
von links: Watid Watanyupaisan, Techincal Solution Manager; Bryan De Vega, Marketing & Communications; Christophe Miegeville, EPC Project Officer; Dr. Aman Kulshrestha, Chief Technology Officer, Emirates Biotech; Professor Mohamed H. Al-Marzouqi, Dean; and Professor Sulaiman Al Zuhair, Assistant Dean, College of Engineering, United Arab Emirates University (Bild: Emirates Biotech)
Kern der Zusammenarbeit sind Forschungsprojekte, die gemeinsam mit Studierenden und Lehrenden der UAEU in Al Ain durchgeführt werden. Ziel ist es, die Eigenschaften von PLA – einem biobasierten und biologisch abbaubaren Polymer – weiterzuentwickeln und dessen Umweltbilanz zu verbessern. Zum Einsatz kommen dabei die hochmodernen Labore und Anlagen der Universität. „Diese Zusammenarbeit ist entscheidend, um PLA als glaubwürdige und nachhaltige Alternative zu fossilen Kunststoffen zu etablieren“, erklärt Dr. Aman Kulshrestha, Chief Technology Officer von Emirates Biotech. „Wir sind stolz darauf, mit der UAEU an Projekten zu arbeiten, die unsere Vision einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft unterstützen.“
PLA wird bereits in Anwendungen wie Verpackungen, 3D-Druck und Einwegprodukten im Lebensmittelbereich eingesetzt. Das Polymer bietet zusätzliche End-of-Life-Optionen wie Kompostierung und anaerobe Vergärung, wodurch sich organische Abfälle reduzieren lassen. Die Partnerschaft zielt nicht nur auf die technologische Weiterentwicklung von PLA, sondern auch auf eine stärkere Vernetzung zwischen Forschung und Industrie. Laut Professor Mohamed H. Al-Marzouqi, Dekan der Ingenieurfakultät der UAEU, will die Hochschule durch solche Kooperationen gezielt zur Lösung von Nachhaltigkeitsfragen beitragen. Professor Sulaiman Al Zuhair, stellvertretender Dekan für Forschung und postgraduale Studien, ergänzt: „Die Zusammenarbeit mit Emirates Biotech unterstreicht unser Bestreben, international anerkannte Forschung mit praktischer Relevanz zu betreiben.“
Emirates Biotech plant, PLA künftig selbst zu produzieren und auf den Markt zu bringen. Die Partnerschaft mit der 1976 gegründeten UAEU soll dabei helfen, Know-how im Bereich der angewandten Forschung zu vertiefen und Studierenden Einblicke in die industrielle Praxis zu ermöglichen.
Was ist PLA – Polymilchsäure?
PLA – Polymilchsäure – ist ein Biopolymer aus nachwachsenden Rohstoffen. Es wird typischerweise aus Pflanzen gewonnen, die CO₂ aus der Atmosphäre binden. Damit stellt PLA eine biobasierte und nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen dar, die auf fossilen Rohstoffen basieren. PLA lässt sich wie andere Polymere recyceln oder unter bestimmten Bedingungen biologisch abbauen. Damit kann es dazu beitragen, Kohlenstoff-Emissionen zu senken und Kunststoffabfälle zu reduzieren.
Was ist Bioplastik?
Der Begriff Bioplastik ist nicht geschützt und umfasst sowohl biobasierten Kunststoff, also Kunststoff der aus nachwachsenden Rohstoffen anstatt fossilen hergestellt wird, als auch biologisch abbaubaren Kunststoff. Allerdings sind biobasiert und biologisch abbaubar keine Synonyme. Kunststoffe aus fossilen Rohstoffen können genauso biologisch abbaubar sein, wie biobasierte Kunststoffe. Und dann wäre da noch die Kompostierbarkeit. Auch hier gilt: biologisch abbaubar heißt nicht gleich kompostierbar. Der Unterschied? Der Faktor Zeit. Biologisch abbaubar heißt schlicht, dass ein Material sich durch Mikroorganismen oder Enzyme in die Moleküle CO2 und H2O zersetzen lässt, wie viel Zeit dafür vergehen muss, ist nicht definiert. Beim Attribut kompostierbar hingegen schon, nämlich in der DIN13432. Wobei da auch noch zwischen dem heimischen Komposthaufen und der industriellen Kompostieranlage unterschieden wird, denn in der Anlage herrschen höhere Temperaturen, wodurch die Zersetzung beschleunigt wird.