigen Dienstleister für Risikomanagement und Versicherungen. Die Partnerschaft mit einem so hoch angesehenen Unternehmen sowie dessen langjähriger Erfolgsbilanz gibt Unternehmen, die eine Solaranlage in Erwägung ziehen, viel  Sicherheit.

Branchenübergreifend zusammenarbeiten

Sobald die erste PV-Anlage erfolgreich installiert ist, gehen Unternehmen schnell zum nächsten Projekt über, oft begleitet von der Frage: „Warum haben wir das nicht früher gemacht?“. Ein erfolgreich abgeschlossenes Solarprojekt ist Vorbild für das nächste, auch wenn möglicherweise Anpassungen vorgenommen werden müssen. In einigen Ländern kann überschüssige Solarenergie zum Beispiel nicht in das Versorgungsnetz eingespeist werden. Der Anbieter von Energietechnologien kann jedoch bei der Implementierung von Energiespeichersystemen helfen, damit überschüssige Energie gesteuert und genutzt werden kann. Ziel hierbei ist, die Abhängigkeit vom Versorgungsnetz weiter zu verringern.
Hinzu kommen in jeder Branche spezifische Herausforderungen, die ebenfalls berücksichtigt werden müssen. Hier gibt es die Möglichkeit, verschiedene Unternehmen aus derselben Branche, zum Beispiel der chemischen Industrie, zusammenzubringen, um ihre Anforderungen und Anliegen zu erörtern. Dies hilft, den spezifischen Bedarf der jeweiligen Branche besser zu verstehen und diese bestmöglich zu beraten. Es ist überraschend, wie tiefgreifend diese oft konkurrierenden Unternehmen kooperieren, um die beste Lösung für ihre Branche zu finden.

Solarenergie als wertvolles Asset

Die jährlichen Klimakonferenzen zeigen bedauerlicherweise jedes Jahr auf, dass die Transformation schneller vonstattengehen muss als bislang. Für die Schwerindustrie erfordert die Umstellung auf Solarenergie ein Umdenken auf vielen Ebenen. Sie erfordert zum Beispiel eine stärkere Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und Zuständigkeiten. Außerdem müssen sich alle Beteiligten davon verabschieden, lediglich initiale Investitionskosten in ihrer Risikobewertung zu berücksichtigen. Schließlich geht es um so viel mehr, allen voran um die Zukunftssicherung des Unternehmens. Dass dies so ist, hat sich zuletzt während der Gaskrise im Winter 2022/2023 gezeigt. Viele Unternehmen betrachten Solarenergie inzwischen als wertvolles Asset, das nicht nur dazu beiträgt, die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens zu erreichen, sondern auch zu einer Einnahmequelle geworden ist. Wenn sich nur dieses Bewusstsein stärker durchsetzt, ist schon viel erreicht.

Ansicht einer Solaranlage von oben
Viele Unternehmensdächer sind noch ungenutzt, eignen sich jedoch für Solaranlagen. (Bild: Solaredge)

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