
Das Management des Biotech-Unternehmens Alexion wird mit einer Reihe möglicher Interessenten in Verbindung gebracht, darunter Amgen, Roche, Pfizer und Novartis. Zwar war die Führung von Alexion 2019 noch nicht an Übernahme-Deals interessiert, aber die Eigenständigkeit des Unternehmens beruht Analysten zufolge zum großen Teil auf dem hochpreisigen Medikament Soliris. Dieses brachte 2019 fast 4 Mrd. US-Dollar Umsatz, nähert sich aber dem Ende seiner Patentlaufzeit. Große Unternehmen wie Amgen sind bereits dabei, Biosimilars des Blockbusters zu entwickeln und Alexions Patentbesitz anzufechten. Ein Verkauf an einen Partner mit Interesse an Therapien für seltene Krankheiten sowie der nötigen Größe, um in die diversifizierte Pipeline von Alexion zu investieren, könnte sinnvoll sein. (Bild: nmann77 - Fotolia)

Das in Irland ansässige Unternehmen Amarin hat mit dem Cholesterin-Senker Vascepa, einem Fischöl-Derivat, einen potenziellen Multimilliarden-Dollar-Blockbuster zur Hand. Zwar war dessen Umsatz 2019 mit 430 Mio. US-Dollar noch vergleichsweise bescheiden. Nach einer Zulassung durch die FDA für einen weiteren Anwendungsbereich, nämlich zur Senkung des kardiovaskulären Risikos in Verbindung mit Statinen, ist der Zielmarkt des Mittels drastisch gewachsen. Noch setzt Amarin zwar auf den Alleingang, aber das Interesse der großen Konzerne dürfte geweckt sein. (Bild: Aenne Bauck - Fotolia)

Bis Herbst 2020 sah es so aus, als ob der Spezialist für seltene Krankheiten Biomarin, in einer guten Position für eine Übernahme sein könnte. Das Unternehmen erwirtschaftet bereits mehr als 2 Mrd. US-Dollar pro Jahr mit seinen Medikamenten für Krankheiten wie Mukopolysaccharidose und Phenylketonurie. Ein Wirkstoffkandidat zur Gentherapie erhielt jedoch zunächst nicht die beantragte Zulassung durch die FDA, was den Aktienkurs in Mitleidenschaft zog. Das betroffene Mittel Valrox könnte in den USA um ein paar Jahre verzögert auf den Markt kommen. Für Pharmaunternehmen, die in die Gentherapie einsteigen wollen, ist Biomarin darum angesichts des schwächeren Aktienkurses ein lohnenswertes Ziel. (Bild: Gernot Krautberger - Fotolia)

Bluebird Bio hat im vergangenen Jahr seine erste Produktzulassung erhalten, als die Europäische Kommission grünes Licht für die Gentherapie Zynteglo für Patienten ab 12 Jahren mit transfusionsabhängiger Beta-Thalassämie, einer seltenen Blutkrankheit, gab. Nach einer mehrmonatigen Verzögerung, die durch Modifikationen im Herstellungsprozess verursacht wurde, begann das Biotech-Unternehmen Anfang des Jahres mit der Markteinführung des hochpreisigen Medikaments in den ersten EU-Märkten, darunter auch Deutschland. Ein kürzlich neu gestalteter Vertrag mit Bristol Myers Squibb für den nächsten Medikamentenkandidaten von Bluebird Bio könnte die Voraussetzungen für eine leichtere Übernahme durch BMS oder möglicherweise ein anderes Pharmaunternehmen schaffen, das Nischenmärkte im Bereich blutbasierter Therapien ansprechen möchte. (Bild: Stephan Morrosch - Fotolia)

Entwickler von Krebsmedikamenten sind derzeit ein beliebtes Ziel für Biopharma-Unternehmen. Dieses Interesse nimmt zu, wenn sich Medikamente dem Markt nähern oder ihn erreichen. Der Entwickler von oralen Krebsmedikamenten Deciphera Pharmaceuticals fällt genau in diese Kategorie und hat im Mai seine erste FDA-Zulassung für das Magenkrebsmedikament Qinlock erhalten. Auf diese erste Produkteinführung könnte der große Gewinn folgen, wenn weitere Studienergebnisse Anfang 2021 die vielversprechenden ersten Daten des Medikaments untermauern. Potenzielle Übernehmer warten möglicherweise nur auf diese Ergebnisse, bevor sie auf den Knopf für ein Angebot drücken. (Bild: freshidea - Fotolia)

