Den Florettierprozess automatisieren

Zum Kundenstamm von Ait gehören Unternehmen, die Lebensmittel für große Supermärkte verarbeiten und welche aus dem Agrarsektor selbst. Beide Sektoren verlangen niedrige Preise und hohe Leistungsfähigkeit bei den Herstellungsverfahren. Bis vor kurzem waren die Maschinen, die Ait herstellte, zu klein, um den Produktionsanforderungen des Sektors gerecht zu werden. Zudem fehlten Module, die heute für eine effiziente Fernverwaltung unerlässlich sind.

Daher wandte sich der Maschinenhersteller 2008 an Eaton, um die Technologie seiner Brokkoli-Schneide- und Florettiermaschinen zu erweitern. Grund dafür war die Erfahrung des Energiemanagement-Unternehmens im Bereich der Maschinenautomatisierung und die an das Industrial Internet of Things (IIoT) angepasste Ausrüstung. Ziel des Maschinenherstellers ist es, diese Technologie so einzusetzen, dass er die Produktion jederzeit automatisieren, bearbeiten und nach Bedarf anpassen kann.

Das Hauptziel des Maschinenherstellers war, den Brokkolischneideprozess – auch bekannt als Florettieren – zu automatisieren, um die Arbeitskosten zu senken und die Produktion zu steigern, so dass die Anwender eine maximale Rentabilität erzielen können. Darüber hinaus benötigte er eine Lösung mit einer einfachen, intuitiven Schnittstelle, durch die verschiedene Komponenten untereinander kommunizieren und Daten aus der Ferne abgefragt werden können. Ferner sollte die Lösung anpassungsfähig sein, sodass der Hersteller sie auch für die Verarbeitung anderer Produkte, wie Blumenkohl und Kohl, verwenden kann.

Mehr Prozessinformationen schneller abrufen

Die daraufhin gemeinsam von Eaton und Ait entwickelte Silex-Maschine ist in zwei verschiedenen Modellen erhältlich. Das leistungsstärkere Modell Silex 2 ist eine Hochgeschwindigkeits-Mixta-Maschine, die zwei Linien gleichzeitig betreibt und bei der der Schnitt für jede Linie individuell programmiert werden kann. Diese Maschine ist vollständig typgeprüft für die Verwendung mit Lebensmitteln, und ihre Komponenten können gewaschen und desinfiziert werden. Beide Silex-Modelle sind über einen Touchscreen steuerbar und sind in der Lage, den Stiel von den Blüten zu trennen, indem sie an verschiedenen Stellen abgelegt werden.

Silex-Maschinen sind mit dem intelligenten Verdrahtungssystem Smartwire-DT ausgestattet, das es ermöglicht, die Punkt-zu-Punkt-Verdrahtung der Steuerstromkreise durch ein einziges Kabel zu ersetzen und so die Stromversorgung und die Kommunikation schneller, einfacher und praktisch ohne Fehlerrisiko zu integrieren. Ferner liefert das Verdrahtungssystem eine große Menge an Systeminformationen, ohne dass zusätzliche Geräte hinzugefügt werden müssen. Außerdem überträgt das System Echtzeitdaten über Leistung, Verbindung und Fehler, die für eine vorausschauende Diagnose verwendet werden können.

Die Technologie des Energiemanagement-Unternehmens kommt auch im Bedienpanel der Silex-Maschine mit dem Touchpanel XV152 zum Einsatz, das in Kombination mit dem Verdrahtungssystem ermöglicht, Steuerungs-, Visualisierungs- und Datenmanagementaufgaben mit modernen Vernetzungsmöglichkeiten zu realisieren. Das Bedienpult verfügt zudem über ein XV300-Touchpanel, welches der Benutzeroberfläche eines Smartphones oder Tablets nachempfunden ist. Durch die kapazitive Touch-Technologie werden eine einfache Bedienung sowie eine hohe Systemleistung ermöglicht. Aufgrund des kompakten XN300 I/O-System sind zudem maßgeschneiderte Systemlösungen möglich. Mit der Backplane-Kommunikation in der Canopen-Systemumgebung sinken die Reaktionszeiten auf weniger als 1 ms.

Das Ein- und Ausgabe-System spart Platz im Schaltschrank. In der Ausführung XN300 können Anwender bis zu 20 Kanäle in Push-in-Technik einbinden und es gibt eine Statusanzeige, auf der 12,5 x 102 mm großen Frontplatte. Um Anwender bei der Projektierung des XV300-Gerätes zu unterstützen, gibt es mit Galileo Version 10 eine Visualisierungssoftware, die eine Vielzahl von Kommunikationsprotokollen unterstützt und damit mit den meisten handelsüblichen Steuerungen kompatibel ist. Die Programmierung der speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) basiert auf Codesys und der internationalen Norm IEC 61131. Anwender können zwischen den Versionen 2 oder 3 von Xsoft Codesys wählen und ihre bestehenden Softwarelösungen schützen sowie neue Entwürfe nach den neuesten Normen entwickeln.

Die Silex-Maschine ist mit dem Power-XL DA1 Frequenzumrichter ausgestattet, der speziell für anspruchsvolle Anwendungen entwickelt wurde, bei denen es auf Geschwindigkeit und Drehmoment ankommt. Mit dem integrierten Funktionsblock-Editor können Anwender den Frequenzumrichter anpassen – für maximale Flexibilität. Daneben gehören der Power-XL DC1 Frequenzumrichter, der sich durch seine kompakte Größe und seine benutzerfreundliche Oberfläche auszeichnet, und der Drehzahlstarter Power-XL DE1 zum Lieferumfang der Maschine. Beide sind speziell für den Einsatz in Standardanwendungen wie Ventilatoren, Pumpen und Förderanlagen konzipiert. Ebenfalls zur Ausstattung der Maschine gehören die modularen Vorsteuergeräte RMQ Titan, die sich durch ihr ergonomisches Design, ihre Flexibilität, Vielseitigkeit und vor allem ihre Robustheit auszeichnen – mit den Schutzarten IP67 und IP69K.

Die Entwicklung und Inbetriebnahme der Silex-Maschine hat es den Kunden von Ait ermöglicht, ihre Lebensmittel-Herstellungsprozesse umzugestalten, die Leistung zu steigern und die Produktionskosten zu minimieren, indem sie 200 Einheiten pro Minute erreichen und gleichzeitig die Arbeitskosten senken. Der Maschinenhersteller verlässt sich weiterhin auf die Technologie von Eaton, um eine sich ständig weiterentwickelnde Maschine zu entwickeln und sie an die wachsenden Bedürfnisse des Unternehmens und seiner Kunden anzupassen.