Esperion findet sich auf dieser Liste aufgrund seiner neuen cholesterinsenkenden oralen Therapien Nexletol und Nexlizet, die einen guten Start im Markt hingelegt haben – insbesondere angesichts einer Markteinführung während der Coronavirus-Pandemie. Die ersten Verschreibungsdaten für beide Produkte der Reihe waren in den USA seit der Einführung im März 2020 beeindruckend, und Esperion hat nun auch die Zulassungen für die beiden Medikamente in Europa als Nilemdo und Nustendi beantragt. Dennoch könnte das Unternehmen von einer Übernahme profitieren, da ein großer Pharmakonzern mit einer größeren Vertriebs- und Marketinginfrastruktur das Umsatzwachstum noch weiter steigern könnte. (Bild: Yuri Arcurs - Fotolia)

Die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Sichelzellenanämie haben sich in den letzten Jahren erweitert. Eine neue Therapie, die sich durchgesetzt hat, ist Oxbryta von Global Blood Therapeutics, das im November letzten Jahres von der FDA zugelassen wurde. Die 125.000 Dollar pro Jahr teure Therapie hatte einen vielversprechenden Start auf dem US-Markt. Trotz des Gegenwinds durch die Coronavirus-Pandemie, die das Unternehmen am 17. März dazu zwang, persönliche Verkaufsgespräche auszusetzen, erzielte das Produkt im zweiten Quartal einen Umsatz von mehr als 31 Mio. US-Dollar. Aufgrund von Studiendaten erscheint das Medikament auch längerfristig vielversprechend, und ein bereits zugelassenes Medikament beseitigt natürlich das Entwicklungsrisiko für einen Übernehmer – von eventuellen Umsatzsteigerungen ganz zu schweigen. (Bild: tkosachev - Fotolia)

Immunomedics gilt schon länger als Übernahmekandidat, und tatsächlich hat Gilead Sciences im September 2020 einem Deal zum Kauf des Unternehmens für 21-Mrd.-US-Dollar zugestimmt. Die Transaktion ist zu diesem Zeitpunkt (Dezember 2020) noch nicht abgeschlossen, weshalb der Immuntherapie-Spezialist noch in dieser Kandidatenliste auftaucht. Der Deal drehte sich größtenteils um das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Trodelvy. Der Aktienkurs von Immunomedics stürzte Anfang 2020 ab, als die FDA aufgrund von Herstellungsproblemen das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat als Behandlung für Patienten mit fortgeschrittenem dreifach negativem Brustkrebs (TNBC) ablehnte, die mindestens zwei vorherige Therapien für die Krankheit erhalten haben. Aber das Unternehmen kam beeindruckend zurück, nachdem die Behörde dem Medikament im April doch grünes Licht als TNBC-Therapie in dritter Linie gab. (Bild: Elena Pankova - Fotolia)

Die Spekulationen über ein Interesse an einer Übernahme des Immunonkologie-Startups Iovance begannen Anfang 2020. Im Februar sprang der Aktienkurs des Unternehmens nach oben, als bekannt wurde, dass das Unternehmen mit der Prüfung eines Verkaufs begonnen hatte und bereits mit einigen potenziellen Käufern im Gespräch war. Seit dem Rücktritt von Finanzchef Timothy Morris und dessen Wechsel zu Humanigen herrschte Stille um Übernahmegerüchte, aber in der Zwischenzeit hat Iovance Schwung gewonnen. Das Biotech-Unternehmen, das sich auf zellbasierte Krebstherapien spezialisiert hat, hat kontinuierlich Daten mit seinen Wirkstoffkandidaten gegen verschiedene Tumoren gesammelt, und mehrere Zulassungen sind in Vorbereitung. Die größte Chance auf einen Deal besteht darum vielleicht gerade jetzt, zumal die Wahrscheinlichkeit geringer ist, dass ein Käufer erst nach der Markteinführung zuschlägt. Die Namen Takeda und Gilead Sciences sind in der Gerüchteküche bereits gefallen. (Bild: psdesign1 - Fotolia)

Reata Pharmaceutical ist eines der wenigen börsennotierten Pure-Play-Unternehmen im Bereich Nierenerkrankungen und könnte daher ein interessantes Ziel für Unternehmen sein, die in diesem Bereich bereits über eine Franchise verfügen. Ein potenzieller Käufer würde ein Unternehmen übernehmen, das gerade zwei Medikamente zur Zulassung einreicht, nämlich Bardoxalone Methyl bei chronischer Nierenerkrankung und Alport-Syndrom und Omaveloxolon für Friedreich-Ataxie. (Bild: olivier lemaitre - Fotolia)
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